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Weiß und strahlend präsentiert sich das Innere der weltberühmten Kathedrale. Fünfeinhalb Jahre nach dem Flammeninferno wirkt das Bauwerk majestätischer als je zuvor. Hier die Fotos!

Es ist schrecklich, das zu sagen, aber jede Wolke hat ihren Silberstreifen“, bekennt Philippe Villeneuve. Er ist Chefarchitekt der Pariser Kathedrale Notre-Dame. „Der Stein leuchtet jetzt. Er glänzt fast“, schwärmt er zum Ende der Renovierung:

Die Nacht auf den 16. April 2019: Ein Großbrand zerstört Teile von Notre-Dame. Die Ursache ist bis heute unbekannt. Experten vermuten einen Kurzschluss.
Die Nacht auf den 16. April 2019: Ein Großbrand zerstört Teile von Notre-Dame. Die Ursache ist bis heute unbekannt. Experten vermuten einen Kurzschluss. Bild in Detailansicht öffnen
Der Morgen nach dem Unglück: Rauchende Trümmer liegen vor dem Altar der Kathedrale. Die intensive Hitze, fallende Trümmerstücke und Schutt haben eine Schicht von giftigem Bleistaub zurückgelassen.
Der Morgen nach dem Unglück: Rauchende Trümmer liegen vor dem Altar der Kathedrale. Die intensive Hitze, fallende Trümmerstücke und Schutt haben eine Schicht von giftigem Bleistaub zurückgelassen. Bild in Detailansicht öffnen
Fünfeinhalb Jahre später: Die eingestürzten Teile sind wiede aufgebaut. Alle Oberflächen, Skulpturen, Wände und Orgelpfeifen sind penibel gereinigt worden. Jetzt leuchten sie, wie seit Jahrhunderten nicht. Strahlend weiß zeigt sich das renovierte, 32 Meter hohe Mittelschiff.
Fünfeinhalb Jahre später: Die eingestürzten Teile sind wiede aufgebaut. Alle Oberflächen, Skulpturen, Wände und Orgelpfeifen sind penibel gereinigt worden. Jetzt leuchten sie, wie seit Jahrhunderten nicht. Strahlend weiß zeigt sich das renovierte, 32 Meter hohe Mittelschiff. Bild in Detailansicht öffnen
Rechts oben sieht man das Rosettenfenster im südlichen Querhaus. Sie hat einen Durchmesser von fast 13 Metern.
Rechts oben sieht man das prächtige Rosettenfenster im südlichen Querhaus, die sogenannte Südrose. Sie hat einen Durchmesser von fast 13 Metern. Bild in Detailansicht öffnen
Präsident Emmanuel Macron (2.v.r) und seine Frau Brigitte Ende November im restaurierten Altarraum.
Präsident Emmanuel Macron (2.v.r) und seine Frau Brigitte Ende November im restaurierten Altarraum. Bild in Detailansicht öffnen
Erneuert wurden auch die verbrannten Stützbalken aus Holz, hoch oben in den Türmen.
Erneuert wurden auch die verbrannten Stützbalken aus Holz, hoch oben in den Türmen. Bild in Detailansicht öffnen
Prächtig wie in alter Zeit: Notre-Dame zwei Tage vor der offiziellen Wiedereröffnung.
Prächtig wie in alter Zeit: Notre-Dame zwei Tage vor der offiziellen Wiedereröffnung. Bild in Detailansicht öffnen
picture alliancedpaPOOL AFPAP | Ludovic Marin
Der Chor und das Kirchenschiff in der Kathedrale Notre Dame bei der Wiedereröffnung in Paris. Bild in Detailansicht öffnen
Viele Politikerinnen und Politiker nahmen an der Eröffnungsfeier der Notre Dame in Paris teil. Darunter auch der künftige US-Präsident Donald Trump, der sich hier mit der Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron, Brigitte Macron, unterhält.
Viele Politikerinnen und Politiker nahmen an der Eröffnungsfeier der Notre Dame in Paris teil. Darunter auch der künftige US-Präsident Donald Trump, der sich hier mit der Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron, Brigitte Macron, unterhält. Unter anderem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier waren auch vor Ort. Bild in Detailansicht öffnen
Zuschauer versammeln sich draußen vor der Kathedrale Notre Dame in Paris. Auf die Kathedrale werden Lichter und das Wort „merci“ projiziert.
Zuschauer versammeln sich draußen vor der Kathedrale Notre Dame in Paris. Auf die Kathedrale werden Lichter und das Wort „merci“ projiziert. Bild in Detailansicht öffnen

Notre-Dame nach dem Feuer: verkohlt, geschmolzen, teilweise eingestürzt

Dabei sah die Lage vor fünfeinhalb Jahren übel aus. Rückblick zum 16. April 2019, dem Morgen nach dem Feuerinferno: Villeneuve besichtigt niedergeschlagen das, was von dem Bauwerk übrig ist. Rauch hängt in der Frühlingsluft, der Vierungsturm liegt in Trümmern, verkohlte Balken übersäen das Kirchenschiff und geschmolzenes Blei ist überall hingelaufen. „Wir hatten das Rahmenwerk, das Dach, den Vierungsturm und drei Sektionen des Gewölbes verloren“, schildert Villeneuve.

Aber: „Alle Buntglasfenster waren verschont geblieben, die großartige Orgel, die Möbel, die Gemälde – all das war intakt ... Es war machbar.“ Das sah auch Präsident Emmanuel Macron so. Er ordnete an: Wiederaufbau – und zwar innerhalb von fünf Jahren. Heute lächelt Villeneuve, wenn er über Notre-Dame spricht.

Chefarchitekt von Notre-Dame: „Den Schrecken ausradiert“

Das ist Erfolg“, sagt Vielleneuve. Wenn Besucher der Kathedrale den Eindruck hätten, als wäre nie etwas geschehen, „dann habe ich den Schrecken ausradiert.

Rettungsarbeiten in luftigen Höhen – ein kurzer Film des Foto- und Video-Künstlers Tomas van Houtryve vom Januar 2022:

Der Wiederaufbau hatte ein paar Besonderheiten: Geld, Motivation und eine stramme Organisation. Im SWR3 Topthema geht es um die Highlights beim Wiederaufbau der Notre-Dame:

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Nachrichten Notre-Dame: Wie das Unmögliche möglich geworden ist

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Notre-Dame: Pariser Kathedrale der Superlative

Hier noch einmal Notre-Dame (Baubeginn vor 861 Jahren) in Zahlen:

  • Die beiden Türme aus Naturstein sind 69 Meter hoch.
  • Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz.
  • Der schlanke, hölzerne Dachreiter reichte bis in 93 Meter Höhe.

SWR3 Korrespondentin Carolin Dylla über den Wiederaufbau und die Eröffnungsfeierlichkeiten:

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Nachrichten Mehr als 2.000 Handwerker haben mitrenoviert

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Carolin Dylla berichtet aus Paris.ll

Wiedereröffnung von Notre-Dame: Planänderung wegen Wetter

Ursprünglich sollte ein Teil der Feier vor der Kathedrale stattfinden. Weil das Wetter aber nicht mitspielt, musste die gesamte Feier nach drinnen verlegt werden. Die etwa 3.000 Gäste sind dann also schon in der Notre-Dame, bevor Erzbischof Laurent Ulrich sie betritt. Der sollte ursprünglich als Erster in die noch leere Kathedrale einziehen.

Dass durch die wetterbedingte Planänderung auch die Präsidentenrede nach innen verlegt wurde, sehen manche als Verletzung der in Frankreich herrschenden Trennung von Kirche und Staat.

Zur Wiedereröffnungszeremonie der Kathedrale werden nach wie vor etwa 40 Staats- und Regierungschefs erwartet. Die Wiedereröffnung will sich nicht mal der kommende US-Präsident Donald Trump – sonst nicht gerade als Kultur-Liebhaber verschrien – entgehen lassen. Macron hat ihn extra eingeladen und mittlerweile ist Trump auch in Paris eingetroffen. Zu den weiteren Staatschefs gehören auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.

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