Es klingt irgendwie biblisch: Milliarden von Zikaden kriechen alle 17 Jahre aus dem Erdboden und suchen die Menschheit heim. Na gut, so ganz stimmt das nicht. Es sind zwar Milliarden von Zikaden, die alle 17 Jahre aus dem Erdboden kriechen, aber das tun sie eher, um sich dann mit Mordsgetöse auf Partnersuche zu machen, fortzupflanzen – und dann auch schon wieder zu verschwinden.
Nach Corona trotzdem lieber drinnen bleiben?
Den Menschen tun sie dabei nichts. Aber etwas beeinträchtigen könnte diese schiere Masse an Insekten, die gleichzeitig ihrem Lebenszyklus frönen, die Menschen im Osten der USA wohl doch. Dort freut man sich, dass die Corona-Maßnahmen gelockert werden, man könnte das schöne Frühsommerwetter draußen genießen...aber dann kamen die Zikaden.
Der Lebenszyklus der Zikade
Zuletzt gab es dieses Spektakel 2004. Jetzt ist Brut X dran – die Populationen werden mit römischen Ziffern nummeriert. Die Nymphen genannten Jungtiere kommen aus Löchern im Boden und krabbeln auf nahe gelegene Bäume. Dort häuten sie sich. Wenn der Körper ausgehärtet ist, fliegen sie in die Baumkrone zur Paarung.
Die Männchen locken dabei mit lautem Zirpen Weibchen an und können dabei eine Lautstärke von mehr als 100 Dezibel erreichen. Das ist etwa so laut wie ein Rasenmäher. Die Weibchen legen die befruchteten Eier anschließend in aufgeschnittene Zweige. Daraus schlüpfen nach einigen Wochen Nymphen, die sich wieder in den Boden graben – und dort 17 Jahre ausharren, ernährt vom Saft der Baumwurzeln.
Es kann natürlich immer auch ein Eichhörnchen dazwischenkommen:
Wieso diese Zikaden genau 17 Jahre in der Erde bleiben, darüber rätseln Insektenforscher (Fachbegriff: Entomologen) noch.
Nach wenigen Wochen ist der ganze Spuk jedenfalls vorbei. Und was man alles Schönes mit den abgelegten Außenhüllen so basteln kann: