Der Auftragskiller steht auf einer Brücke. Das Gewehr im Anschlag. Unten, auf der Straße, nähert sich das Auto der Journalistin, versehen mit einem Peilsender. Doch kurz bevor sie die Brücke erreicht, verliert sie die Kontrolle über ihr Auto, kommt von der Straße ab und kracht in den Wald.
Der Killer plant um
Der Killer ist perplex. Er hat doch noch gar nicht geschossen. Er nähert sich dem Auto, öffnet die Fahrertüre. Die Journalistin ist schwer verletzt, aber sie lebt. Noch. Denn der Killer, das sehen wir nicht, das hören wir nur, tötet sie jetzt im Auto. Genickbruch wird der Gerichtsmediziner attestieren. Und bei der weiteren Untersuchung feststellen, dass die Journalistin bei dieser Art der Verletzung rückwärts im Wagen gesessen haben müsste.
Ist Schwangerschaft ein Mordmotiv?
Anne Gerling war in der 11. Woche schwanger. Der Vater ist Richter und soll darüber entscheiden, ob der Standort des geplanten Kernkraftwerks sicher ist oder nicht. Allerdings ist der Richter verheiratet und Skandale und uneheliche Kinder sind nicht unbedingt hilfreich für die Karriere.
Der Zuschauer weiß zu viel
Gute Idee, eigentlich, gleich zwei Mordmotive ins Spiel zu bringen. Eifersucht und Politik. Das könnte spannend und überraschend sein.
Das Problem ist hier aber: Wir wissen schon fast alles, von Anfang an. Im Gegensatz zu den Kommissaren. Und denen sind wir auch im weiteren Verlauf der Geschichte immer einen Schritt voraus. Das macht den Polizeiruf für mich sehr träge und vorhersehbar.
Tolle Idee, die Umsetzung schwächelt
Schade, die Idee ist wirklich gut, die Kommissare sehr sympathisch, die Zweisprachigkeit im polnisch-deutschen Grenzgebiet ist perfekt in die Geschichte eingebaut. Alles zusammengezählt heißt das: Nicht der perfekte Krimi, aber kann man sich anschauen.