Der „Schlappschwanz“ wird gekidnappt
Frauchen Marlies entdeckt den toten Ginger vor der Haustür, hat allerdings nicht viel Zeit, zu trauern, denn die Gangster halten ihr eine Waffe an den Kopf. Was wiederum Ehemann Gerd, der eben im Bademantel aus der Dusche kommt, dazu veranlasst, den Gangstern allen Schmuck aus dem Safe anzubieten. „Bitte tun Sie meiner Frau nicht weh. Ich gebe Ihnen alles, was sie wollen.“ Dieses Angebot findet seine Frau, auch mit Waffe am Kopf, eher suboptimal. „Ist das dein Ernst?“, fragt sie schluchzend, „mein Gott, du Schlappschwanz“, fügt sie noch hinzu.
Letzten Endes bezahlt sie das, und Anderes, mit ihrem Leben. Und Gerd Schreyer, der Ehemann? Der wird von den zwei Gangstern gekidnappt.
Seltsam kuriose Zeugen
Kira Dorn und Lessing haben es in diesem Fall mit ganz speziellen Zeugen zu tun. Einer blinden Ohrenzeugin der Entführung, die das Auto der Entführer erkannt hat. „Amerikanischer Van, Baujahr 98/99. Auf Ford, Chevy, Dodge oder GM möchte ich mich nicht festlegen.“ Und mit einer Bäuerin, die von den Gangstern überfallen wurde: „Können Sie die beiden beschreiben?“, fragt Lessing. „Er sah ein bisschen aus wie der Rainer“, sagt sie. „Welcher Rainer denn?“, will Kira Dorn wissen. „Na, der Sohn von der Irmi“, entgegnet die Frau. „Aber der ist tot. Und die Frau sah aus wie ein Dalmatiner. Ohne Punkte.“
Humoriger Tatort mit ein bisschen Tragik
Und dann gibts da noch Gerds Sohn Maik, der verzweifelt um dessen Liebe kämpft und der ein Lebenszeichen von seinem Vater will. Dazu muss er den Entführern am Telefon Fragen stellen, die nur sein Vater beantworten kann. Also die dieser eigentlich beantworten können sollte.
„Wie hießen die Meerschweinchen, die ich mit drei von ihm bekommen habe?“, fragt Maik. „Weiß er nicht“, schnarrt es aus dem Telefon. Nächste Frage. „Welches war mein Lieblingskuscheltier?“, schluchzt Maik schon halb. „Weiß er nicht“, kommt prompt die Antwort. „Tut mir leid“, weint Maik jetzt. „Ich stelle einfach die falschen Fragen.“ Ein bisschen Tragik ist dieses Mal auch dabei im sonst natürlich wieder eher humorigen Tatort aus Weimar.
Gute Unterhaltung mit Dorn und Lessing
Absolut geeignet um einfach mal zu entspannen und sich gut unterhalten lassen will. Gut, ab zu und hängt die Story etwas durch, fängt sich aber immer wieder. Und ein Realitäts-Check ist bei Dorn und Lessing ohnehin nicht angebracht. Wie findet man in einem Getreidefeld einen abgebrochenen Fingernagel, hm?
Alles in allem gute Unterhaltung, und Lessing sorgt mit seinen Zitaten auch mal wieder für einen Hauch von Kultur: „Nicht Fleisch und Blut, das Herz macht uns zu Vätern und Söhnen!“