Schnell noch einen Weihnachtsgruß und ein kleines Geschenk an Familie und Freunde verschicken? Einige Pakete haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hauptzollamt Kaiserslautern genauer angeschaut. Darin: Hühnerfüße aus Japan, lebende Vogelspinnen oder auch ein Voodoo-Gerät. Auch Honig mit Potenzmitteln waren schon dabei.
Fristen der Paketzusteller So kommen eure Weihnachtspakete pünktlich an
Ihr wollt zu Weihnachten Geschenke verschicken? Hier lesen, welche Deadlines ihr einhalten könnt, damit alles rechtzeitig ankommt. Und wir geben Tipps für die richtige Verpackung.
Zoll in Kaiserslautern: Hühnerfüße und Alligatorkopf
Die Hühnerfüße aus Fernost seien im Zollamt Kaiserslautern in einer Sendung entdeckt worden. Das sagte eine Sprecherin vom Hauptzollamt Saarbrücken, das für das Saarland und das südliche Rheinland-Pfalz zuständig ist: „Die Einfuhr ist nach tierseuchenrechtlichen Bestimmungen nicht erlaubt.“ Auch lebende Tiere wie Schildkröten und Vogelspinnen hätten in Weihnachtspaketen nichts verloren.
Die Tiere würden zur Unterbringung weitergegeben. Auf dem Index des Zolls stehen laut Zollsprecher Thomas Molitor auch Waren, die ohne Genehmigung aus artengeschützten Tieren oder Pflanzen hergestellt wurden – wie Kaviar vom Stör oder Produkte aus dem Leder von Pythons oder Krokodilen.
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Sebastian Lehmann bestellt zwei Pakete im Internet. Eins davon lässt er mit klimaneutralem Versand verschicken. Der Paketbote hat beide dabei. Doch welches ist nun das CO2-freie Päckchen?
Zoll beschlagnahmt Voodoo-Gerät
Das Zollamt in Kaiserslautern entdeckte in einem Fall ein Voodoo-Gerät, das mit Rotlicht und Reizstrom „eine heilende Wirkung“ erzielen sollte. „Meistens ist es so, dass diese Geräte eher größere Schäden wie Verbrennungen anrichten“, sagte ein Sprecher.
Vorsicht bei günstigen Fake-Marken
Vermeintlich günstige Markenprodukte könnten sich „schnell als Fehlinvestition entpuppen“, sagte die Sprecherin. Die Waren würden sichergestellt und vernichtet. Das Geld sei in der Regel weg. Außerdem könnten auf den Paketempfänger Schadensersatzforderungen der Markenunternehmen oder sogar strafrechtliche Folgen zukommen. Zollsprecher Molitor berichtet, dass sogar mal ein Fußball-Weltpokal gefunden wurde.
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Diese Tipps könnt ihr bei der Weihnachtspost beachten
- Der Zoll weist darauf hin, dass vorweihnachtliches Online-Shopping Käufer teuer zu stehen kommen kann.
- Denn wenn das neuste Smartphone oder die ersehnten Schuhe außerhalb der Europäischen Union bei Händlern im Internet bestellt werden, kommen möglicherweise bei der Einfuhr Extra-Zölle und Umsatzsteuer drauf.
- Bei Paketen aus einem Drittland kommen bei einem Warenwert bis 150 Euro schon mal 19 Prozent Umsatzsteuer dazu.
- Nur Geschenksendungen von privat an privat bis zu einem Wert von 45 Euro seien zoll- und umsatzsteuerfrei, sagte die Sprecherin.
- Auf der Website des Zolls gibt es weitere Hinweise.
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Strafe bei Falschangaben
Es komme auch vor, dass hochpreisiger Schmuck mit einem viel zu geringen Warenwert angegeben werde, sagte die Sprecherin. Wie jüngst folgender Fall: Wertvolle Armreifen mit einem Originalpreis von 52.000 Euro seien mit 15 Euro angemeldet worden. Das fiel auf: Es kamen dann 10.000 Euro an Zöllen und Einfuhrumsatzsteuer dazu – plus ein Strafverfahren.
Eine aktuell größere Masche sei, dass Waren als Geschenksendungen deklariert würden, obwohl sie von Firmen verschickt werden, erzählte die Sprecherin. „Wenn dann eine Rechnung mit drin ist, ist klar, dass es eine gewerbliche Sendung ist.“