Kennt ihr das? Ihr seid in Gedanken, fahrt etwas schneller als erlaubt die Straße entlang und dann – oh nein, war das ein Blitzer? Der Puls schießt in die Höhe, der Tacho nach unten. So könnte es einigen Menschen ergangen sein, die in Frittlingen bei Rottweil mit dem Auto unterwegs waren. Mit einem wichtigen Unterschied: Der Blitzer, der da am Ortsausgang auf einem Firmengrundstück steht, ist fake! Er sah mit seiner grauen Farbe und den dunklen Ringen zwar täuschend echt aus, aber im Inneren der Säule befindet sich kein Blitzgerät, sondern ein leeres Gurkenglas. Und auch damit ist jetzt vorerst Schluss.
Fake-Blitzer muss abgedeckt werden
Der Fake-Blitzer musste auf Anordnung der Polizei verhüllt werden. Diese Aufgabe übernahm nicht etwa der Verursacher, denn der ist noch unbekannt, sondern der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die täuschend echt aussehende Attrappe seit einigen Wochen steht. Die Polizei habe ihm gesagt, dass er die Säule verhüllen muss. „Da die rechtliche Lage erst noch geklärt werden muss“, erläutert Thilo Wenzler, auf dessen Grundstück der Fake-Blitzer steht. Laut Wenzler, hatte die Blitzer-Attrappe für ruhigeren Verkehr gesorgt.
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„Hast du das Schild etwa nicht gesehen? Du fährst zu schnell!“ Für solche Momente gibt es zweimal dieses Jahr wieder häufiger Erinnerungsfotos! Wo in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verstärkt geblitzt wird, checkt ihr hier!
Rechtliche Lage zu Fake-Blitzer in Frittlingen ist unklar
Der Fake-Blitzer wurde nicht einfach nur hingestellt, sondern sogar einbetoniert. Wer das gemacht hat, ist bisher nicht klar – die Polizei Spaichingen prüft das noch. Was auch noch nicht ganz klar ist: die rechtliche Lage. Ein Polizeisprecher sagte der dpa, dass es nicht per se strafbar sei, einen Fake-Blitzer aufzustellen. Es sei kein Verstoß, solange es sich „um eine harmlose Nachbildung handle, die den Verkehr nicht gefährde und keine behördliche Funktion vortäusche.“ Mögliche rechtliche Konsequenzen prüft die Polizei aktuell. Das letzte Wort hat am Ende aber das Ordnungsamt.
Dass es strafrechtliche Konsequenzen geben kann, bestätigt auch Paul Raboldt von der SWR Rechtsredaktion: Mehr dazu hört ihr hier!

Nachrichten Wie ist die Rechtslage bei einem Fake-Blitzer?
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In Frittlingen bremst gerade ein Fake-Blitzer Autofahrer aus – mit einem Gurkenglas! Wer ihn aufgestellt hat und wie die rechtliche Lage aussieht, hier!
Unser Moderator Basti Müller hat in SWR3 Push mit Thilo Wenzler gesprochen. Er ist der Chef der Firma, auf deren Grundstück nun auch die Blitzerattrappe steht. Wie reagieren die Anwohnerinnen und Anwohner darauf?
Hier reinhören oder weiterlesen! ⬇️

SWR3 Push Fake-Blitzer in Frittlingen: Wer hat ihn dorthin gestellt?
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Im schönen Örtchen Frittlingen, bei Rottweil, fahren die Leute auf einmal relativ langsam. Da steht eine Blitzerattrape auf einem Firmengrundstück am Ortseingang. Niemand weiß, wer die da aufgestellt hat. Moment mal. Thilo Wenzler, ist Chef von Paul Wenzler & Sohn, Stuckateur und Malerbetrieb. Das ist ja IHR Grundstück. Wer hat die Blitzerattrappe denn aufgestellt?
Anwohner in Frittlingen feiern falschen Blitzer
Im Gespräch erzählt Wenzler, dass der Fake-Blitzer bei den Anwohnerinnen und Anwohnern gut ankommt: „Verkehrsteilnehmer haben sehr gut darauf reagiert.“ Die Straße sei nämlich ziemlich lange, was zu schnellerem Fahren verleite und darum gerade morgens eine sehr gefährliche Situation für Schülerinnen und Schüler darstelle. Wenzler selbst würde die Blitzerattrappe gerne stehen lassen, wenn rechtlich nichts dagegenspricht. Sie habe „einen guten Einfluss auf den Verkehr“ und mache die Straße „weitaus sicherer“.
Laut Nachrichtenagentur dpa hatte man schon früher versucht, einen offiziellen Blitzer an der Straße aufstellen zu lassen – ohne Erfolg.
Auch ihr findet die Idee mit dem Fake-Blitzer größtenteils gut. Manche von euch kritisieren sie aber auch – lasst eure Meinung in unseren SWR3 Instagram Kommentaren da und diskutiert mit!
In Filderstadt stand mal ein Blitzer am Rathausfenster:
Blitzerdiskussion in Filderstadt Blitzer am Rathausfenster: Das sagt die Stadt Filderstadt dazu
Es scheint ein bisschen kurios: Ein Rathausfenster als Standort, um Zu-Schnell-Fahrer zu blitzen. SWR3 hat mit einem Verkehrsanwalt gesprochen. Hier sein Urteil. Und auch die Stadt hat reagiert.