Toll! Münster! Dann ist der Sonntagabend ja gerettet. Klingelton aus, Sofakissen aufschütteln, Vorfreude anknipsen. Das wird wieder ein Highlight und vor allem sehr, sehr lustig. Das ist man so gewohnt von Thiel und Boerne. Aber diesmal...
Der Ex-Freund im Bademantel
Beziehung beendet, man hat noch Sachen in der Wohnung, erscheint zum Übergabe-Termin und der doofe Ex macht einfach nicht auf. Blödmann! Die Ex-Freundin ruft: „Ich weiß, dass du da bist! Dein Fahrrad steht hier. Dann wirf den Mantel einfach runter, wenn du mich nicht sehen willst.“ Soweit nichts Besonderes, kennt man. Der Mantel, gut, eigentlich ein Bademantel, wird dann aber doch wunschgemäß aus dem Hochhaus geworfen. Allerdings steckt der Ex-Freund drin und als der unten ankommt, ist er tot. Er bleibt nicht der einzige Tote. Ein Enthüllungsjournalist wird kaltblütig hingerichtet.
Boerne sucht seine Haare
Die beiden Morde werden allerdings eher beiläufig angegangen, denn die beiden Ermittler plagen andere Probleme. Boerne hadert mit dem Haarausfall. „Früher oder später werden sie mich für's Haare finden bezahlen müssen“, meint sein Friseur. Daneben muss der Rechtsmediziner noch für sein neues Hobby lernen. Für die Jägerprüfung. Hauptkommissar Thiel hat eine freche, blauhaarige, rabiate Göre am Hals und weiß nicht, ob die wirklich seine Tochter ist.
90 Minuten ganz nett, aber mehr nicht
Das hört sich erst ein mal nach jeder Menge Geschichte und Action an, was aber ehrlich gesagt, ein bisschen irreführend ist. Denn die Story plätschert eher vor sich hin, die Sprüche sind bis auf ein oder zwei Knaller nur so ganz okay. Es ist aber auch viel Voraussehbares dabei. 90 Minuten ganz nette Unterhaltung, aber ich glaube nicht, dass der Kollege oder die Kollegin am Montag fragt: „Boah! Hast du gestern diesen Hammer-Tatort gesehen?“ Nein, eher nicht. Für den Tatort aus Münster gibt es von mir solide 3 von 5 Elchen.