Gleich am Anfang des New-Pop-Konzerts im Festspielhaus Baden-Baden merkt man: Lewis Capaldi ist in diesem Jahr unser größter Star. Als er auf die Bühne kommt, hat der Jubel diese „Er ist es wirklich“-Qualität. Das ganze Festspielhaus steht von Anfang bis Ende.
Foto-Gallery: Lewis Capaldi beim SWR3 New Pop Festival
Von wegen „Saden-Saden“
Lewis Capaldis Liebeskummersongs haben folgende Abstufungen: Verzweifelt, ganz schön verzweifelt und „fucking“ abgrundtief verzweifelt. Aber: Er hat Baden-Baden gleich am Anfang des Konzerts gewarnt. Er hat gefragt: „Wer hier steht auf Rock'n'Roll?“ Das Publikum grölt. Und Lewis: „Tja, da werdet ihr keinen Spaß haben.“ Er werde aus Baden-Baden eher „Saden-Saden“ machen und alle würden weinen. So schlimm war es dann aber nicht, ganz im Gegenteil!
Mehr Lacher gibt es selten bei New-Pop-Konzerten
Seine Sprüche mit fettem schottischen Akzent zwischen den Liedern sorgen immer wieder für Lacher. Hier steht ein authentischer Typ auf der Bühne. Auch im Star-Talk mit Pierre M. Krause auf der Live-Bühne kommen alle auf ihre Kosten, die sich nicht von fluchen abschrecken lassen.
Wer blinzelt zuerst?
Während seines New-Pop-Konzerts hat er auch mit der Kamera gespielt und sekundenlang in die bewegliche Spidercam geguckt. Das hat uns irgendwie an etwas erinnert:
Sein Sound: Zwischen Rock und Soul
Lewis Capaldi ist 22, geboren in Glasgow. Mit neun Jahren bekam Lewis Capaldi seinen ersten Gitarrenunterricht, mit 12 Jahren stand er zum ersten Mal in einem Glasgower Pub als Sänger auf der Bühne und die Musik hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Nachdem seine im März 2017 veröffentlichte erste Single Bruises auf Spotify innerhalb kurzer Zeit mehr als 28 Mio. Mal gespielt wurde, bekam er einen Plattenvertrag. Im Oktober 2017 veröffentlichte er seine erste EP Bloom mit Songs wie Grace, Mercy, Lost On You oder Bruises. 2019 landet seine Single Someone You Loved auf Platz 1 der schottischen und britischen Charts und hat sich schon mehr als 1 Million Mal verkauft.
Ernsthaft und mit Humor
Die Songs von Lewis Capaldi handeln oft von sehr emotionalen Themen wie Enttäuschungen, Verletzungen bis hin zu Hoffnung. Aber nicht nur beim Titel seines Albums Divinely Uninspired to a Hellish Extent – übersetzt etwa „Göttlich uninspiriert in höllischem Ausmaß“ – merkt man, dass Lewis viel Humor hat. Guckt euch das Musikvideo zu seinem Song Grace an. Darin tritt er in einem Strip-Club auf.