Die Stiftung Warentest hat in einem „Online-Shop des Grauens“ verschiedene Siegel getestet. Dafür haben sie einen Fake Shop mit verschiedenen Mängel gebaut und versucht, eines dieser Siegel S@fer Shopping von TÜV Süd, Trusted Shops, Das Internetsiegel und Geprüfter Webshop zu bekommen.
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Was taugen die Gütesiegel für Onlineshops?
Durchgefallen ist der Geprüfte Webshop. Testerin Simone Vintz erzählt in der SWR3-Morningshow, dass der selbstgebaute Fake Shop dieses Siegel direkt bekam – ohne eine Hausaufgabenliste, die dann noch einmal kontrolliert wird, abzuarbeiten.
Besser abgeschnitten haben das Siegel S@afer Shopping (187 Shops tragen das Siegel) und Trusted Shops (ca. 30.000 Shops tragen das Siegel). Beide Firmen haben laut Vintz einen Testkauf gemacht. „Das heißt, wenn ich einen Shop mit diesem Siegel sehe, wurde dieser mindestens einmal erprobt. Es ist also kein Fake Shop.“
Daran erkennst du Fake Shops
Fake Shops werden immer besser und sehen immer seriöser aus. Deshalb fallen auch immer mehr User auf die vermeintlichen Schnäppchen-Angebote rein. Fake-Shop-Experte Peter Hornung hat im Interview bei SWR3 berichtet, warum es für User mittlerweile richtig schwierig ist, falsche Shops zu erkennen.
Früher hieß es: Schau halt darauf, dass der Shop ein Siegel hat, ein sogenanntes Trusted-Shops-Siegel. Und guck, dass eine Bankverbindung aus Deutschland angegeben ist. Das genügt heute nicht mehr, denn dieses Siegel wird nahezu perfekt gefälscht und Bankverbindungen sitzen längst nicht mehr irgendwo im Nirgendwo. „Ganz viele Warnhinweise, die es bisher gab, laufen ins Leere“, so der Fake-Shop-Experte Peter Hornung. Die Bilanz der neuen Fake-Shop-Generation: „Deshalb sind die richtig gefährlich!“
4 Tipps vom Experten
1. Die Bezahlmethode
Am Anfang wird dem Käufer eine Auswahl aus verschiedenen Bezahlmöglichkeiten angeboten. Paypal, Überweisung, Vorkasse. Wie bei jedem anderen Online-Shop auch. „Am Ende verengt es sich dann aber auf eine“, sagt der Fake-Shop-Experte, „man kann eigentlich nur Vorkasse leisten.“ Viele Shops bieten, wie oben genannt, dabei auch eine Überweisung auf ein deutsches Bankkonto an – es ist also längst nicht mehr so, dass da dubiose Bankverbindungen in weitentfernte Länder aufgeführt wären. Das große Problem bei Vorkasse: Das Geld lässt sich nach der Überweisung nicht einfach zurückholen, anders als bei Paypal beispielsweise. Einige Banken verlangen hohe Gebühren für Rückrufe.
2. Anbieter googeln
Wenn es die Shops eine Woche gibt, sind sie auch in irgendwelchen Foren bereits als Fake entlarvt worden oder auf Aufklärungsseiten, wie Mimikama (einer unabhängigen Seite zur Aufklärung von Internetmissbrauch), aufgeführt. Es lohnt sich also unbedingt, einen Shop in der Suchmaschine zu überprüfen, bevor man auf Bestellen klickt.
Das Problem: Viele Shops gibt es nicht besonders lange und bis sie auf einer solchen Seite aufgedeckt werden, sind bereits viele User auf die Angebote reingefallen und bekommen ihr Geld nicht wieder.
3. Seit wann gibt es den Shop?
Oft seien die Shops auf Schnelligkeit ausgelegt, so der Fake-Shop-Experte: montags eröffnet, dann gleich ganz oben bei Google. Dann würde abkassiert und wenn am Donnerstag oder Freitag die ersten Kunden merken, dass sie betrogen wurden, dann würden die Shops auch oft schnell wieder geschlossen.
Also, drauf achten: Seit wann gibt es diesen Shop? Wenn in den Suchmaschinen noch gar nichts zum Anbieter aufgeführt wird – weder Positives, noch Negatives –, ist Vorsicht geboten.
4. Trusted-Shops-Siegel checken
Das Trusted-Shops-Siegel ist und bleibt die wichtigste Informationsquelle fürs Online-Shopping. Auch wenn das Siegel immer besser gefälscht wird, kann jeder schnell überprüfen, ob es echt ist. Einfach auf der Seite von Trusted-Shops nach dem Anbieter suchen und checken, ob er denn wirklich die Erlaubnis hat, dieses Gütesiegel zu tragen.
Fake oder echt? Hier den Online-Shop überprüfen!
Wer steckt eigentlich hinter Fake Shops?
Wer genau das ist, der Fake Shops eröffnet und damit Geld verdient, sei sehr schwer herauszufinden, so der Fake-Shop-Experte im SWR3-Interview. Oft seien die Namen, auf die die Bankverbindungen laufen, schlicht ausgedacht. Die Nachverfolgung des Geldflusses sei daher sehr kompliziert bis unmöglich.