Für viele Hunde ist Silvester die Höchststrafe: Wenn es draußen knallt, fangen die Tiere an zu zittern, sie jaulen, wimmern, manche verstecken sich. Für Hundebesitzer ist das schwer zu ertragen. Um dem Lärm zu entkommen, haben einige Flughafen-Hotels für Silvester ein besonderes Angebot: schallisolierte Zimmer für Hund und Besitzer.
Ralph Kühnl aus Mannheim hat dieses Jahr mit Hund „Master Yoda“ in einem Airport-Hotel am Frankfurter Flughafen eingecheckt. SWR3-Mitarbeiterin Anna Hort hat die Silvesternacht mit ihrem Hund „Rufus“ in einem Hotel am Flughafen Stuttgart verbracht. Beide haben dieses Angebot zum ersten Mal ausprobiert – das sind ihre Erfahrungen:
Silvester mit Hund im Airport-Hotel am Flughafen in Frankfurt
Ralph Kühnl, Besitzer des fast dreijährigen ausgewachsenen Rhodesian Ridgebacks „Master Yoda“, ist generell ziemlich begeistert, wie gut alles geklappt hat. Und er ist überrascht, wie viele Leute das Angebot mit ihren Tieren annehmen.
Gegen 18 Uhr hätten er und seine Lebensgefährtin mit zwei Hunden im Hotel eingecheckt, kurz was gegessen, dann seien sie aufs Zimmer gegangen, erzählt er. Die Hunde seien ziemlich gechillt gewesen – „Paco“, der Cockapoo, sowieso, aber auch „Yoda“, der wohl an Silvester oft sehr schreckhaft und nervös sei.
Er selbst hätte Silvester fast verschlafen, weil es so ruhig war, berichtet Ralph Kühnl. Aber gegen Mitternacht stand „Master Yoda“ dann am Bett – hellwach, zitternd, hechelnd. Mit seinem sensiblen Gehör habe der Rhodesian Ridgeback auch die Böller gehört, die weiter weg gezündet wurden – trotz der gut isolierten Zimmer, erklärt Ralph Kühnl.
Immerhin sei „Yoda“ schneller wieder runtergekommen, als er das sonst geschafft hätte. Alle konnten bis zum Morgen durchschlafen.
Für nächstes Silvester will sich Ralph Kühnl auf jeden Fall wieder nach so einem Angebot umschauen, vielleicht auch ein anderes Hotel ausprobieren. Es gebe insgesamt eine große Community von Leuten, die das schon eine Weile machen, hat er festgestellt.
Hundetrainerin Julie Dillenkofer aus Heidelberg geht mit ihrem Hund schon seit einigen Jahren an Silvester ins Flughafen-Hotel in Frankfurt.
So hat Hund „Rufus“ die Silvesternacht im Hotel am Stuttgarter Flughafen erlebt
Für SWR3-Mitarbeiterin Anna Hort und Mischlingshund „Rufus“ war die Silvesternacht dagegen nicht so entspannt. Anna Hort hatte ein Hotel am Stuttgarter Flughafen gebucht – das Zimmer auch mit schallisolierten Fenstern. Denn Tierschutzhund „Rufus“ habe extreme Angst vor der Knallerei an Silvester – und auch vor Gewitter, erzählt sie.
Weil die Geräuschdämmung für den kleinen Hund nicht ausreichend gewesen sei, habe niemand schlafen können. „Rufus“ sei die ganze Nacht panisch hechelnd und zitternd durch das Zimmer gerannt. Er habe am Boden gekratzt und konnte wohl auch mit Leckerli nicht beruhigt werden, schildert Anna Hort. Um 5 Uhr am Morgen mussten sie dann vorzeitig auschecken und sind nach Hause gefahren. Für nächstes Silvester überlegt sie, auf eine Insel oder in die Berge zu fahren, wo überhaupt nicht geböllert wird.
Böllerverbot an Silvester – das gilt dieses Jahr in BW und RLP
Flughäfen Frankfurt und Stuttgart: Hunde erlaubt!
Wer sich nicht in ein Hotelzimmer einmieten möchte, der kann mit seinem Hund ins Terminal gehen. An Flughäfen gilt generelles Feuerwerks-Verbot, und das in der Regel hunderte Meter weit. Da bietet es sich natürlich an, die Silvesternacht in der Ankunftshalle zu verbringen.
Eine Sprecherin des Flughafens Frankfurt bestätigte in SWR3, dass dort die Terminals die ganze Nacht offen sind. Eigentlich für Passagiere und Abholer, aber der Bereich ist öffentlich. Sie gibt aber zu bedenken, dass es für das Tier „eine unbekannte Umgebung ist, und es kann auch nachts viel los sein“.
Silvester mit Tier: Böllerfreie Zone am Flughafen Köln-Bonn
Auch rund um den Flughafen Köln-Bonn darf kein Feuerwerk gezündet werden. Dort treffen sich jedes Jahr Hundebesitzer in einem Airport-Hotel, mieten sich Zimmer oder sitzen mit ihren Tieren in der Lobby, bis die Knallerei vorbei ist.
Ein Sprecher des Airports sagte SWR3:
SWR3-Moderator Anno Wilhelm hat noch mehr Infos:
Warum leiden Tiere so unter dem Feuerwerk?
Besonders für Hunde und Katzen ist der Lärm laut dem Deutschen Tierschutzbund belastend, weil sie ein wesentlich feineres Gehör haben als Menschen. Sie hören Geräusche, die wir gar nicht wahrnehmen. Wie ihr eurem Tier helfen könnt, lest ihr hier!
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Natürlich gibt es auch Haustiere, die sich null für den Jahreswechsel und Feuerwerk interessieren. Da ist der Haustierhalter gefragt, sein Tier erstmal genau zu beobachten und zwischen Raclette und Sekt drauf zu achten, wie es sich verhält. Und wenn alles entspannt ist, dann könnt ihr eurem Tier was vorsingen! Wir haben Tipps, welchen Song ihr wann bringen könnt, damit um Mitternacht die perfekte Songzeile läuft:
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