Die Euphorie war in Leverkusen schon vor dem Anpfiff riesig. Doch dann wurde es zu einem perfekten Sonntag: Mit einem furiosen 5:0 (1:0) gegen Werder Bremen hat sich die Mannschaft bereits fünf Spieltage vor Saisonende den lang ersehnten ersten Meistertitel der Klubgeschichte gesichert. Und das wurde natürlich gefeiert.
Schon wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff waren die ersten Zuschauer auf den Rasen gestürmt, der Schiedsrichter pfiff die Partie daraufhin erst gar nicht mehr an. Tausende Fans feierten auf dem Spielfeld ausgelassen, nahmen Rasenstücke mit und schnitten die Tornetze ab.
Und während im Stadion der Platzsturm lief, jubelten auch vor der Arena die Fans. Einige lagen sich in den Armen, bei anderen waren Tränen im Gesicht zu sehen. Die Mannschaft hat auch in der Kabine gefeiert:
Auch viele SWR3-Hörer gönnen den Rheinländern ihren Erfolg. Das zeigen viele der Kommentare auf Instagram. Der Erfolg wird als „superklasse“ gefeiert. Andere freuen sich auch, dass auch mal eine andere Mannschaft als der FC Bayern München deutscher Meister ist. Und: Aus „Vizekusen“ wurde kurzerhand „Meisterkusen“ gemacht.
Wie kam es zu dem Titel „Vizekusen“?
Mit dem Titel ist für Leverkusen schließlich auch die Ära „Vizekuse“ vorbei. Bei all der Europhorie mag man sich gar nicht mehr daran erinnern. Aber: Viele Fußballfans wissen noch – ganz nah dran war Bayer 04 schon in der Vergangenheit. Zum Beispiel am letzten Spieltag der Saison 1999/2000. Da hatte Leverkusen drei Punkte Vorsprung vor Bayern München. Ein Punkt in Unterhaching hätte gereicht. Doch Bayer 04 verlor mit 0:2 und die Schale war weg.
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Den Höhepunkt erreichte die Bezeichnung „Vizekusen“ dann in der Saison 2001/2002. Bayer wurde Zweiter in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League. Vizekusen war endgültig in aller Munde. Ein Begriff, den der ehemalige Bayer 04-Boss Rudi Völler gar nicht mochte, wie er am Rande der Leverkusener Meisterschaft verraten hat.
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Pokal und Europa League: Bayer Leverkusen will mehr
Im Moment des größten Triumphs der Bundesligageschichte von Bayer Leverkusen dachte Meister-Trainer Xabi Alonso übrigens schon an die nächsten Titelchancen. „Es ist toll, deutscher Meister zu sein“, sagte der 42-Jährige auf der Tribüne der BayArena zu den jubelnden Fans.
Am Donnerstagabend (18.04.24) muss die Werkself bereits bei West Ham United im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League antreten. Das Finale im DFB-Pokal und die restlichen fünf Bundesligaspiele wollen auch noch erfolgreich bestritten werden. Und: Alonso will die perfekte Bundesliga-Saison schaffen – ohne Niederlage. Seit 43 Pflichtspielen ist die Werkself nun unbesiegt – das hat in Europa bisher nur Juventus Turin in der Saison 2011/12 geschafft.
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Der Trainer des 1.FC Kaiserslautern, Friedhelm Funkel, war nach dem Spiel gegen Leverkusen „enttäuscht“, aber auch „stolz“ auf die Leistung seiner Mannschaft.