Es geht um Sterbehilfe, oder genauer: Sterbebegleitung. Menschen, die nicht mehr weiter leben wollen, fahren nach Luzern und lassen sich dort von der fiktiven Agentur „Transitus“ ein tödlich dosiertes Barbiturat – also Schlafmittel – geben, trinken es und sind ihrer Leiden ledig. Das ganze findet in einem eher runtergekommenen Wohnblock statt, in dem so gut wie niemand mehr lebt. Aber diese kaputte Wohnsituation ist eins der kleineren Probleme von „Transitus“. Denn jedes Mal, wenn ein Kunde anreist, steht eine christliche Lebensschützer-Front bereit und demonstriert gegen das, was sie als Mord ansehen – die Sterbehilfe.
Mit Rasseln und Transparenten ausgerüstet skandieren sie halblaut-unheimlich „Schande“. Denn: Gott alleine entscheidet über Leben und Tod, findet der Christ – was der, der die Sterbehilfe will, möglicherweise ganz anders sieht und das auch sehr deutlich sagt. Dann sind da noch Angehörige, die mit dem Freitod von Vater oder Mutter gar nicht einverstanden sind und den Geschwistern, die die Mutter auf dem letzten Gang begleiten, die Schuld an allem in die Schuhe schieben. Und irgendwann liegt eine Sterbehelferin ermordet in einem Park.
Der Krimi im Krimi kommt zu kurz in diesem Tatort, der Fall wirkt der ganzen Geschichte wie aufgepfropft. Und dann kommt noch ein Faktor dazu, der leider unvermeidlich ist. Der Luzerner Tatort wird im Schwyzerdütsch gedreht und für die ARD synchronisiert – und diese Snychro macht das ganze etwas hölzern, stelzig und lahmend.
So haben wir auf der einen Seite keinen rechten Krimi und teilweise stelzige Dialoge. Auf der anderen Seite die Auseinandersetzung mit dem Leben, dem Tod und der Frage, wer worüber bestimmen darf. Und die ist so gut, so eindringlich gemacht und macht so nachdenklich, dass man diesen Tatort unbedingt anschauen sollte.