Die Olympischen Spiele in Paris sind schon seit mehreren Monaten passé – aber jetzt sorgen sie wieder für Schlagzeilen. Mittlerweile sollen über hundert Sportlerinnen und Sportler ihre Medaillen zurückgegeben haben. Ihr fragt euch jetzt: „Hä, wieso das denn?!“ Naja, es gibt wohl ein Qualitätsproblem: Viele der Medaillen rosten, verfärben sich oder Teile splittern ab. Vor allem betroffen sind die Bronzemedaillen der Drittplatzierten.
Die rostigen, verfärbten Medaillen waren auch in SWR3 MOVE mit Moderatoren Wirby und Zeus Thema:
Schon während der Spiele beklagten sich die ersten Sportler über beschädigte Medaillen: Der amerikanische Skateboarder Nyjah Huston teilte Fotos von seiner verfärbten Medaille, spricht von ihrem „desolaten Zustand“ – und das nur wenige Tage, nachdem er sie bekommen hat! Ähnlich wie ihm geht es auch anderen Medaillen-Gewinnerinnen und Gewinnern.
Wie seine Medaille mittlerweile aussieht, teilte unter anderem der französische Schwimmer Yohann Ndoye-Brouard:
Wegen schlechter Qualität: Medaillen von Olympia zurückgegeben
Achtung, jetzt wird es ein bisschen naturwissenschaftlich: Goldmedaillen bestehen meistens aus Silber, das mit Gold überzogen wurde. Bronzemedaillen hingegen werden aus Kupfer, Zink und Zinn hergestellt. Wegen dieser Zusammensetzung oxidiert Bronze, wenn es mit Luft und Feuchtigkeit in Berührung kommt. Das führt dann zu Verfärbungen. Wie schnell das passiert, kommt jedoch auf die proportionale Zusammensetzung der Metalle an. Billigere Metalle beschleunigen den Prozess oft. Und was im Fall der Pariser Olympia-Medaillen noch dazukommt: Jede von ihnen besitzt ein kleines Metallstück vom Eiffelturm – der rostet bekanntlicherweise.
Dass die Medaillen eine schlechte Qualität haben könnten, war schon vor Beginn der Olympischen Spiele kritisiert worden. Die französische Zeitung La Lettre hatte darüber berichtet. Laut der Zeitung gab es bei dem Medaillenhersteller Monnaie de Paris mittlerweile personelle Veränderungen. La Lettre nannte zudem mögliche Gründe für die Produktionsprobleme: ein Verbot bestimmter Materialien und eine fehlende Testphase beim Unternehmen. Monnaie de Paris sagte auf Anfrage von La Lettre, dass sie sich nicht zu den Qualitätsmängeln der Medaillen äußern werden.
Gibts jetzt neue Medaillen für die Sportlerinnen und Sportler?
Ja! Gegenüber der Daily Mail sagte das Internationale Olympische Komitee, dass man mit dem Unternehmen zusammenarbeite, das für die Medaillen verantwortlich war. Gemeinsam mit Monnaie de Paris wolle man die Umstände und Ursachen verstehen. „Beschädigte Medaillen werden systematisch von Monnaie de Paris ausgetauscht und genauso wie die Originale graviert“, heißt es vom Komitee. Der Prozess dafür solle in den nächsten Wochen starten.
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