





Die Story
Ein Schuljunge torkelt durch die Innenstadt von Magdeburg. Die Stadt wirkt wie das Wetter: Grau und trist. Doch der Junge wankt, weil er verletzt ist. Blut. Auf dem Weg über die Straße bricht er zusammen und stirbt. Kommissarin Brasch und ihr Kollege nehmen die Arbeit auf. Doch dem jungen Mann geht der Tod des Kleinen besonders nahe. Schon nach kurzer Zeit schmeißt er hin. Mit seinem Nachfolger aber versteht sich Kommissarin Brasch kein bisschen. Also ermitteln die beiden getrennt voneinander. Ergebnis: Der Junge wurde wohl totgeprügelt. Unfassbar, wer macht sowas? Der Kleine war erst zwölf!
Wie sich herausstellt, lebte der Junge in einer Pflegefamilie. Seine Mutter musste ihn wegen ihrer Drogensucht weggeben, zusammen mit seinem älteren Bruder. Die Pflegeltern betreiben eine Wäscherei und geben sich scheinbar auch eine Menge Mühe mit den Kindern. Was aber haben Pflege-Vater und Pflege-Mutter zu verbergen? Und was läuft da zwischen dem pubertierenden Bruder des Toten und der leiblichen Tochter der Pflegeeltern? Und was hat das alles mit dem Tod des kleinen Jungen zu tun?
„Dieser Polizeiruf nimmt einen gefangen“
Ein sehenswerter Polizeiruf mit einem schwierigen Thema, der Tod eines kleinen Jungen, die Probleme in einer zusammengewürfelten Familie, das Engagement oder Nicht-Engagement des Jugendamtes, das alles wird mit großer Erzählkunst dargestellt. Dazu die absolut überzeugenden Jungschauspieler, die die Kinder und Jugendlichen so authentisch spielen, dass man meint sie persönlich zu kennen. Dazu die Tristesse eines Spießerhaushalts und das beklemmende Gefühl, dass irgendwo was nicht in Ordnung ist und keiner redet darüber. Das ist keine Popcorn-Unterhaltung, dieser Polizeiruf ist Schwarzbrot mit brettharter Kruste. Trotzdem äußerst gut gemacht, das nimmt einen gefangen. Und bis kurz vor Schluss immer noch keinen Schimmer, wer der Mörder ist … das gibt es auch selten. Ich gebe vier von fünf Elchen.