Der Tatort vor vier Jahren: Toter im riesigen Pool
„Als der liebe Gott den Menschen erschuf und ans Arschloch kam, hast du ihm Model gestanden, Thore Bärwald!“ Keine Frage, der Spruch mag deftig sein, passt aber exakt auf dieses Ekelpaket, das sich exzentrisch pöbelnd und beleidigend seine Spur durch die Silvestergesellschaft bahnt. Am Ende der Party allerdings dümpelt der Theaterschauspieler Bärwald tot im riesigen Pool des Gastgebers Moritz Seitz. Der ist ein erfolgreicher Seriendarsteller und am Ende der Ermittlungen steht Moritz Seitz als Mörder fest. Vier Jahre später wird der Fall neu aufgenommen.
Tatort Köln: „Vier Jahre“ Trailer
Neuer Verdächtiger: Ole, der bekiffte „Gott“
Vier Jahre später taucht Ole Stark auf einer Polizeiwache auf. Stark ist ebenfalls Schauspieler, allerdings ein überaus erfolgloser. Stark behauptet nun, er habe Bärwald damals getötet. Und weil ihm das Gegenteil nicht nachgewiesen werden kann, geht nun er ins Gefängnis, Moritz Seitz kommt frei. Spielt Ole Stark nur den Mörder? Die Fähigkeit dazu hätte er, sagt seine Frau, er war mal ein ganz großer Schauspieler.
Zweifel am neuen Geständnis
Die Kommissare Ballauf und Schenk zweifeln daran, dass Ole diesen Bärwald tatsächlich umgebracht hat und ermitteln erst einmal ohne Auftrag.
Moritz Seitz versucht sich derweil ins Leben zurück zu kämpfen. Aber trotz seines Freispruchs will ihm niemand eine Rolle geben: „Was soll denn das heißen, ein bisschen was wird schon dran gewesen sein? Das ist doch Quatsch! Wie soll man denn jemanden ein bisschen umbringen?“ Noch blöder ist allerdings, dass während seiner Haft ein anderer Mann in sein Haus eingezogen ist. Der neue Freund seiner Frau.
Tatort „Vier Jahre“: Mit Spannung in die Katastrophe
Ich habe beim Anschauen dieses Tatorts tatsächlich alles um mich herum vergessen. Die Geschichte hat mich komplett in ihren Bann gezogen. Da ist so gar nichts Gefälliges, kein Versuch, zwischendrin mal mit einem witzigen Spruch das Ganze aufzulockern. Nein, die Tragödie nimmt ihren Lauf und endet in der Katastrophe. Ganz konsequent. Das könnte einen natürlich am Sonntagabend komplett runterziehen, tut es aber nicht. Dafür bleibt die Geschichte viel zu spannend. Eine tolle, packende Mischung, finde ich.
Die Schuldgefühle der Tatort-Kommissare
Der Kotzbrocken, der nach einem Stromschlag in einer Silvesternacht im eiskalten Pool zappelte, bleibt am Ende der Ermittlungen leider nicht der letzte Tote. Und die Kommissare, die den eigentlich abgeschlossenen Fall auf eigene Faust wieder aufgegriffen haben, hadern am Ende mit ihrer Entscheidung. „Wir hätten die Finger davon lassen sollen!“, „Wir hätten es so lassen sollen, wie es war.“, „Aber wäre es dann besser geworden?“, „Vielleicht!“, „Wohl kaum!“