Ein Ex-Manager erpresst seinen ehemaligen Chef. So etwa fünfzehn Millionen Euro will der Mann. Denn für seinen Arbeitgeber ist er in den USA in den Knast gegangen. Und dazu fordert er noch eine Sache: eine öffentliche Entschuldigung.
Krieg in der Stuttgarter Automobilbranche?
Der eiskalte Konzernchef denkt überhaupt nicht daran zu zahlen. Und so was wie eine Entschuldigung, das kennt der Mann gar nicht. Für ihn ist Wirtschaft nämlich wie Krieg, grausam und dreckig – so sein Credo.
Dabei ist der Mann nicht Chef eines Waffenproduzenten, sondern – wir sind in Stuttgart – Chef eines Autozulieferers. Klingt friedlich, ist aber nicht so. Denn genau in dieser Firma arbeitete die Top-Managerin, die später tot im Wald gefunden wird. Die Frau war nicht nur die rechte Hand des Konzernchefs, sondern gleichzeitig auch seine größte Konkurrentin.
Obwohl der Konzernchef grundunsympathisch daherkommt, ermittelt die Polizei nicht gegen ihn, sondern gegen den Ex-Manager. Für die Polizei sieht alles nach Rache aus. Nur Kommissar Bootz hat da so ein Gefühl, dass es eher um Genugtuung geht beziehungsweise um Gerechtigkeit.
Was ist gerecht? Wie weit darf Rache gehen?
Und genau dieses Thema, Gerechtigkeit, das macht den Tatort interessant. Ein Mitarbeiter, dem übel mitgespielt wurde, will Genugtuung. Dass seine Methoden nicht immer okay sind, strapaziert unser Gerechtigkeitsgefühl und stellt uns ganz schön auf die Probe.
Was ist noch okay? Und wo geht er zu weit, auch wenn ihm übel mitgespielt wurde? Eine gelungene Gewissensfrage, über die man verschiedener Meinung sein kann.
Gute Story mit interessanten Wendungen
Daher bekommt der Tatort, der über Strecken vielleicht nicht der spannendste oder schnellste ist, von mir gute drei von fünf Elchen. Denn: die Story taugt was! Außerdem ist auch die ein oder andere Wendung dabei.