Es hat gebrannt in der Nacht, und es war knapp. Bauunternehmer René Ottmann hat das Feuer in seiner Villa grade noch mitbekommen und konnte sich über den Balkon retten. Brandstiftung. Und Ottmann ist ein stadtbekannter Baulöwe, nicht grade bescheiden und nicht besonders beliebt.
Die Kommissare Doreen Brasch (Claudia Michelsen) und Dirk Köhler (Matthias Matschke) haben ziemlich schnell einen Verdächtigen: Uwe Schneider, der auf Ottmann kürzlich mit einem Messer losgegangen war, weil der ihm einen Job versprochen und dann hängen gelassen hat. Aber da ist auch noch Ottmanns Schwägerin Susan mit Mann Markus und Sohn Carsten, die irgendwie auch irgendwo in irgendwas mit drin hängen – wir wollen hier ja keine Spoiler raushauen.
Der Neue lässt den Psychologen raushängen
Weil Brasch und Köhler nicht besonders gut miteinander können, hat man ihnen Niklas Wilke ins Kommissariat gesetzt, Polizeipsychologe mit Lehrstuhl für Kriminalistik. Leider lässt der aber in Starke Schultern im Wesentlichen den Psychologen raushängen und so dreht sich der Film über weite Strecken vornehmlich um die kleinteilige Aufarbeitung der angeknacksten Arbeitsbeziehung Brasch-Köhler.
Erst ab der Hälfte interessant
Was dann an Krimi und Fall übrig bleibt, ist nicht sehr viel, und das ist schade. Denn der Fall und die Hintergründe hätten sehr viel Spannendes hergegeben. Starke Schultern dümpelt im Seelenwust dahin und wird erst ab der Hälfte langsam interessant. Zwei Elche dafür und einen als Vorschuss in der Hoffnung, dass der Psychologe Wilke künftig mal kriminalistisch tätig wird.