Verträumt, humorvoll, liebenswert – so beschreibt sich Alina selbst. Sie kommt aus Wiesbaden und erfährt mit Mitte 20, dass sie irgendwann unheilbar krank werden wird. In ihren Genen schlummert eine Krankheit, die sie in den nächsten Jahren völlig aus ihrem Alltag reißen wird: Sie ist positiv getestete Genträgerin der Huntington-Krankheit.
Positive Gedanken trotz unheilbarer Krankheit
Statistisch gesehen bleiben ihr noch zehn gesunde Jahre, da die Krankheit meistens im Alter zwischen 30 und 50 Jahren ausbricht. Besonders in den ersten Jahren hat sie damit zu kämpfen gehabt, überhaupt kämpfen zu wollen. Immer in der Hoffnung, es würde sich von alleine schon wieder bessern.
Unser Reporter Kimon Schanze hat sich mit ihr für einen inspirierenden Winterspaziergang getroffen. Einen kleinen haarigen Specialguest gibts auch. Hört es euch hier an:
3 Dinge, die wir von Alina lernen können
Ob nun eine Krankheit, ein plötzlicher Verlust einer geliebten Person, ein Streit oder einfach nur ein schlechter Tag in Arbeit: Aus ihrer Geschichte können wir viel für uns selbst mitnehmen.
1. Veränderungen im Leben annehmen
Und plötzlich verändert sich das ganze Leben. Die ursprünglichen Pläne, in ihrem Fall die ganze Welt zu bereisen und eine große Familie zu haben, gehen kaputt. Um einer depressiven Phase zu entgehen, entscheidet sich Alina dafür, offen darüber zu sprechen. Nicht nur im Bekanntenkreis, sondern öffentlich in ihrem Podcast Grow Strong
Wenn wir versuchen, die Situation anzunehmen, kann das ein erster Schritt sein, damit besser zurechtzukommen. Sich dagegen zu wehren, macht die Situation in der Regel ja nicht ungeschehen. Das dauert auch mal einen Moment – und das ist in Ordnung. Gespräche, wie sie Alina in ihrem Podcast führt, können auch zwischen Freunden, der Familie oder vertrauten Personen stattfinden. Auch das hilft, mit dem Schicksalsschlag umzugehen.
5 einfache Tipps für positivere Gedanken
2. Das eigene Leben „aufräumen“
Jetzt ist Alina Anfang 30, hat ihren ursprünglichen Job gekündigt, engagiert sich in der Deutschen Huntington-Hilfe und findet ihre Entspannung im Yoga.
„Aufräumen“ kann für den einen bedeuten, Altes hinter sich zu lassen: den Job zu kündigen oder einen Neuanfang zu wagen. Für den anderen bedeutet es vielleicht, nach sich zu schauen. Was tut mir gut? Was möchte ich? Was brauche ich? Diese Fragen stellen wir uns im Alltag nicht immer, können aber dazu führen, dass man sich Orte oder Situationen schafft, die einem auch in schweren Phasen des Lebens Kraft geben können.
3. Trotz Gedankenstrudel Aufmunterungen finden
Sie selber spricht vom „Gedankenstrudel“, in dem man sich befindet und aus dem man sich aktiv heraus zwingen muss. Sie schafft das durch Dinge, die sie positiv stimmen: Die Natur und allen voran ihr Hund Koda.
Was macht mir Spaß? Woher schöpfe ich Kraft? Ähnlich wie beim „Aufräumen“ können euch schöne Momente und Ablenkung helfen, mit schweren Situationen umzugehen. Im besten Fall sorgen sie für einen Moment dafür, alles zu vergessen.
Die Geschichte von Alina gibts hier auch im Video zu sehen: