Dubiose Anlagefirmen aus dem Ausland kaufen auf Norderney ein Grundstück nach dem nächsten, ihnen gehört fast schon die Hälfte aller Grundstücke. Grundstücke, die immer kostbares Bauland sind oder noch werden. Doch Journalistin Imke ist den Heuschrecken auf der Spur und recherchiert ein undurchsichtiges Netz aus Korruption und Vorteilsnahme. Stadträte, Baufirmen, Handwerker, der Bürgermeister, der Immobilienhändler – alle könnten da mit drin hängen.
Bandelt Falke wieder mit seiner Ex-Freundin an?
Kommissar Falke ermittelt jetzt doch in der Sache, obwohl er erst nicht wollte, weil die Journalistin eine Ex-Freundin von ihm ist und weil er ihr nicht so richtig über den Weg traut. Aber dann war plötzlich der Immobilienhändler tot und er und seine Kollegin Grosz mussten ran – und rauf auf die Insel. Denn die örtliche Polizei, so heißt es, hatte seit 20 Jahren keinen Mord mehr aufzuklären. Also müssen die Profis von der Bundespolizei ran.
Ein toter Immobilienmakler auf Norderney
Irgendwelche Großinvestoren von irgendwo Offshore, die ganze Landstriche aufkaufen; oft geht das zulasten der Bevölkerung, die ihre Heimat bedroht sieht, und oft auch zulasten der Umwelt. Aber für den Tatort ist das ein gutes Thema. Nur ist mir die Handlung leider ein bisschen zu schleppend geraten, tritt oft auf der Stelle und kommt nicht so recht vorwärts. Allein die wunderbare Darstellung der Journalistin Imke hält mich bei der Stange. Unfassbar uneitel und herrlich authentisch gespielt von Franziska Hartmann. Imke, die als junges Mädchen bei der Oma aufwuchs und von der man nie genau weiß, ob sie jetzt was Irres ausgegraben hat, was auf der Insel läuft oder ob sie einfach total übertreibt und eher ein bisschen verrückt ist. Top Leistung, das so darzustellen – und offenzulassen.
Dieser Tatort ist mehr ein Spielfilm als ein Krimi
Weil aber alles etwas gemächlicher erzählt wird, ist auch mal Zeit uns die Kommissare ein bisschen näher zu bringen – diesen windigen Falke und diese überverbindliche Grosz. Und weil Falke und Imke immer noch Gefühle füreinander haben, gibt’s auch noch einen Schuss Erotik in diesem durchaus tauglichen Film. Überhaupt ist das mehr ein Spielfilm als ein Krimi, denn die Spannungselemente sind rar. Ich fühle mich eher an ruhige Polizeirufe von früher erinnert – mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und gesetztem Erzähltempo.
Macht für mich alles in allem drei von fünf Elchen.