Vieles ist nicht so einfach gerade, aber gemeinsam stehen wir bestimmt auch diesen Corona-Herbst ein bisschen besser durch. Wir sind für euch da und wollten mit ganz SWR3Land einen schönen Abend verbringen – jeder für sich und doch zusammen beim SWR3 CAMPINO – HOPE STREET LESEABEND. Es war der perfekte Mix aus Buch und Gitarre, live im Radio und im Video-Livestream. Dabei sind tolle gemeinsame Momente entstanden und auch ernsthafte Gespräche über Corona, Fake News, Glauben und... es gab eine Videobotschaft von FC-Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.
Die schönsten Momente mit Campino im Video
Vielen Dank an alle, die zugehört und diesen Abend mit uns verbracht haben!
Eindrücke vom Leseabend mit Campino in Bildern
Du willst mehr? Hier geht's zum Leseabend in unserer Instastory
Die schönsten Zitate vom Campino-Interview
Nach der Live-Sendung hat SWR3-Musikredakteur Dirk Scherer mit Campino gesprochen:
Hope Street: Wie ich einmal englischer Meister wurde
Jürgen Klopp hat in seiner Videobotschaft an Campino das neue Buch seines Kumpels sehr gelobt. Wir wollen aber wissen, ob das Buch nur etwas für Fußballtrainer und beste Kumpels von Campino ist. SWR3-Musikredakteur Matthias Kugler hat es gelesen. Sein Fazit:
3 Fußballfacts zu Campino...
...von SWR3-Musikredakteur Dirk Scherer:
- Dass Campino viel Lokalpatriotismus für seine Heimatstadt Düsseldorf und den Fußballverein Fortuna Düsseldorf übrig hat, ist bekannt. Die Toten Hosen waren sogar schon Trikot-Sponsor der Fortuna, als die in der Regionalliga rumdümpelte. Abseits der wichtigen Unterstützung brachte es nix: Die Fortuna stieg mit den Toten Hosen auf dem Trikot 2002 sogar in die Oberliga ab.
- Schon Ende der 80er Jahre halfen Campino und seine Toten Hosen der Fortuna aus: Von jeder verkauften Konzertkarte der Tour Ein kleines bisschen Horrorshow ging eine Mark an die Fortuna und so kamen 150.000 D-Mark zusammen, die für den Kauf neuer Spieler verwendet wurden.
- Fortuna ist für Campino Familie, seine Geliebte ist der FC Liverpool. Und bevor Jürgen Klopp nach Liverpool als Trainer wechselte, hatte Campino für Klopps Double Saison 2012 mit Borussia Dortmund unverhofft den perfekten Soundtrack geschrieben – laut Klopp Tage wie diese. Jürgen Klopp und Campino sind mittlerweile gute Kumpels. Kein Wunder, denn Jürgen Klopp sagt über das folgende Lied der Toten Hosen es wäre ein EXTREM GUTES LIED:
Corona-Krise in der Musik-Branche
Aktuell engagieren sich die Toten Hosen bei der Aktion Alarmstufe Rot. Hier machen Veranstalter und Künstler auf die Lage der Eventbranche aufmerksam, denn ausfallende Konzerte, Tourneen, Festivals oder auch Messen bedrohen die Existenz von Tausenden Menschen, die in diesem Bereich tätig sind.
So haben die Ärzte in der Tagesschau auf die Situation der Kultur aufmerksam gemacht
Das sind die Toten Hosen
Fans kennen Campino natürlich vor allem als Sänger der Rockband Die Toten Hosen. Man muss sie niemandem mehr vorstellen, der in den letzten rund 30 Jahren irgendwann mal ein Festival besucht oder einen Radiosender eingeschaltet hat: Die Band aus Düsseldorf, die 1982 gegründet wurde und ihre Wurzeln im Punk hat, kennt fast jeder. Die Toten Hosen sind eine der erfolgreichsten deutschen Bands überhaupt.
Songs zum Mitgrölen und Mitdenken
Seit 1990 haben die Jungs von der Opel-Gang elfmal den ersten Platz der deutschen Albumcharts belegt. Viele ihrer Songs haben Kult-Charakter: Entweder zum alles Rausschreien und Mitgrölen wie bei Hier kommt Alex, Paradies oder An Tagen wie diesen – oder auch zum Reindenken und Mitweinen bei Unsterblich, Alles wird vorübergehen oder Nur zu Besuch.
Die Toten Hosen – eine Band für live
Die Fans haben die Daumen gedrückt und natürlich die Treue gehalten – und die Toten Hosen sind zurückgekommen, wieder auf Tour, wieder mit Vollgas. Und wer sie schon einmal live erlebt hat, der kennt die Energie, die sich von der Band aufs Publikum überträgt und weiß: Das ist keine Altersfrage, textsichere Hosen-Fans gibt es in eigentlich allen Generationen.
Auch Musikredakteur Matthias Kugler ist beeindruckt von den Live-Performances der Band. Er hat zum 50. Geburtstag von Campino einen persönlichen Brief geschrieben: „Eure Konzerte sind legendär: Egal ob in den winzigsten Wohnzimmern eurer Fans oder vor 85.000 bei Rock am Ring, du gibst immer alles inklusive Kletterpartien auf Lichttraversen und Bühnendächer.“
Für ihre langjährige und eindrückliche musikalische Leistung haben die Toten Hosen auch schon beim SWR3 New Pop Festival 2013 die Auszeichnung Pioneer Of Rock bekommen.
Rock-Band mit Charakter und Meinung
Aber auch charakterlich haben die Bandmitglieder der Toten Hosen klare Kante. Sogar Musikmann Matthias ist davon beeindruckt – und der hat wirklich schon viele Künstler persönlich getroffen. Dabei haben sich durchaus kleine Dinge eingebrannt: Wie damals, als er bei einem Konzert in der Schleyerhalle Campino zu einem Interview treffen wollte. Der kam gerade vom Tischtennisspielen, leicht verschwitzt. „Dann ist er noch mal weg und hat sich extra ein Hemd angezogen. Das fand ich sehr witzig und sehr nett von ihm“, erinnert sich unser Musikredakteur.
Aber die Toten Hosen scheuen sich auch nicht davor, bei den großen Themen Haltung zu zeigen. Sie unterstützen diverse Organisationen, die sich für Rechte von Flüchtlingen oder Seenotrettung einsetzen, treten bei politischen Konzerten auf, so wie Ende 2018 in Chemnitz. Bei dem Wir-sind-mehr-Konzert waren damals mehrere Musiker und Bands auf der Bühne, um rechtsmotivierten Übergriffen Musik entgegenzusetzen. Songs gegen rechtsextreme Gewalt, Hass und Fremdenfeindlichkeit. Dass es für dieses Engagement auch Kritik gibt, ist klar. Einzelne Songzeilen wurden diskutiert, beispielsweise von Bonnie und Clyde, wo Gewalt gegen Polizei vorkommt.
Die Toten Hosen beeindruckt das wenig. „Es geht um politischen Anstand“, sagte Campino bei der Pressekonferenz zum Chemnitz-Konzert und machte deutlich, wo er steht: „Es muss gewaltfrei bleiben. Es darf keine Schaufensterscheibe zu Bruch gehen. Wir wollen es der Gegenseite nicht so einfach machen, uns dann wieder als Linkschaoten darzustellen.“
Ein großes Thema war auch die Rede von Campino im April 2018 beim Echo, in der er intolerante Texte in Rap-Musik thematisierte. Musikredakteur Matthias schrieb damals in einem SWR3 Posting der Woche:
Du willst noch einen Song von den Toten Hosen hören? Wünsch ihn dir! Bei SWR3 spielen wir täglich von 8-24 Uhr Musikwünsche: