Alt ist sie nicht geworden: zwischen 20 und 35 Jahre, sagt der peruanische Archäologe David Palomino. Dafür haben die Überreste der jungen Frau mehrere Jahrtausende überdauert: ungefähr fünf, um einigermaßen genau zu sein. Ihre Größe: etwa 1,50 Meter.
Hier ein Video ihrer Entdeckung in der Ruinenstadt Caral, rund 180 Kilometer nördlich der peruanischen Hauptstadt Lima:
Neben ihrem Skelett sind noch weitere Teile erhalten: Nägel, Haare und sogar ein Großteil der Haut, wie man auf dem Bild sehen kann:
Aufwändig bestattet: Caral-Mumie war wohl eine „Frau aus der Elite“
Sie muss von hoher Herkunft sein. „Was wir gefunden haben, deutet auf eine Frau hin, die über gehobenen Status verfügte, eine Frau aus der Elite“, sagt Palomino.
Ihre Mumie liegt zum einen in Aspero, einer heiligen Stätte, die zu Caral gehört und erst in den 1990er Jahren entdeckt wurde. Vor allem aber war ihr Körper vergleichsweise aufwändig bestattet: eingewickelt in mehrere Lagen Stoff und von Papageien-Federn ummantelt.
Unter ihren Grabbeigaben war ein Tukan-Schnabel, Wolltextilien, eine Schüssel aus Stein, vier Körbe aus Stroh, eine verzierte Nadel, Strickzeug und Süßkartoffelknollen. Palomino glaubt, der Fund deute auf die wichtige Rolle von Frauen in der Zivilisation von Caral hin.

Caral: mutmaßlich älteste Stadt auf dem amerikanischen Kontinent
Caral entstand etwa zu ihrer Lebenszeit, um 3.000 vor Christus. Danach gab es die Stadt für rund 1.200 Jahre, bevor sie wieder unterging. Unter den bisher entdeckten städtischen Siedlungen auf dem amerikanischen Kontinent ist sie die älteste.
Etwa zu der Zeit, als Caral im damals fruchtbaren Supe-Tal das Licht der Welt erblickte, begann in unserem Teil der Welt gerade die Bronzezeit. In Mesopotamien und Ägypten entstanden um 3.000 vor Christus ebenfalls die ersten Städte. Eine krasse Ausnahme ist übrigens Jericho im Westjordanland, das schon vor rund 8.000 vor Christus besiedelt wurde und da schon eine Stadtmauer hatte.