Am Samstagnachmittag gegen 16:25 Uhr wurde der Polizei ein Lkw mit polnischem Kennzeichen gemeldet, der in „auffallend unsicherer Fahrweise“ auf der A46 bei Neuss unterwegs war. Die Autobahnpolizei verfolgte ihn daraufhin – deren Anhaltezeichen schien der Lkw-Fahrer allerdings zu ignorieren. Im Gegenteil: Mit „deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien“ setzte er seine Fahrt in den Wuppertaler Raum fort, meldete die Polizei.
A1: Lkw stoppt im Gegenverkehr
Weiter ging es auf die A1. Zwischen Volmarstein und Hagen-West geriet der Lastwagen dort in den Gegenverkehr und rammte mehrere Fahrzeuge. Schließlich kam er zwischen Gevelsberg und Hagen-Nord quer zur Fahrbahn zum Stehen – rund 60 Kilometer nach der ersten Meldung bei Neuss.
Der Fahrer wurde als 30-jähriger Pole identifiziert und vor Ort festgenommen und laut Polizei vorübergehend in eine psychiatrische Klinik gebracht. Es hätten sich im Rahmen der ersten Untersuchungen Hinweise ergeben, dass er psychisch krank sei.
Zunächst hatte die Polizei gemeldet, es habe Hinweise auf einen möglichen Konsum von Alkohol oder Drogen gegeben. Die Auswertung der Blutproben würden längere Zeit in Anspruch nehmen, so ein Polizeisprecher.
SWR Korrespondent Philip Brost berichtet:
NRW: Dutzende Verletzte durch Lkw-Chaosfahrt
Mindestens 26 Personen seien verletzt worden, acht von ihnen schwer. Darunter schwebe eine Person in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit. Möglicherweise steigt die Zahl der Verletzten noch, da manche selbstständig ins Krankenhaus gefahren sein könnten.
Süßigkeiten-Lkw auf A6 bei Bad Rappenau ausgebrannt
Insgesamt seien 50 Fahrzeuge an den Unfällen beteiligt gewesen, die der Lkw verursacht hat. Ein Augenzeuge sagte dem WDR: „Vor und hinter uns haben sich überall die Autos gedreht.“ Völlig ungebremst habe der Lkw-Fahrer „alles kurz und klein gefahren“.
Das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen hat ein Hinweisportal freigeschaltet. Dort können Zeugen Fotos und Videos hochladen oder andere Hinweise hinterlassen.
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A1 und A46 wegen Unfällen gesperrt
Wegen der Unfälle waren zwischenzeitlich mehrere Autobahnabschnitte der A1 und A46 gesperrt. Die Sperrungen konnten schrittweise aufgehoben werden.
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