Vier junge Neonazis treten und prügeln einen Syrer in einer Unterführung derart zusammen, dass er wenig später stirbt. Angeblich wollte er eine junge Frau vergewaltigen.
Haftschonung dank Verfassungsschutz
Doch wer von den Vieren, die schnell gefasst werden, ist der Haupttäter? Kommissar von Meuffels will den Schwächsten von ihnen, den Halbiraner Farim, zum Reden bringen, er soll in der U-Haft weichgekocht werden. Was er zunächst nicht mitbekommt: Auch der Verfassungsschutz will, dass Farim redet. Allerdings nicht über den getöteten Syrer, sondern über die Pläne der Rechtextremisten. Der dafür zuständige Verfassungsschutzmitarbeiter Röhl, genial gespielt von Joachim Król, bietet ihm einen Deal an. V-Schutz-Spitzel gegen Haftverschonung. Der Verfassungsschutz selber sei ein „ganz normaler Betrieb“, in dem gut gezahlt werde.
Szenenbilder aus Das Gespenst der Freiheit
Gefährliches Lügenspiel
Aus dem normalen Betrieb wird für Farim ein lebensgefährliches Lügenspiel. Gegenüber seinen Kameraden, die ihm immer weniger vertrauen und gegenüber Röhl, der ihn zwingt, Informationen zu liefern. Sonst könne er ihn nicht mehr schützen.
An diesem Krimi ist alles grausam und brutal. Die Psychotricks des skrupellosen V-Schutzes, verstörende Bilder von Proleten-Partys ekliger Jung-Nazis, blutigste Prügelszenen, bis hin zur selbstgerechten Kaltblütigkeit des Staatsanwaltes: „Sie wissen, wie sensibel die Öffentlichkeit ist. Vier Deutsche im Knast wegen eines Ausländers?“
Spröde Schonungslosigkeit
Mit Sensibilität hat dieser vorletzte Fall von Kommissar von Meuffels nichts mehr zu tun. Man merkt richtig, wie dieser wohl kultivierteste Ermittler am Sonntagabend sich von dieser abstoßenden Realität entfremdet. Genauso wie der junge Farim ist auch von Meuffels ein Verlorener, der an seiner Umgebung immer mehr verzweifelt. Am Ende des Films lässt sich erahnen, warum er demnächst hinwerfen wird.
Trotz der Härte ein absolut sehenswerter Krimi. Einer, der wegen der Bilder, der Sprache und der Perspektivlosigkeit zwar manchmal kaum auszuhalten ist, der aber gerade wegen seiner spröden Schonungslosigkeit auch wieder gut tut.