Es ist Vollmond. Die Ermittlerinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuster) werden in den Züricher Zoo gerufen. Das Mordopfer: Ein Schimpanse. Während Grandjean nüchtern feststellt, dass das rechtlich als Sachbeschädigung gilt, fängt Ott an, auf eigene Faust zu ermitteln. Erst als sich eine regelrechte Mordserie durch Zürich zieht, wird klar: Hier steckt etwas Größeres dahinter.
Tatort Zürich: Kettenreaktion des Todes
Scheinbar ohne Zusammenhang zieht sich eine ganze Reihe von Morden durch die Stadt. Ein vermeintliches Zufallsopfer am Krankenhaus, eine Beziehungstat, ein Selbstmord kurz vor der Haftstrafe und dann noch eine Entführung aus Rache. Auf den ersten Blick machen die Taten für sich alle Sinn und haben nichts miteinander zu tun.
Auch die Ermittlerinnen denken das lange – vielleicht auch, weil sie wegen des Vollmonds kaum geschlafen haben und nicht ganz auf der Höhe sind und während der Ermittlungen jede Gelegenheit für ein Nickerchen nutzen. Erst als sie das große Ganze betrachten, setzt sich das Puzzle Stück für Stück zusammen.
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Highlight des Tatorts: Die Opfer, nicht die Ermittlerinnen
Dieser Zürcher Tatort glänzt nicht durch seine Ermittlerinnen, sondern durch die Opfer. Jede Geschichte an sich ist authentisch und wird durch die grandiosen Darstellerinnen und Darsteller noch unterstrichen. Dazu kommt der wirklich clevere Plot. Nicht platt, nicht vorhersehbar, sondern mit vielen Aha!-Momenten und sehr überraschend. Genauso wie die Tatsache, dass so viel Inhalt in anderthalb Stunden gepackt werden kann, ohne überladen zu wirken.
SWR3 Tatort-Kritik: Ein etwas anderer Tatort
Zugegeben, am Anfang ist es eher schwierig, in den Fall reinzukommen. Wie die übermüdeten Ermittlerinnen verstehen wir nur Bahnhof und sind überfordert von diesen ganzen Charakteren, die eingeführt werden.
Nach und nach kristallisiert sich aber ein richtig spannender Fall heraus, und ich hatte das Gefühl, selten einen so frischen und modernen Krimi gesehen zu haben. Dieser Tatort ist einfach anders. So anders, dass man ihm wahrscheinlich gar keinen oder alle Elche gibt. Für mich sind es ganz klar alle – 5 von 5 Elchen.
Sind wir wirklich so eng verwandt mit den Schimpansen?
Im Tatort ging es ausnahmsweise mal nicht mit dem Tot eines Menschen los, sondern mit einem toten Schimpansen im Züricher Zoo. Die große Frage war: Wir Menschen sind so eng mit Schimpanen verwandt, ist das dann schon Mord oder, weil es um ein Tier geht, Sachbeschädigung? Veronika Simon aus der SWR3-Wissenschaftsredaktion hat die Antworten für uns.