Über die Osterferien fahren viele entweder zur Verwandtschaft oder in den Urlaub. Falls ihr zu der zweiten Gruppe gehört, haben wir schlechte Nachrichten: Meteorologen warnen gerade vor extremem Regen und heftigem Unwetter am Mittelmeer. Besonders betroffen sind Teile von Italien, Frankreich und Spanien. Das SWR3 Wetterteam warnt hier vor Überschwemmungen, Erdrutschen und Sturzfluten.
Schweiz, Italien, Frankreich: Schnee und Regen sorgen für Stromausfälle
Im Südwesten der Schweiz haben bereits vor Ostern starke Schnee- und Regenfälle massive Verkehrsprobleme und Stromausfälle ausgelöst. Eine Vertreterin des Tourismusbüros sagte, der Skiort Zermatt sei von der Außenwelt abgeschnitten. Dort hat es laut dem Sender SRF mehr als einen halben Meter geschneit.
Der Schweizer Kanton Wallis rief die sogenannte „besondere Lage“ aus. Dort blieben die Schulen am Donnerstag geschlossen. Außerdem sorgten Erdrutsche und umgestürzte Bäume für Chaos. Betroffen sind auch Teile des Kantons Bern sowie der Norden Italiens. Dort wurden wegen heftigen Regens viele Straßen und Bahnstrecken gesperrt. Wie es im Norden Italiens teilweise aussieht, seht ihr hier:
Der Simplon-Pass, der die Schweiz mit Italien verbindet und bis auf eine Höhe von über 2.000 Meter ansteigt, wurde wegen starker Schneefälle in beide Richtungen gesperrt, wie die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Auch der Simplon-Tunnel und der Grosse-St.-Bernhard-Tunnel, der das Wallis mit dem italienischen Aostatal verbindet, ist seit Mittwochabend aus Sicherheitsgründen gesperrt. Im Aostatal mussten Häuser in der Nähe von Flüssen evakuiert werden. In den französischen Alpen ist die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen worden.
Mehrere Todesopfer in Italien
Durch die schweren Unwetter hat es in Norditalien mindestens drei Todesopfer gegeben:
- In einer Gemeinde in der Nähe der Stadt Turin ist ein älterer Mann ums Leben gekommen. Rettungskräfte fanden den 92-Jährigen leblos in seinem Haus. Nach Angaben der Rettungskräfte war er vermutlich ertrunken.
- In der Nähe von Vicenza in der Region Venetien wurden zwei Männer tot geborgen. Laut Feuerwehr handelt es sich um einen 64-Jährigen und seinen 33-jährigen Sohn. Ihr Auto war von den Wassermassen mitgerissen worden.

Nachrichten Unwetter Italien: So ist die Lage
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Unwetter Italien: So ist die Lage
Unwetter und Regen in Italien, Frankreich und Spanien – vor allem in typischen Urlaubsregionen
Im SWR3 Topthema hat SWR3 Wettermann Gernot Schütz am Mittwoch eingeschätzt, welche Regionen besonders von den Unwettern betroffen sein werden. Reiserechtsanwalt Michael Siegel gab danach Tipps, wie ihr womöglich Geld von euren bereits gebuchten Reisen zurückbekommen könnt.

Nachrichten SWR3 Topthema: Unwetter am Mittelmeer
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„Generell muss man sagen: Es trifft leider wirklich die ganz typischen Urlaubsregionen“, so Schütz. Dazu gehören:
- der Norden und Nordwesten von Spanien, teils bis Portugal runter, vor allem an der Atlantikküste
- ganz Italien, wobei auch hier die schlimmsten Unwetter im Norden und Nordwesten erwartet werden
- die Mittelmeerinseln Korsika und Sardinien
- die komplette Adriaküste von Kroatien bis nach Albanien
- besonders betroffen: die Regionen Piemont, Ligurien und Côte d'Azure
Das Unwetter geht laut Schütz erst einmal bis Dienstag nach Ostern, aber auch danach geht es wechselhaft weiter. Wie gefährlich die Unwetterlage wird, sei „punktuell und regional sehr unterschiedlich“, weil es nicht gleichmäßig durchregne. Insgesamt kommen in der Woche laut Schütz Regenmengen von 280 bis über 500 Liter pro Quadratmeter zusammen. Zur Einordnung: In Mainz regnet es jährlich 550 Liter pro Quadratmeter.
Kurze Frage, kurze Antwort Was passiert, wenn ich im Urlaub krank werde?
Ausgerechnet im Urlaub krank zu werden ist doppelt ärgerlich. Was ihr in dem Fall unbedingt beachten solltet, lest ihr hier.
Unwetter in Südeuropa auch ohne Dauerregen gefährlich
Es sei kein Dauerregen, der da vom Himmel kommt, sondern auch Gewitter, die in kurzer Zeit sehr viel fallen lassen können. „Das bedeutet, es kann Erdrutsche geben, es kann natürlich überschwemmte, überflutete Straßen geben“, so Schütz. Ihr solltet darum besonders bei Unterführungen und Tunneln aufpassen. Gefährlich kann es auch werden, wenn ihr in diesen Regionen an Flüssen, in Hanglagen oder in engen Tälern zeltet. „Das ist in diesen Regionen keine gute Idee“, rät Schütz davon ab.
Wie das Wetter in SWR3Land ist, könnt ihr jederzeit hier checken:
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SWR3 Wetterfrau Lea Spindler hatte am Mittwoch noch mehr Details zum drohenden Unwetter und noch einen Tipp:
Unwetter im Urlaub: Kann ich meine Reise stornieren?
Was, wenn ihr jetzt aber schon eine solche Campingreise oder einen anderen Urlaub geplant und gebucht habt? Könnt ihr den wieder stornieren? Unter bestimmten Umständen schon, erklärt Michael Siegel, Anwalt für Reiserecht. Wenn die Reise kurz bevorsteht, könnt ihr vom Vertrag zurücktreten, „wenn am Urlaubsort außergewöhnliche Umstände vorliegen“, so Siegel. Dazu gehören Unwetter.
- Pauschalreise: Wendet euch an den Reiseveranstalter, über den ihr gebucht habt. „Wenn dieser die Leistungen, zum Beispiel die Anreise oder die Übernachtung nicht durchführen kann wegen dieser Umstände, dann [könnt ihr] kostenfrei zurücktreten und [bekommt euer] Geld zurück“, so der Reiserechtsanwalt.
- Einzelleistungen: Habt ihr den Flug, die Unterkunft oder den Mietwagen einzeln gebucht, sieht es etwas anders aus, erklärt Siegel: „Führt die Airline die Flüge durch, kann der Vermieter das Haus zur Verfügung stellen, ist nur schlechtes Wetter vor Ort, dann [könnt ihr] leider nicht zurücktreten.“
Damit ihr euer Geld zurückbekommt, müsst ihr auf jeden Fall nachweisen können, dass gerade außergewöhnliche Umstände vorliegen. Worst-Case-Szenario: Es gibt eine Reisewarnung oder -hinweise vom Auswärtigen Amt, die ihr vorzeigen könnt. (Für euch zur Info: Für die aktuelle Unwetterlage gibt es die nicht.) Ansonsten rät Siegel dazu, Wetterberichte und Nachrichtenmeldungen zu sammeln, Screenshots von Airlines oder der Bahn zu machen und diese zeitnah einzureichen.
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