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Leo Eder
Leo Eder

Ein Jobwechsel bringt vielen Beschäftigten ein höheres Einkommen und eine größere Zufriedenheit mit ihrer Arbeit. Das geht aus einer neuen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor.

Keine Wertschätzung, blöde Kollegen, Chefs oder Kunden, Stress oder das Gegenteil: Langeweile. Die Gründe, wieso man bei der Arbeit unglücklich sein kann, sind vielfältig. Und doch tun sich viele Leute schwer damit, zu kündigen und woanders anzufangen. Dabei würde sich das in der Regel lohnen.

Gehalt und Zufriedenheit: Deshalb lohnt sich ein Jobwechsel doppelt

Ein Argument, den Job zu wechseln, ist schlicht und einfach gesagt: die Kohle. Wer den Beruf wechselt und am neuen Arbeitsplatz höhere Anforderungen hat, kann mit durchschnittlich 6,9 Prozent mehr Gehalt rechnen. Das hat eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung und des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung herausgefunden. Wer den Beruf wechselt, ohne dass sich die Anforderungen ändern, bekommt demnach noch 5 Prozent mehr. Und wer im gleichen Beruf bleibt, kann 3,6 Prozent mehr Gehalt erwarten.

Vor allem profitieren laut der Studie Arbeitnehmer, die ein eher geringes Ausgangsgehalt haben. Als Beispiel werden Helfer genannt: Steigen sie zu Fachkräften auf, verdienen sie im neuen Job im Durchschnitt monatlich rund 470 Euro mehr. Für Helfer lohnen sich besonders Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Maschinenbau- und Betriebstechnik.

Für Fachkräfte sind den Angaben nach Wechsel in die Kinderbetreuung und -erziehung sowie in die Chemie- und Pharmatechnik am lukrativsten.

Neben dem Gehaltszuwachs sind Beschäftigte nach dem Jobwechsel bei einer Skala von 1 bis 10 durchschnittlich 1,1 Punkte zufriedener als am alten Arbeitsplatz. Wer den Sprung nicht wagt, verliert dagegen im gleichen Zeitraum um 0,2 Punkte. Aber: Wer ohnehin in seinem Job glücklich ist, liegt auf der Skala bei 7,3 Punkten – und damit durchschnittlich 0,9 Prozent höher als die Wechsler. 

Die Zufriedenheit der Menschen mit neuem Job hängt, wie die Studie festgestellt hat, dabei gar nicht mal so sehr mit dem Gehalt zusammen. Auch die neuen Aufgaben und das Verhältnis zu den neuen Kollegen und Führungskräften wirkten sich aus.

In Gedanken schon gekündigt? Unzufrieden im Job? 3 Tipps, wie du das vielleicht ändern kannst!

Nur jeder vierte Arbeitnehmer ist zufrieden mit seinem Chef oder seiner Chefin – das belegt eine Studie. Woran das liegt, wann man kündigen sollte und wie die Zufriedenheit zurückkommen kann, lest ihr hier!

Neue Arbeit: Was beim Jobwechsel wichtig ist

Was es bei einem Jobwechsel zu beachten gibt, damit hat sich Bertram Quadt im SWR3 Topthema beschäftigt:

Jobwechsel lohnt sich: mehr Zufriedenheit, mehr Geld – gute Sache. Aber: bevor man das Thema angeht, gibt’s ein paar Fragen.

Topthema vom 22.01.2025 How to Jobwechsel

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Jobwechsel lohnt sich: mehr Zufriedenheit, mehr Geld – gute Sache. Aber: bevor man das Thema angeht, gibt’s ein paar Fragen. Ist ein Jobwechsel für mich sinnvoll, bin ich schon so weit, was muss ich vielleicht dazulernen? Und: ist in meinem Berufsfeld überhaupt genug Luft nach oben oder wäre was ganz anderes womöglich besser? How to Jobwechsel, das ist das SWR3 TopThema mit Bertram Quadt.

Jobwechsel – das sagt SWR3Land dazu

Wir haben euch gefragt: Wie steht ihr zum Jobwechsel? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Überaus positive offensichtlich!

Ich habe jahrelang als Erzieherin im Kindergarten gearbeitet und in den letzten Monaten bzw. Jahren wurden die Bedingungen immer schlechter. Als ich 50 wurde, habe ich beschlossen, etwas Neues zu machen: Ich bin jetzt bei der Familienpflege und arbeite da mit Müttern, die durch Krankheit oder Risikoschwangerschaft in der Familie stark belastet sind, betreue die Kinder und kümmere mich um den Haushalt. Das war die beste Entscheidung ever! Die Menschen sind so dankbar und man hat den Stress nicht mehr, auf 28 Kinder gleichzeitig aufzupassen. Der Jobwechsel tat mir total gut und ich wünsche jeder/m, der wechseln will, den Mut, es zu tun!

SWR3 Hörerin Kerstin aus Kirchheim/Teck wollte mehr Sinn in ihrer Arbeit finden, wie sie Moderatorin Nicola Müntefering sagte:

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Nachrichten SWR3 NOW: Hörerin Kerstin will sinnvollen Job

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Wir haben euch gefragt: Wie steht ihr zum Jobwechsel? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
SWR3 Hörerin Kerstin aus Kirchheim/Teck zum Beispiel wollte mehr Sinn in ihrer Arbeit finden, wie sie Moderatorin Nicola Müntefering sagte.

Auch wenn man Jahrzehnte in einem Job verbracht hat, kann der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber oder in einen anderen Beruf Wunder wirken. Das zeigen die Beispiele von Michael, René und Ines:

Ich kann einen Jobwechsel nur empfehlen, wenn man sich in seiner aktuellen Rolle nicht mehr wohlfühlt. Nach 20 Jahren im Eisenbahnwesen habe ich während der Pandemie meinen Job aufgegeben. Nach zwischenzeitlicher Arbeitslosigkeit habe ich einen Job im Tourismus gefunden, eine Branche in der ich grundsätzlich schon immer gerne Fuß fassen wollte. Nun verwalte ich für etwas weniger Geld Landebrücken für Flusskreuzfahrtschiffe, bin dafür im Gegenzug glücklicher und bin noch keinen einzigen Tag ungerne zur Arbeit gegangen. Zugegeben, das tolle Team trägt auch seinen Teil dazu bei.

Ich habe 28 Jahre in einer Firma in Heppenheim gearbeitet. Nach der langen Zeit hatte ich mit dem Juniorchef nur noch Probleme und jeden Tag Streit mit ihm. Ich habe dann allen Mut zusammengenommen und gekündigt. Nur 4 Wochen später habe ich bei meinem neuen Arbeitgeber angefangen. Nicht nur eine neue Firma, sondern auch ein völlig anderer Job als vorher. Arbeite jetzt seit drei Jahren dort und es geht mir prima mit dem neuen Job. Bin dort mehr wertgeschätzt als vorher und verdiene sogar fast das Doppelte wie vorher.

Mein Freund hat letztes Jahr nach 30 Jahren den Betrieb gewechselt, vor allem kam er mit der neuen Obrigkeit nicht mehr zurecht und es fehlte an Wertschätzung. Nun ist er wieder happy, obwohl viele Freunde und Bekannte ihn für verrückt erklärt haben, nach 30 Jahren zu kündigen und mit 56 Jahren noch mal neu zu starten.

SWR3 Hörerin Jenny hat lange über einen Jobwechsel nachgedacht – und plötzlich ging es ganz schnell:

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Nachrichten SWR3 NOW: Hörerin Jenny hat sich endlich getraut, den Job zu wechseln

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SWR3 Hörerin Jenny hat lange über einen Jobwechsel nachgedacht – und plötzlich ging es ganz schnell, wie sie SWR3 NOW Moderatorin Nicola Müntefering erzählt.

Ich war mir nie sicher, was ich eigentlich beruflich machen wollte, und so kam es, dass ich mittlerweile nach zwei Ausbildungen und einem abgebrochenen Studium meinen insgesamt 14. Job habe. Ich war Banker, Versicherungsvertreter, Kunsthändler, Zeitungsreporter, Autoverkäufer, Carbon-Bauer, Kerosintank-Reiniger und jetzt Archivar in einem Krankenhaus. Ich habe gelernt, dass es auch durchaus reicht, wenn man in seinem Job einfach *zufrieden* ist.

Meine Erfahrung ist, dass Jobwechsel meist nur für junge Menschen problemlos möglich sind. Für Menschen Ü50 wird es leider von Jahr zu Jahr schwerer bzw. ein Jobwechsel ist in dem Alter nahezu unmöglich. Ich hatte das Glück, mit 54 Jahren den Job innerhalb des Unternehmens (deutscher MDAX-Konzern) durch Bewerbung in eine andere Abteilung wechseln können; ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber war in dem Alter nicht möglich bzw. wenn, dann nur zu absolut unattraktiven Konditionen.

Ich musste jetzt zwangsläufig zum Jahresende den Job wechseln, da ich gekündigt wurde. Ich bin zurück in den Job, den ich davor gemacht hab. Was soll ich sagen, es war die beste Entscheidung, die ich jemals machen konnte, und hätte ich viel früher machen sollen. Ich bin aktuell die glücklichste Person auf Erden, weil ich endlich wieder geschätzt werde für das, was ich tu. An alle: Hört auf euer Herz, Geld allein macht nur bedingt glücklich. Beim Job verbringen wir sehr viel Zeit, da sollte (fast) alles passen, sonst wird man langfristig nicht glücklich.

Übrigens, bei uns gibt es auch Jobs! Schaut doch mal hier rein:

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