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Alicia Tedesco
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Isabel Gebhardt
Isabel Gebhardt

Meta wollte seine KI mit Fotos trainieren – und zwar auch mit deinen! Wer seine Daten schützen wollte, hätte den Plänen widersprechen müssen. Aber: Jetzt wird das Projekt pausiert.

Die schönen Urlaubsfotos, die du auf Instagram gepostet hast, das Selfie mit der besten Freundin oder dem besten Freund auf deinem Facebook-Profilbild oder die Bilder, die ihr bei der letzten Familienfeier gemacht und per Story geteilt habt. All diese Fotos wollte Meta ab dem 26. Juni 2024 zum Training ihrer KI nutzen. Das wird jetzt aber doch nichts. Die irische Datenschutzkommission hat laut Medienberichten Meta aufgefordert, die KI-Datenerfassung in Europa zu pausieren.

Der Konzern teilte mit, dass man „enttäuscht“ sei und dass das „einen Rückschritt für die europäische Innovation“ bedeute.

Welche Daten nutzt die KI von Meta zum Training?

Meta sagt selbst, dass sie „zur Entwicklung und Verbesserung der KI bei Meta“ Informationen nutzen wollen, die über ihre Produkte und Services geteilt werden. Dazu zählen laut Meta:

  • Beiträge
  • Fotos und deren Bildunterschriften
  • Nachrichten, die du an eine KI sendest

Inhalte von Privatnachrichten an Familienmitglieder oder Freunde und Freundinnen sollten laut Meta ausdrücklich nicht benutzt werden, um ihre KI zu trainieren. Die Verbraucherzentrale hatte die Auflistung von Meta so eingeschätzt, „dass auch ein Beitrag, den [du] bei Facebook nur für Freunde oder bestimmte Menschen sichtbar [postest], fürs KI-Training benutzt werden kann“.

Viele hatten sich schon Sorgen gemacht. Und wegen der Art und Wiese, wie Meta die KI trainieren wollte, wurde das Projekt jetzt auch gestoppt. In der Begründung der irische Datenschutzkommission heißt es zum Beispiel, dass es „Unbehagen und Unsicherheit“ gab.

Anleitung: So widersprichst du der KI-Datennutzung bei Instagram & Facebook

Aber: Als noch nicht klar war, wie das KI Projekt läuft, hätte man auch Einspruch beantragen können! Meta hatte zwei Formulare zur Verfügung gestellt, um Einspruch einzulegen. Um sie nutzen zu können, hättest du bei deinem Facebook- und/oder Instagram-Account eingeloggt müssen.

Hier gibt es auch eine Anleitung mit Screenshots, wie du bei Instagram zum Formular gelangst:

Der Feed von SWR3 auf Instagram. Die drei Striche zu den Einstellungen sind rot umkreist.
Schritt 1: Gehe zu den Einstellungen. Dafür musst du zu deiner Profil-Ansicht und oben rechts auf die drei Striche klicken. Bild in Detailansicht öffnen
Die Einstellungen und Aktivitäten eines Instagram-Profils. Der Menüpunkt Info ist rot umkreist.
Schritt 2: Die Einstellungen öffnen sich jetzt. Scrolle runter bis zum Menüpunkt „Info“ und tippe darauf. Bild in Detailansicht öffnen
Die Info eines Instagram-Profils. Der Menüpunkt Datenschutzrichtlinie ist rot umkreist.
Schritt 3: Als nächstes tippst du auf „Datenschutzrichtlinie“. Danach sollte sich eine neue Seite öffnen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Datenschutzrichtline von Meta. Der Link zum Widerspruchsrecht ist rot umkreist.
Schritt 4: Auf der Seite siehst du jetzt die Datenschutzrichtlinien von Meta. Hier auf „Widerspruchsrecht“ tippen und dann hast du's fast geschafft. Bild in Detailansicht öffnen
Das Formular zum Widerspruch gegen das KI-Training von Meta.
Schritt 5: Jetzt nur noch das Formular ausfüllen – also das Land, die E-Mail-Adresse deines Accounts und eine Erklärung, wie sich das KI-Training auf dich auswirkt. Das letzte Feld ist optional, muss also nicht ausgefüllt werden. Bild in Detailansicht öffnen

Für das Feld der Erklärung hatte die Verbraucherzentrale unter anderem das hier vorgeschlagen:

  • Ich habe das Urheberrecht an meinen geposteten Daten und erteile kein Nutzungsrecht für KI-Anwendungen.
  • Ich habe Angst, dass meine geposteten Daten in falschem Zusammenhang neu veröffentlicht werden.
  • Ich fühle mich allgemein unwohl beim Gedanken an KI.
  • Ich habe Angst vor möglichen negativen Konsequenzen für mich persönlich, die ich nicht mehr rückgängig machen kann.
  • Ich habe schon einmal negative Erfahrungen mit dem Missbrauch meiner Daten gemacht und möchte daher meine Daten grundsätzlich nicht für KI-Anwendungen zur Verfügung stellen.

E-Mail bestätigen und Einspruch einlegen

Um den Einspruch wirklich gültig zu machen, musstest du deine E-Mail-Adresse mit einem Code verifizieren, der dir per Mail zugeschickt werden sollte. Den Code konnte man einfach in das Fenster eintragen, das aufploppte, sobald der Antrag absendet wurde. Viele Nutzer und Nutzerinnen meldeten schon kurz nach dem Einspruch, dass ihr Antrag geprüft und anerkannt wurde. In der Bestätigungsmail steht unter anderem: „Wir haben deinen Antrag geprüft und erkennen deinen Einspruch an. Das bedeutet, dein Antrag wird künftig berücksichtigt.

Und wie klappt der Einspruch für Facebook?

Für Facebook gab es auch ein Einspruchformular. So gelangte man dorthin:

  • Gehe auf deine Facebook-Profilseite (Chronik). Wenn du am PC bist, musst du auf dein Profilbild oben rechts klicken. Am Handy tippst du auf die drei Striche rechts.
  • Wähle dann „Einstellungen und Privatsphäre“, danach „Einstellungen“.
  • Scrolle auch hier zur „Datenschutzrichtlinie“ und wähle im aufgeploppten Kasten „Widerspruchsrecht“.
  • Dann kannst du das Formular ausfüllen, wie auch schon weiter oben erklärt.

KI könnte deine Informationen trotz Einspruch verarbeiten

Trotz des Widerspruch gab es noch einen Haken an der Sache: Selbst, wenn du Einspruch erhoben hast oder die Produkte und Dienste von Meta gar nicht nutzt, hätte die KI Informationen von dir verarbeiten können. Meta selbst nennt diese beiden Fälle:

  • Eine andere Person, die Metas Produkte und Dienste nutzt, teilt ein Bild von dir oder Infos zu deiner Person auf Facebook, Instagram und Co.
  • Du oder deine Informationen werden in Beiträgen oder Bildunterschriften erwähnt, die eine andere Person teilt.

Wenn diese Person keinen Einspruch gegen Meta erhoben hatte, hätten deine Fotos und Infos also doch zum Training der KI genutzt werden können.

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