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Von Autor/in Ferdinand Vögele

Fürs Gesicht gibt es spezielle Sonnencremes, die sich die Hersteller gut bezahlen lassen. Doch wie gut sind diese Produkte wirklich? Hier die wichtigsten Ergebnisse des Tests.

Woran erkennt man als erstes das Alter einer Person? Ganz viele würden hier wahrscheinlich das Gesicht nennen. Genauer gesagt, die Gesichtshaut mit ihrer Struktur, Farbe, Pigmentflecken und klar: Falten!

Eines der besten Mittel, um die Haut im Gesicht möglichst jung zu halten, ist Sonnenschutz. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Gesichts-Sonnencremes, die genau das versprechen. Stiftung Warentest hat 14 Sonnenschutzmittel fürs Gesicht getestet und, so viel sei schon jetzt verraten, die meisten Sonnencremes schützen zuverlässig.

Gesichts-Sonnencremes bei Stiftung Warentest: Das ist der Testsieger 2025

12 der 14 getesteten Sonnencremes bekommen die Gesamtnote „Gut“ oder „befriedigend“. Den Testsieg bei Stiftung Warentest holt sich Eucerin Oil Control Face Sun Gel-Creme. Mit 22,45 Euro pro 50 Milliliter ist die Gesichts-Sonnencreme aber auch eine der teuersten. Das Produkt holt mit 1,7 die Note „Gut“ und liegt vor allem beim Thema Anwendung und Hautgefühl vor der Konkurrenz.

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Überraschung: Eigentlich wäre der Gesichts-Sonnencreme-Testsieger ein anderer gewesen

Etwas kurios bei den Ergebnissen ist, dass es eigentlich einen anderen Testsieger gegeben hätte. Ein Produkt von der Drogeriekette Müller hatte eigentlich die Bestnote geholt. Inzwischen hat sich laut dem Anbieter allerdings die Rezeptur verändert, sodass das getestete Produkt in der der Form nicht mehr erhältlich ist.

Preis-Leistungs-Sieger zeigt: Gute Gesichts-Sonnencreme muss nicht teuer sein

Gute Sonnencreme für das Gesicht muss aber nicht so teuer sein, wie der Testsieger. Nur unwesentlich dahinter mit einer Note von 1,8 und genauso guten Leistungen beim UVA- und UVB-Schutz ist die Sundance Med Ultra Sensitiv Sonnenfluid von Dm. Mit 5,25 Euro je 50 Milliliter gehört diese Sonnencreme zu den günstigsten im Testfeld.

Eine junge Frau mit Sonnencreme-Streifen im Gesicht und einem Sonnenhut am Strand. Symbolfoto für den Test von Sonnencremes speziell fürs Gesicht von Stiftung Warentest, der im März 2025 erscheint.
Draußen in der Sonne sollte die empfindliche Gesichtshaut auf jeden Fall eingecremt werden. Wichtig: Die ganze Sonnencreme natürlich schön verreiben!

Sonnencremes fürs Gesicht im Test: Zinkoxid alleine bietet wohl keinen zuverlässigen UV-Schutz

Das schlechteste und gleichzeitig teuerste Produkt im Test ist die Sonnencreme SPF50 von Jungglück. Hauptproblem ist, dass die Creme den angegebenen Sonnenschutzfaktor nicht einhalten und auch keinen ausreichenden UVA-Schutz bieten kann. Das führt bei Stiftung Warentest zur Note 5,0 („Mangelhaft“).

Das Jungglück-Produkt setzt auf einen mineralischen UV-Filter, nämlich Zinkoxid. Doch bereits in früheren Sonnencreme-Tests habe sich gezeigt, dass es schwierig bis unmöglich sei, sich damit sicher vor der UV-Strahlung der Sonne zu schützen, so Stiftung Warentest.

Lea Lukas von der Stiftung Warentest : „Gerade, wenn die Produkte so einen hohen Schutz wie 50 oder 50+ wie im aktuellen Test versprechen, dann fällt es den Anbietern offenbar sehr schwer, alleine mit Zinkoxid diese Schutzhöhe zu erreichen.“

Stiftung Warentest testet Gesichts-Sonnencreme: Wie siehts mit Schadstoffen aus?

Festhalten, langes Wort: Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoate, kurz DHHB, sind ein häufig verwendeter Sonnenschutzfilter. Bei der Herstellung kann das unerwünschte Nebenprodukt Di-n-hexylph thalat (DnHexP) entstehen. Das ist ein Weichmacher, der in der EU wegen fortpflanzungsgefährdender Eigenschaften verboten ist.

Stiftung Warentest hat die Produkte speziell auf DnHexP untersucht und bei vier Produkten hat dies auch zu einer Abwertung auf die Note „Befreidigend“ geführt.

„Normale“ Sonnencreme im Gesicht benutzen, geht das auch? Das sagt Stiftung Warentest

Wie schon erwähnt, lassen sich die Hersteller ihre speziellen Gesichts-Sonnencremes teilweise von uns Kunden gut bezahlen. Gewöhnliche Sonnencreme ist bei gleichem Sonnenschutzfaktor häufig etwas günstiger. Braucht es da die extra-teure fürs Gesicht?

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Aktuell Braucht es wirklich eine spezielle Sonnencreme fürs Gesicht? Wir fragen bei Stiftung Warentest nach

Dauer

Unsere Morningshow-Team Constantin Zöller und Rebekka de Buhr haben bei Lea Lukas von Stiftung Warentest nachgefragt, ob es wirklich die teure Sonnencreme fürs Gesicht sein muss.

Nicht unbedingt. Klassische Sonnencreme kann man natürlich auch verwenden. Wichtig ist, aber die Augenpartie auszusparen. Aufgrund der anderen Zusammensetzung könne klassische Sonnencreme leichter ins Auge „kriechen“, heißt es von Stiftung Warentest – und das kann weh tun.

Lea Lukas von Stiftung Warentest ergänzt im Interview mit dem SWR3 Morningshow-Team Constantin Zöller und Rebekka de Buhr:Die [Gesichts-Sonnencremes] sollen natürlich vor UV-Strahlung schützen, zugleich auch Feuchtigkeit spenden, möglichst schnell einziehen und einfach nicht so einen fettigen Film auf der Haut hinterlassen.“ Gerade wenn man sich danach noch schminken wolle, könne so ein Sonnenschutzmittel angenehmer sein. Letztlich sei es aber vor allem eine Frage des eigenen Geschmacks.

Dermatologe Gerd Kautz aus Konz bei Trier rät im SWR3 Interview vor allem beim empfindlicher Gesichtshaut in eine spezielle Gesichts-Sonnencreme zu investieren. Beispielsweise, wenn diese besonders trocken ist oder man an Akne leidet. Wichtig, so sagt er, sei überhaupt an den Sonnenschutz zu denken und sich einzucremen. Auch schon in den Frühlingsmonaten.   

Normale Sonnencremes hat Stiftung Warentest übrigens zuletzt im vergangenen Jahr getestet. Die Ergebnisse und den Testsieger gibts hier:

Stiftung Warentest Kein Bock auf Sonnenbrand? Diese Sonnencremes schützen dich am besten!

Stiftung Warentest zeigt, welche Sonnencremes am besten vor Sonne & UV-Strahlung schützen. Der Preis ist nicht entscheidend. Hier die aktuellen Testergebnisse ansehen!

Kleines 1x1 der (Gesichts-) Sonnencreme

Bei dir sind noch Fragen rund um (Gesichts-) Sonnencreme offen? Dann hilft dir bestimmt diese Tabelle!

FrageAntwort (Quelle: Stiftung Warentest)
Was verursacht die UVB-Strahlung der Sonne?Sonnenbrand
Was verursacht die UVA-Strahlung der Sonne?Frühzeitige Hautalterung
Was bedeutet der angegebene Sonnenschutzfaktor?Er gibt an, wie viel Mal länger du mit dem entsprechenden Produkt in der Sonne bleiben kannst und keinen Sonnenbrand bekommst. Vergleichsbasis ist, die Haut ohne Schutz der Sonne auszusetzen. Es ist allerdings ein theoretischer Wert, denn der eigene Hauttyp und das Wetter spielen ebenfalls eine Rolle
Woran erkenne ich, ob die Sonnencreme auch vor UVA schützt?Europaweit ist das die Kennzeichnung „UVA“ in einem geschlossenen Kreis auf der Verpackung. Der UVA-Schutzfaktor muss mindestens ein Drittel des angegebenen Sonneschutzfaktors betragen
Wenn deine Sonnencreme den Schutzfaktor 50 hat, wie hoch ist dann mindestens der UVA-Schutzfaktor?17
Warum ist es so wichtig, dass Sonnencremes sowohl vor UVB- als auch UVA-Strahlung schützen?Beide UV-Strahlenarten können langfristig das Risiko für Hautkrebs erhöhen.
Was kommt zuerst auf die Haut? Schminke oder Sonnencreme?Erst die Sonnencreme, dann die Schminke. Ggf. steht ganz am Anfang sogar eine Tagescreme als Basispflege.

Mit all den Antworten wirst du mindestens eine Denkfalte weniger haben, wenn du das nächste mal vor dem Sonnencreme-Regal in der Drogerie oder Apotheke stehst. Und mal ehrlich: Eine Falte weniger ist doch unbezahlbar! Bitte, gerne! 😘

Du hast Lust, dich spielerisch mit dem Thema Sonnencremes auseinander zu setzen? Dann gibts hier unser Bullshit-Bingo:

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Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

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  3. 14 Produkte im Test Stiftung Warentest testet Gesichts-Sonnencremes: Nutzt du den Testsieger?

    Fürs Gesicht gibt es spezielle Sonnencremes, die sich die Hersteller gut bezahlen lassen. Doch wie gut sind diese Produkte wirklich? Hier die wichtigsten Ergebnisse des Tests.

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