Stiftung Warentest hat 13 Mundspülungen und sieben Mundwässer getestet. Das Ergebnis: Alle Mundwässer sind durchgefallen. Der Grund: Sie schützen nicht ausreichend vor Karies, so Stiftung Warentest.
Warum schneiden Mundwässer so schlecht ab?
Der Unterschied zwischen einer Mundspülung und einem Mundwasser: Letzteres wird mit Wasser verdünnt in den Mund genommen. Mundwässer sind stark konzentriert, deshalb enthalten sie laut Stiftung Warentest – im Gegensatz zu vielen Mundspülungen – kein Fluorid.
Um Karies vorbeugen zu können, müsse aber genügend Fluorid enthalten sein. „Es gibt der Zahnoberfläche Mineralien zurück und macht sie widerstandsfähiger gegen Säuren. Das ist klar belegt“, schreibt Stiftung Warentest.
Mundwässer helfen auch nicht gegen Mundgeruch
Thomas Koppmann von Stiftung Warentest bestätigt das vernichtende Urteil zu den Mundwässern. Sie seien auch durchgefallen, weil sie gar keine Wirkung hätten: „Sie wirken auch nicht gegen Zahnfleischentzündungen – das versprechen sie teilweise.“ Deshalb seien sie im Test mit 'ausreichend' und 'mangelhaft' bewertet worden.
Mundwässer würden auch nicht denjenigen helfen, die nachhaltig Mundgeruch vermeiden wollen. „Sie können allenfalls kurzzeitig den Mund erfrischen – also eine Atemerfrischung geben. Alles andere darüber hinaus schaffen die Produkte nicht.“
Welche Mundspülung hilft am besten gegen Karies?
Ein Lichtblick im Test: Zwar fallen alle Mundwässer durch, für die Mundspülungen gibt es aber deutlich bessere Ergebnisse. Von dreizehn getesteten Produkten attestiert Stiftung Warentest acht Lösungen eine zuverlässige Vorbeugung gegen Karies, Zahnfleischentzündungen und Zahnbelag. Und Koppmann hat noch eine gute Nachricht für den kleinen Geldbeutel:
Helfen die Mundlösungen gegen das Coronavirus?
Klar ist: Eine Mundspülung verhindert weder den Ausbruch von Covid-19 noch schützt sie vor einer Infektion. Aber: Sie kann trotzdem hilfreich sein.
Gemeint ist die Viruslast, also die Anzahl der Viren im Rachenraum. Ist diese vermindert, kann es das Risiko reduzieren, andere anzustecken. Die Ergebnisse der Studien würden sich aber nicht exakt auf den Menschen übertragen lassen, so Koppmann. Denn: Im Labor wurden die Tests mit künstlichem Speichel durchgeführt. Außerdem lasse sich auch nicht genau sagen, wie lange die reduzierte Viruslast durch die Mundspülung anhalte. „Deshalb ersetzen Mundpüllösungen keine Mund-Nasen-Masken oder andere Hygienemaßnahmen.“