In diesem Text wird das Thema Darmerkrankungen, speziell Morbus Crohn, besprochen. Falls du darauf sensibel reagieren könntest, überspringe diesen Artikel lieber. Du bist selbst betroffen? Wir haben für dich Hilfsangebote zusammengestellt.
- Leben mit Morbus Crohn: Paolos Geschichte
- Tipps für darmschonende Ernährung
- Hilfe für Morbus-Crohn-Patienten und Stoma-Träger
Paolos Geschichte: So war sein Leben vor der Diagnose Morbus Crohn
Paolo Häckl ist Halb-Peruaner, Musiker – und er ist krank. Mit Anfang 20 wird bei ihm die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn diagnostiziert.
Als seine Symptome zum ersten Mal auftreten, sieht alles erstmal harmlos aus – eben wie eine simple Magen-Darm-Grippe.
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Diagnose Morbus Crohn verändert sein Leben
Zu diesem Zeitpunkt ist Paolo Anfang 20. Er studiert Sport und Spanisch auf Lehramt. Er ist sehr sportlich, lebt ein sehr aktives Leben.
Erster Verdacht: Colitis ulcerosa
Als seine Symptome auch nach mehreren Wochen nicht abklingen, sucht Paolo einen Arzt auf. Die erste Diagnose: Colitis ulcerosa. Das ist eine geschwürige Entzündung des Dickdarms.
Doch als sich sein Zustand weiterhin verschlechtert, wird die Diagnose angepasst: Paolo leidet an Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung.
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Diagnose: chronisch krank?
Chronisch – das bedeutet, Paolo muss mit dieser Krankheit für den Rest seines Lebens leben:
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Paolo und der Morbus Crohn: das „Ende des Therapieweges“
Paolo bekommt Medikamente, um seine Krankheit in den Griff zu bekommen. Phasenweise geht es ihm besser, allerdings nie dauerhaft.
Sieben weitere Jahre lebt Paolo mit großen Schmerzen – er bewegt sich quasi nur noch zwischen seinem Schlafzimmer und der Toilette. Bis zu vierzig Mal am Tag hat er Durchfall.
Was sein Gastroenterologe meint, wenn er sagt, dass Paolo bald am Ende des Therapieweges ist: dass er möglicherweise einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma, benötigt.
Nach 7 Jahren unter Qualen: Paolo bekommt ein Stoma
Bei einer Routineuntersuchung im Krankenhaus wird Paolo mitgeteilt, dass sein Darm bzw. die Darmwand so dünn und mitgenommen ist, dass er in akuter Lebensgefahr schwebt.
Die Ärzte müssen handeln und sehen nur noch eine Option: Paolo benötigt einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma.
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Paolo: So lebt er mit künstlichem Darmausgang
Paolo wird notoperiert und bekommt also einen künstlichen Darmausgang – aber er lebt. Mehrere Wochen wird er auf der Intensivstation behandelt.
Später bekommt er von sogenannten Stoma-Schwestern Einweisungen, wie mit dem Stoma umzugehen ist.
Nach der Entlassung: der Alltag mit Morbus Crohn & einem Stoma
Nach seiner Entlassung muss Paolo seinen Alltag als Stoma-Träger und Morbus-Crohn-Patient alleine bewältigen. Dazu gehört euch die Reinigung und Entleerung des Beutels.
Der Beutel ist wasser- und geruchsdicht. Auch sportliche Aktivitäten sind für Stoma-Träger in der Regel kein Problem.
Paolo auf Social Media: „Ich bin nicht alleine“
Heute ist Paolo Musiker und klärt auf Social Media über Morbus Crohn und das Thema „künstlicher Darmausgang“ auf. Angefangen hat er mit den Videos auf Social Media durch den Impuls eines Freundes.
Nach vielen Jahren des Schmerzes blickt Paolo heute sehr positiv in die Zukunft. Und diesen positiven Blick, den versucht Paolo auch anderen Betroffenen zu vermitteln:
Die ganze Geschichte von Paolo hört ihr im SWR3-Podcast „True Care – intensive Fälle mit Ricardo Lange“.
Darmgesundheit: Tipps für eine gesunde Ernährung
Die schlechte Nachricht: Morbus Crohn kann man nicht vorbeugen. Ob Mann oder Frau, jung oder alt – die Krankheit kann jeden treffen.
Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Ernährung könnt ihr eurem Darm ganz unabhängig davon etwas Gutes tun.
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Dr. Birgit Terjung ist Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Ernährungsmedizin. Chronisch-entzündliche Darmkrankheiten – wie zum Beispiel der Morbus Crohn – sind ihr ausgewiesenes Fachgebiet.
Im SWR3-Podcast „True Care – intensive Fälle mit Ricardo Lange“ gibt Dr. Terjung Tipps zum Thema Darmgesundheit. Sie sagt: Wichtig sind eine gesunde Ernährung und ein gesundes Leben im Allgemeinen.
Das entspricht den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Anfang 2024 hat diese ihre Empfehlungen zu gesunder Ernährung überarbeitet.
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Mehr Tipps von Dr. Terjung hört ihr im SWR3-Podcast „True Care – intensive Fälle mit Ricardo Lange“.