Wenn bei einem zu Hause der Strom ausfällt, weil eine Sicherung rausfliegt oder ein Bagger auf einer Baustelle in der Nachbarstraße vielleicht eine Leitung kappt, ist das nervig – meist ist nach kurzer Zeit die Stromversorgung aber wieder zurück und betroffen sind nur ein paar wenige Haushalte.
In Spanien und Portugal sah die Situation am Montag aber ganz anders aus. Dort waren Millionen Menschen für mehrere Stunden von einem Blackout betroffen: Ausgefallene Ampeln sorgten für kilometerlange Staus, Züge blieben auf offener Strecke stehen und Menschen blieben in Aufzügen stecken. Allein 286 Rettungsaktionen gab es, um Personen aus stehengebliebenen Fahrstühlen zu befreien. Außerdem versagten Geldautomaten den Dienst und auch einige Mobilfunknetze fielen aus. Zusammengefasst: großes Chaos!
Landesweiter Stromausfall in Sri Lanka: Dieses Tier ist schuld daran!
In der Nacht auf Dienstag entspannte sich die Lage langsam. Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica teilte mit, dass gegen 7 Uhr etwa 99,95 Prozent der Stromversorgung wiederhergestellt sei, und auch in Portugal konnten die meisten Haushalte wieder mit Strom versorgt werden. Die Ursache für den Stromausfall lässt sich bisher nicht sagen.
Nach Stromausfall in Spanien: Menschen jubeln auf der Straße
Als die Lichter am späten Abend in Madrid wieder angingen, jubelten die Menschen auf der Straße:
Stundenlanger Stromausfall in Spanien und Portugal: Wie gehen die Menschen damit um?
Ana García hat zusammen mit SWR3 Redakteur Ferdinand Vögele studiert und lebt in Bustarviejo, einer kleinen Gemeinde im Norden von Madrid. Wir haben sie gefragt, wie sie den Stromausfall erlebt hat, nachdem wir sie endlich erreicht hatten – mit dem Blackout funktionierte auch der Mobilfunk nur eingeschränkt. In einer Sprachnachricht, die sie uns am späten Montagabend geschickt hat, erzählt sie: „Wir sind nach fast sieben Stunden immer noch ohne Strom.“ Sie habe am Mittag zusammen mit ihrem Nachbarn gemerkt, dass der Strom nicht nur bei ihr weg war.

Nachrichten Ana aus Bustarviejo zum Stromausfall
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Ana García hat zusammen mit SWR3 Redakteur Ferdinand Vögele studiert und lebt in Bustarviejo, einer kleinen Gemeinde im Norden von Madrid. Wir haben sie gefragt, wie sie den Stromausfall erlebt hat.
Die Einschränkungen hielten sich bei Ana in Grenzen, da sie selbst am Montag im Homeoffice gewesen sei. Aber Whatsapp habe nicht gut funktioniert und der Handy-Akku sei zum Abend hin auch immer immer weniger geworden. Nachrichten habe sie über das Radio mitbekommen.
Stromausfall in Spanien: Update von SWR3 Hörer Ulli
Auch SWR3 Hörer Ulli hat sich aus Spanien gemeldet, er wohnt in Torrevieja in der Nähe der Stadt Alicante und gibt ein Update.

Nachrichten SWR3 Hörer Ulli aus Torrevieja
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SWR3 Hörer Ulli hat sich aus Spanien gemeldet, er wohnt in Torrevieja in der Nähe der Stadt Alicante und gibt ein Update zum Stromausfall.
Die Zeit während des Stromausfalls – ohne Internet und Fernseher – sei komisch gewesen, sagt Ulli. „Mein ganzes Haus funktioniert mit Sprachsteuerung, das ist eine Katastrophe eigentlich. Aber gut ... es ist bald vorbei und wird sich normalisieren.“
Die U-Bahn in Madrid fuhr nicht mehr weiter:
Wegen Stromausfall: Kuchenbacken auf die altmodische Art
Maria Jose hatte ein ganz anderes Problem: Sie wollte für ihren Geburtstag am nächsten Tag einen Kuchen backen – aber bei ihr zu Hause ist alles elektrisch.

Blackout in Spanien Maria: „Gerade so mit fast leerem Tank heimgeschafft"
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Maria Jose wollte für ihren Geburtstag einen Kuchen backen – aber bei ihr zu Hause ist alles elektrisch. Schlecht, wenn gerade in ganz Spanien Stromausfall ist.
Gut, dass ihre alte Mama da noch andere Möglichkeiten hatte. So ging das mit dem Backen dann doch noch – nur eben oldschool:

Blackout in Spanien Maria: „Mama hat einen alten Holzofen“
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Maria Jose wollte für ihren Geburtstag einen Kuchen backen – aber bei ihr zu Hause ist alles elektrisch. Schlecht, wenn gerade in ganz Spanien Stromausfall ist.
Blackout auch bei uns in Deutschland?
Ein umfangreicher Stromausfall wie am Montag in Spanien und Portugal ist in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur nicht zu befürchten. „Ein großflächiger, langanhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich“, teilte die Behörde in Bonn auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bekräftigte am Montagabend in der Tagesschau, dass ein solcher Fall „sehr unwahrscheinlich“ sei und in Deutschland auch so nicht vorgekommen sei. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. Konkret bedeute das, dass eine Leitung immer ausfallen könne und eine andere Leitung einspringen würde.
Wie wahrscheinlich ist ein flächendeckender Stromausfall?
Stromausfall auch bei uns? Das solltest du zuhause haben
Auch wenn die Wahrscheinlichkeiten für einen langen Stromausfall in Deutschland sehr gering sind, empfiehlt das Bundesamt für Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe für bestimmte Notsituationen vorbereitet zu sein: „Ihr Ziel muss es sein, 10 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können.“
Bevölkerungsschutz Katastrophen und Notfälle: Wie man sich auf diese Situationen vorbereitet! ⛑
Hochwasser, Wintereinbruch, Stromausfall – wie gut sind wir auf solche Fälle vorbereitet? Feuerwehr und Bevölkerungsschutz sagen, es gibt Nachholbedarf in Deutschland.
Diese Dinge solltest du zuhause haben:
- Taschenlampe mit Batterie oder Kurbel
- Kerzen, Feuerzeuge und Streichhölzer
- Ein Batterie-Radio
- 20 Liter Getränke pro Person
- Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Getreide, Nudeln, etc.
- Eine Checkliste findest du hier.