Endlich! Frischer Tatort-Nachschub nach der Sommerpause. Los geht's mit dem Schweizer Team Reto Flückiger und Liz Ritschards. Die beiden sind ja eher bedächtig bis unauffällig unterwegs. Aber die neue Folge „Die Musik stirbt zuletzt“ von Regisseur Dani Levy ist grandios.

Gleich vorneweg: Wer Sonntagsabends am liebsten rustikalen Krimi-Eintopf haben möchte, der sollte auswärts essen. Denn daheim gibt's Hummer und Champagner.

„Es ist eine erbärmliche Geschichte heute Abend. So etwas gibt es nur im Fernsehen, aber Ihr, Ihr werdet euren Spaß haben!“

Klare Ansage – wenn wir als Zuschauer gleich zu Beginn wie im Theater direkt angesprochen werden, dann geht's um Kunst. Und die beginnt danach erst richtig. Der Film ist an einem Stück gedreht, es gibt keinen einzigen Schnitt, 90 Minuten Kamera-Achterbahnfahrt. Eine Echtzeit-Ermittlung gefilmt in einem wuseligen Kulturtempel in Luzern mit gefühlt tausend Schauspielern und Statisten. Wir werden reingezogen in diesen Strudel, müssen mitschwimmen, uns bei jeder Szene fragen, wie die Kamera da noch die Kurve kriegt. Und welche Drogen die da wohl alle genommen haben.

Das wäre natürlich alles nur künstlerische Selbstbespiegelung, wenn die Geschichte, der dazugehörige Kriminalfall, fehlen würde. Fehlt er aber nicht. Es geht um ein Benefizkonzert zu Ehren von jüdischen Komponisten, die den Holocaust nicht überlebt haben. Auf Einladung des greisen Schweizer Milliardärs Walter Loving spielt das Jewish Chamber Orchestra, das sich seit 1945 einem Gründungsmotto verpflichtet fühlt: „Musik wird überleben!“

Spannend erzählt und gleichzeitig ironisch

Die Musik überlebt – das darf man verraten, aber offenbar soll es nicht jeder der Musiker. Überleben. Direkt vor dem Konzert gibt es Morddrohungen, ein Klarinettist wird vergiftet und all das scheint etwas mit der Vergangenheit des Gastgebers zu tun zu haben. Ein Geheimnis, das an diesem Abend enthüllt werden soll. Und wir können nur ahnen, dass sein Gutmenschentum im dritten Reich doch nicht ganz so toll war. Das wird spannend erzählt und gleichzeitig immer wieder ironisch gebrochen.

Der Kameramann muss geackert haben wie ein Triathlet

Macht einfach Spaß, dieses doppelbödige Spiel mit dem Spiel. Und neben dem Spaß an der Geschichte und der Erzählweise ist auch noch Platz für jede Menge Hochachtung: Für die akribische Planung dieses Tatorts von Dani Levy, für die Disziplin beim Dreh – da darf sich niemand versprechen oder an der falschen Stelle stehen. Und vor allem für die enorme Leistung des Kameramanns Filip Zumbrunn, der geackert haben muss wie ein Triathlet. Ein echter Leckerbissen – fünf von fünf Elchen – und danach freue ich mich auch wieder auf den nächsten Krimi-Eintopf.

Autor/in: Peter Knetsch, SWR3
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