Kurz nach 22 Uhr am Montagabend ist auf Island ein unterirdischer Vulkan ausgebrochen. Die Erde nördlich des Dorfes Grindavík ist auf vier Kilometern Länge aufgerissen, dort sprühen meterhohe Lavafontänen in die Luft.
Vulkanausbruch auf Island gefährdet keine Gebäude
Experten sagen, dass der neue Riss in der Erde um ein Vielfaches länger sei als bei den Ausbrüchen der vergangenen Jahre auf der Halbinsel Reykjanes. Auch der Lavastrom sei viel größer, etwa 100 bis 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde strömten aus dem Spalt heraus.
Der Ort Grindavik liegt etwa vier Kilometer südwestlich der Ausbruchstelle – die etwa 4.000 Einwohner mussten deshalb schon im November ihre Häuser verlassen. Und das war auch richtig: Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson sagt, der Riss erstrecke sich Richtung Grindavík.
Lava-Fontänen auf Island: Ausbruch könnte 10 Tage dauern
Höskuldsson sagte dem isländischem Rundfunksender RÚV, der Ausbruch könne bis zu zehn Tage lang dauern. Es fließe aber keine Lava in Richtung der Kraftwerke in Grindavík. Auch Gebäude seine zurzeit nicht gefährdet.
Islands Präsident Gudni Jóhannesson schrieb auf Facebook, es sei noch unklar, welchen Schaden der Ausbruch anrichten könnte. Er bat die Menschen vor Ort, „in diesem gefährlichen Moment“ allen Empfehlungen der Rettungsdienste zu folgen.
Warum gibt es auf Island so viele Vulkanausbrüche?
Unter Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel verläuft ein etwa 15 Kilometer langer Magma-Tunnel von Nordosten nach Südwesten ins Meer. Deshalb gab es dort in den letzten drei Jahren immer wieder Vulkanausbrüche – allerdings immer in unbewohntem Gebiet.
Island liegt auf der Naht zwischen nordamerikanischer und eurasischer Platte. Deshalb gibt es auf der Insel oft Erdbeben oder Vulkanausbrüche. Insgesamt gibt es mehr als 30 aktive Vulkane auf der Nordatlantik-Insel.