Der Hintergrund: In deutschen Städten gibt es immer mehr illegale Straßenrennen. Die Polizei Berlin erklärte auf Nachfrage des rbb, dass es allein in der Haupstadt im letzten Jahr fast 600 solcher Rennen gab.
Wichtig: Die Statistik erfasst auch Fluchten vor der Polizei als Straßenrennen.
Einige dieser Rennen endeten mit Unfällen – teils mit schweren Folgen. Doch wer sitzt am Steuer? Im SWR3 Interview ist sich Verkehrsforscher Andreas Knie sicher: „Es sind tatsächlich nur Männer, die solche Rennen machen.“ Deshalb fordert er, dass Männer ihren Führerschein zukünftig erst mit 26 Jahren machen dürfen.
Deutlich über 4.000 Euro Führerschein in Deutschland wird teurer – kriege ich ihn im Ausland günstiger?
Die Preise für einen Führerschein sind deutlich gestiegen. Kann ich meinen Führerschein im Ausland machen, um zu sparen?
Wieso ausgerechnet 26 und wieso nur Männer?
Das vorgeschlagene Mindestalter begründet Knie so: Ab 26 Jahren relativierten sich die Unfälle und Geschwindigkeitsübertretungen. „Mit 27, 28, 29 scheinen die jetzigen Generationen vernünftiger zu werden“, so Knie. Junge Männer nutzten die Straßen als Bühne, um sich selbst zu inszenieren.
Und warum sind es nur Männer? Knie gesteht: So richtig weiß er das auch noch nicht. Der Mobilitätsforscher vemutet, dass es noch „archaische Riten“ gibt, mit denen Männer glauben, sich in der Gesellschaft behaupten zu müssen. Und vor allem, so Knie, wollen Männer damit vor anderen Männern angeben.
SWR3-Redakteur Ferdinand Vögele findet den Vorschlag des Verkehrsforschers diskriminierend:
Dürfen Männer auf dem Frauenparkplatz parken?
Führerschein für Männer ab 26: Ist das realistisch?
Der Verkehrsforscher sagt selbst, dass sich seine Forderung wahrscheinlich nicht durchsetzen lassen wird. Knie sieht hier ein Problem im System: Raserei werde gesellschaftlich immer noch als Kavaliersdelikt wahrgenommen – es gebe eine „gewisse Akeptanz“ dafür. Doch das müsse sich ändern.
Sein Lösungsvorschlag? Strengere Regeln und empfindlichere Strafen. Deutschland solle den Bußgeldkatalog verschärfen, ein Beispiel könne man sich an der Schweiz nehmen. Und wenn Geldstrafen nichts bringen, müsse der Führerschein entzogen werden – und zwar nicht für Monate, sondern für Jahre oder gar auf Dauer.
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