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Alicia Tedesco
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Auf der Arbeit und im Job nur das machen, was auch wirklich verlangt wird: So handhaben es ganz schön viele Beschäftigte in Deutschland. Das hat eine Umfrage ergeben. Wie sieht's bei euch aus?

Ein Käffchen für zwischendurch, ein kurzes Päuschen für die Zigarette oder ein Pläuschchen mit den Kollegen und Kolleginnen halten – wer kennt das nicht? Danach geht's dann schon viel motivierter an die Arbeit und ein bisschen länger bleiben ist dann auch kein Thema ... in der Theorie. Denn eine Gallup-Umfrage hat ergeben, dass immer mehr Beschäftigte in Deutschland einen „Dienst nach Vorschrift“ machen. Das heißt, sie arbeiten nur so viel, wie auch wirklich verlangt wird, und nicht mehr als nötig.

Umfrage: Das sind die Ergebnisse zur Arbeitsmoral im Job

  • 78 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland machen Dienst nach Vorschrift. Zum Vergleich: 2023 waren es 67 Prozent.
  • Nur 9 Prozent haben eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Job und der Firma. Das ist seit der ersten Erhebung 2001 der niedrigste Wert!
  • 50 Prozent der Beschäftigten wollen in einem Jahr bei ihrem aktuellen Arbeitgeber bleiben. 2018 waren es noch 78 Prozent, seit damals sinkt der Wert immer weiter.
  • Ein etwas positiveres Ergebnis: Mit 13 Prozent gaben weniger Menschen an, innerlich bereits gekündigt zu haben. Im Vorjahr hatten das noch 19 Prozent gesagt.

Für die Umfrage hat das Unternehmen Gallup rund 1.700 Beschäftigte in Deutschland telefonisch befragt.

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Weniger Motivation im Job: Was bedeuten die Ergebnisse?

Was genau die Ergebnisse der Umfrage bedeuten und welche Gründe sie haben könnten, hat sich SWR3 Redakteurin Corinne Schwager für das SWR3 Topthema genauer angeschaut. Sie hat dafür mit Studienleiter Marco Nink und Arbeitsmarktforscherin Jutta Rump gesprochen.

Hört hier selbst rein oder lest einfach weiter!

Viele Menschen in Deutschland machen immer öfter "Dienst nach Vorschrift" -  also immer nur das Allernötigste im Job.

Topthema am Mittag Wie bekommen wir eine bessere Bindung im Job hin?

Dauer

Viele Menschen in Deutschland machen immer öfter "Dienst nach Vorschrift" - also immer nur das Allernötigste im Job. Und viele fühlen sich auch nicht mehr so sehr mit ihrem Arbeitgeber verbunden. Das zeigt auch eine representative Umfrage des Gallup Instituts. Wie das wieder besser laufen könnte, darum geht's im SWR3 Topthema mit Corinne Schwager.

Rump findet, dass es drei Hauptgründe gibt, wieso die Motivation auf der Arbeit sinkt:

  1. Die Puste ist raus: Jeden Tag strömen viele Dinge auf uns ein, viele Nachrichten, private Termine, die Arbeit – da braucht man mal eine Pause und muss einen Gang runterschalten. Das kann die Arbeit treffen.
  2. Fachkräftemangel: Durch den ist die Arbeitsmarktsituation davon geprägt, dass man einfach den Job wechseln kann. Ganz nach dem Motto: Warum Motivation und Zeit in einen Job stecken, der mir nicht gefällt, wenn ich auch einfach etwas anderes finden kann?
  3. Arbeits-Ethos: Der hängt mit der Erziehung zusammen. Als Beispiel führt sie hier die Baby-Boomer an, die ihre Arbeit meistens als erste Priorität ansehen. Die Kinder dieser Generationen priorisieren aber anders und legen Wert auf eine Balance zwischen Berufs- und Privatleben.

Nink fügt hier noch hinzu, dass die Führung im Unternehmen ein ausschlaggebender Punkt ist. Besonders verbesserungswürdig sei hier die Feedbackkultur und eine höhere Wertschätzung. „Lob und Anerkennung kommen zu kurz, konstruktive Rückmeldung kommt nach unseren Daten zu kurz“, sagt er. Es sei wichtig, den Mitarbeitenden zuzuhören, sie entsprechend ihrer Stärken einzusetzen und so die Motivation zu erhöhen. „Dann schaffen die Führungskräfte ein Arbeitsumfeld, in dem Menschen gerne arbeiten, nicht nur, weil sie das müssen, sondern weil sie das auch wollen.

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Das kann man gegen „Dienst nach Vorschrift“ tun

Damit das besser wird, müssen Rumps Meinung nach Arbeitgeber und -nehmer an einem Strang ziehen. Wichtiger als die Motivation ist für sie hier die Identifikation mit der Arbeit, dem Team und dem Unternehmen. „Mit anderen Worten: Brenne ich für das, was ich tue? Finde ich das Teamklima richtig gut? Und bin ich stolz auf das, was wir leisten?“ An allererster Stelle stehe die Freude an der Arbeit.

Unternehmen selbst könnten da mit dem Gehalt oder gelegentlichen Obstkorb positiv beitragen, aber eben auch mit Transparenz über die Strategien, ein gutes Betriebsklima mit Teamgeist und die Möglichkeit, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Und selbst, wenn der Job nur zum Geldverdienen da ist: Das macht doch trotzdem mehr Spaß, wenn das Arbeitsklima stimmt!

Ihr gehört eher zu den Personen, die zu viel für ihren Job tun und mehr Nein sagen müssten? Dann haben wir hier Tipps für euch!

SWR3Land, ihr seid gefragt!

Wie handhabt ihr das mit der Arbeit?

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