Es kommt mir vor, als ob es erst gestern war –
der Tag, als mein Kind zur Welt kam.
Natürliche Geburt ohne Komplikationen...
Aber ich musste diesen Flieger erwischen,
und Rechnungen bezahlen.
Als er gehen lernte, war ich meistens nicht zuhause
und er konnte sprechen, bevor ich es richtig bemerkt habe.
Als er größer wurde hat er gesagt:
„Ich werd’ mal so wie du, Papa – weißt du,
ich werd’ mal genau wie du.“
Finger-Fadenspiele, dein silbernes Taufbesteck,
Kinderreime und das Märchen vom Mann im Mond.
Immer wieder hat er gefragt:
„Wann kommst du nach Hause?“
„Ich weiß es nicht, aber wenn ich komme, dann
machen wir ganz was Tolles miteinander.“
Irgendwann wurde er dann 10 Jahre alt.
„Danke für den Ball, Papa.
Komm, spiel mit mir, zeig mir mal, wie man wirft!“
Ich sagte: „Nicht heute, Ich hab leider viel zu tun“.
Er sagte: „ist schon OK“.
Dann ist er lächelnd weggegangen und hat gesagt:
„Ich werd’ mal so wie er.
Ja! Ich werd’ mal genau so wie er.“
Dann hat er seinen College-Abschluss gemacht
und ich sagte:
„Ich bin sehr stolz auf dich!
Aus dir ist ein richtiger Mann geworden.
Setz dich doch,
dann können wir ein bisschen reden.“
Er schüttelte den Kopf und
antwortete mit einem Lächeln:
„Tut mir leid Papa,
aber kann ich die Autoschlüssel haben?
Danke, bis später.“
Ich hab schon seit einer ganzen Weile aufgehört zu arbeiten.
Mein Sohn wohnt jetzt woanders.
Neulich hab ich ihn mal angerufen und ihm gesagt,
dass ich ihn gerne sehen würde.
Er sagte: „Ich WÜRDE ja liebend gern,
aber ich bin ziemlich im Stress und so,
der neue Job, und die Kinder haben die Grippe -
Aber es ist immer wieder schön,
mit dir zu reden, Papa – wirklich!“
Und als ich den Hörer auflegte,
da wurde es mir klar:
mein Sohn ist aufgewachsen wie ich
und er ist genau so geworden wie ich.
„Papa, ich werd’ mal so wie du.“
„Wann kommst du nach Hause?
Ich weiß nicht, wann wir uns mal wieder sehen,
aber dann machen wir was ganz Tolles miteinander.“