Kamala Harris hat sich die Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin gesichert. Schon vorher zeigte sich, dass die Demokratin auch online viele Fans hat. So feiern sie Anhänger auf Social Media.
Mit Kamala Harris ist die Hoffnung für die Demokraten zurück in den US-Wahlkampf gekommen. Seit Donnerstag konnten die demokratischen Delegierten online abstimmen. Und wie erwartet hat Vize-Präsidentin Kamala Harris schon vor Ende der Abstimmungsfrist die notwendige Anzahl an Stimmen zusammen, um zur Präsidentschaftskandidatin gekürt zu werden. Das hat die Parteispitze mitgeteilt.
SWR3-Korrespondentin Nina Barth über die Reaktion von Harris auf die Nominierung:
Begeisterungs-Stürme beim Parteitag Warum Michelle Obama für ihre Rede so gefeiert wird
Die Obamas werfen sich für Kamala Harris in die Bresche und lösen Begeisterungsstürme aus. Vor allem Michelles Angriffe gegen Trump treffen ins Schwarze. Hier der stärkste Ausschnitt.
„Coconut tree“ und „brat“: So feiert das Netz Kamala Harris
Der Hype um die 59-Jährige könnte ein echter Faktor im Kampf um das Weiße Haus werden. Videos auf TikTok zeigen sie auf spielerische Weise charmant und nahbar, wie etwa beim Tanzen oder Lachen. Oder sie spielen auf viral gegangene Äußerungen der Vizepräsidentin an. Mit diesen Formaten kann vor allem die jüngste Wählergruppe der Gen Z erreicht werden.
Die politische Influencerin Annie Wu Henry steuert Tiktok-Kampagnen für prominente Demokraten. Sie sagte, die Clips zögen Nutzer an und motivierten sie, sich weiter mit ihnen und ihren Inhalten zu beschäftigen.
Einer der Viral-Hits ist aus einer alten Rede von ihr: Die frühere kalifornische Generalstaatsanwältin zitierte darin ihre Mutter. Diese habe gesagt:
Harris' Mutter wollte damit ausdrücken, dass nichts im luftleeren Raum passiert und der Kontext entscheidend ist. Online wird sie dafür gefeiert:
Die britische Sängerin Charli XCX postete auf der Plattform X: „kamala IS brat“. Brat heißt nicht nur ihr neuestes Album, sondern beschreibt auch eine Lebenseinstellung. Brat ist jemand, der mutig ist, Risiken eingeht, Ecken und Kanten hat und dabei authentisch bleibt. Übersetzt bedeutet „brat“ etwa Göre.
Kamala Harris sorgt für rekordverdächtigen Spendenboom im US-Wahlkampf
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat in in den letzten 10 Tagen mehr als 310 Millionen Dollar (rund 280 Millionen Euro) an Wahlkampf-Spenden eingenommen. Ihr Wahlkampfteam hat mitgeteilt, dass viel Geld von Spendern kämen, die in diesem Wahlkampf zum ersten Mal gespendet haben. Dies deute darauf hin, dass Harris breite Unterstützung bei der Basis der Partei genieße.
Unsere US-Korrespondentin Nina Barth berichtet über den Spendenboom und die aktuellsten Entwicklungen im Wahlkampf:
„Harris for President“? So geht es nach dem Rückzug von Joe Biden weiter
Der amtierende US-Präsident Joe Biden hat bekannt gegeben, dass er bei den Wahlen im November nicht für die Demokraten antreten wird und Harris als Kandidatin vorgeschlagen. Nur zwei Wochen später steht jetzt fest, dass sie bei der US-Wahl am 5. November gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump von den Republikanern antreten wird. Beim Parteitag der Demokraten in wenigen Tagen wird sie noch offiziell nominiert werden.
In den kommenden Tagen will Harris auch ihren Kandidaten für die Vize-Präsidentschaft vorstellen. Das Wochenende über soll es Medien zufolge Gespräche mit mindestens sechs möglichen Anwärtern geben.
Das plant Kamala Harris für den Wahlkampf und eine mögliche Präsidentschaft
In einer Rede hat die Politikerin angedeutet, wie ihr Wahlkampf gegen Trump aussehen könnte. Vor Wahlkampfhelfern sagte Harris, sie habe als Staatsanwältin und Generalstaatsanwältin von Kalifornien mit Verbrechern aller Art zu tun gehabt. „Verbrecher, die Frauen missbraucht, Betrüger, die Verbraucher abgezockt, und Schwindler, die Regeln zu ihrem eigenen Vorteil gebrochen haben.“ Dann erklärte die 59-Jährige:
Dann skizzierte Harris ihre Vision für eine mögliche Präsidentschaft. Trump blicke zurück und sie nach vorn, so die Botschaft. Zu den zentralen Punkten ihres Programms gehören ihren Aussagen nach:
- die Unterzeichnung von Gesetzen
- Schutz des Rechts auf Abtreibung
- ein Verbot von Sturmgewehren
- der Wiederaufbau der amerikanischen Mittelschicht
Die Trump-Kampagne reagierte umgehend auf die Rede von Harris. Sprecherin Karoline Leavitt bezeichnete die Vizepräsidentin als „genauso inkompetent wie Joe Biden und noch liberaler“.
Was würde passieren, wenn Harris tatsächlich Präsidentin wird? Darum geht es in diesem Video:
US-Wahlkampf: Wer ist Kamala Harris?
Harris wäre nicht nur die erste Frau im Amt, sondern auch die erste Person mit asiatischen Wurzeln. Das sollte man über die 59-Jährige wissen:
- Bereits als Vizepräsidentin machte Harris Geschichte: Sie war nicht nur die erste Frau in dem Amt, sondern auch die erste Schwarze und die erste Asiatischstämmige.
- Sie hat jamaikanische und indische Wurzeln.
- Harris hat als Staatsanwältin in San Francisco gearbeitet und später als Justizministerin von Kalifornien. Dabei galt sie als ziemlich streng und konsequent.
- Sie setzt sich für das Recht auf Abtreibung und gegen Waffengewalt ein.
- Ihren Mann Doug Emhoff lernte Harris 2013 bei einem Blind Date kennen. Im Jahr darauf heirateten sie. Emhoff ist Rechtsanwalt und hat zwei erwachsene Kinder aus erster Ehe
Kritiker sagten, Harris sei unsichtbar und habe kein eigenes Profil. Das scheint sich aber gerade zu ändern. Hier erfährst du mehr über Kamala Harris im US-Wahlkampf.
Joe Biden zieht zurück – vermeldet auf X
Gerüchte um einen möglichen Biden-Rückzug gab es schon länger. Seit seinem verkorksten Auftritt im Fernsehduell mit Herausforderer Donald Trump forderten diverse demokratische Abgeordnete Biden auf, aus dem Präsidentschaftsrennen auszusteigen. Biden verkündete seine Entscheidung auf der Plattform X.
Seine reguläre Amtszeit will Biden aber beenden. Den Original-Post von Biden findet ihr hier:
Hier siehst du ein Tagesthemen-Extra zu Bidens Rückzug aus dem Rennen um die nächste Amtszeit:
„Vizepräsident Trump“ Biden verwechselt Selenskyj mit Putin und Harris mit Trump
Die Gesundheit von US-Präsident Joe Biden ist gerade ein großes Thema. Beim NATO-Gipfel gab es gleich zwei Ausrutscher.
Donald Trump zu Bidens Rückzug von der US-Wahl
Herausforderer Donald Trump reagierte prompt und erwartungsgemäß. „Der korrupte Joe Biden war nicht in der Lage, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und er ist sicherlich nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden – und war es auch nie!“, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social. Er warf außerdem Menschen vor, die Biden nahestehen sowie dessen Arzt und den Medien, gewusst zu haben, dass Biden „das Präsidentschaftsamt nicht ausüben kann“.
Weißes Haus bestätigt Attentat auf Trump: Chefin des Secret Service tritt zurück
Die Chefin des Secret Service hatte am Montag zugegeben, dass ihre Behörde bei dem Attentat auf Trump „versagt“ habe. Jetzt hat sie persönliche Konsequenzen gezogen.
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