Eine Party endet mit einem Todesfall: Gorniak und Winkler ermitteln innerhalb einer Schüler-Clique, die sich nicht gerade kooperativ zeigt. Was kann der neue Dresdner Tatort?
Tatort: Herz der Dunkelheit – mehr Sozialdrama als Krimi
Mayas Eltern sind im Urlaub und bei ihr zu Hause steigt eine große Party. Fast alle Mitschülerinnen und Mitschüler aus dem Abi-Jahrgang sind da. Am Ende sind zwei von ihnen tot und keiner will etwas bemerkt haben.
Die Dresdner Kommissarinnen Karin Gorniak und Leonie Winkler stoßen auf eine Wand des Schweigens und können erstmal nur vermuten, was passiert ist.
Tatort aus Dresden: Tatort-Kritik aus dem Radio anhören
Keine Zeit zu lesen? SWR3 Tatort-Checkerin Linda Molitor erzählt hier, was sie vom Dresdner Tatort am 2.2. hält:
Tatort „Herz der Dunkelheit“: „Sie jagen mich!“
Bei der Partywird nicht nur getrunken, es werden auch Drogen konsumiert. Davon nimmt auch Marlin Baum etwas, verträgt den Stoff aber nicht gut und stolpert auf der Suche nach einer Toilette ins Poolhaus. Dort findet er seinen Freund Janusz in der Dusche, offenbar tot.
So schnell wie möglich will er die Polizei rufen. Leider kennt er Mayas Adresse nicht und fragt panisch seine Mitschüler. Die nehmen ihm das Handy weg, es kommt zu einer Rangelei und Marlin haut ab. Unweit des Hauses wird er auf einer Landstraße überfahren, seine letzten Worte: „Sie jagen mich!“
Balanceakt für Kommissarin Gorniak im aktuellen Tatort
Als die Kommissarinnen Gorniak und Winkler bei der Party eintreffen, ist Janusz’ Leiche verschwunden. Die Dusche ist geputzt, erst die Spurensicherung kann Gewebereste im Abfluss feststellen. Wo Janusz ist, will aber keiner wissen. Die Clique schweigt, und die Kommissarinnen haben erstmal keine Chance.
Für Karin Gorniak ist es auch emotional ein schwieriger Fall, denn auch die Tochter ihres neuen Freunds, Romy, war auf der Party und verstrickt sich in Lügen. Damit beginnt für die Ermittlerin ein Balanceakt zwischen Privatleben und Arbeit, bei dem sie einige Grenzen überschreitet.
Es fehlt nicht nur die Leiche für den typischen Tatort, sondern auch vieles andere. Denn der Fall ist eigentlich klar. Es geht die meiste Zeit um die Strukturen der Clique, um die Probleme des Erwachsenwerdens und die schwierige Situation von Kommissarin Gorniak mit ihrem neuen Freund.
Die sind nicht schlecht dargestellt, aber wie gesagt mehr Sozialdrama. Für einen guten Krimi hat mir der Twist gefehlt, das wirkliche Ermitteln. Und am Ende vielleicht etwas, was ich so nicht erwartet habe. Deshalb gibt es von mir 2 von 5 Elchen.