Der BND hat in Köln unter anderem eine Cosplayerin ins Rennen geschickt, um die Gamer anzuziehen: Die Frau ist als eine Art Wüstenkriegerin verkleidet. Auf dem Rücken trägt sie ein Schild, das den Schutz der Demokratie symbolisieren soll. Sie verteilt Visitenkarten, auf denen sie sich als „Operateurin AJ“ vorstellt. Was „AJ“ heißt, sagt sie nicht:
Deutschlands Auslandsgeheimdienst BND wirbt bei der Computerspiele-Messe Gamescom mit einem großen Stand um neues Personal. „Es gibt eine Schnittmenge zwischen den Besucherinnen und Besuchern der Gamescom und den Personen, die wir gern als Nachwuchs in unseren eigenen Reihen hätten“, sagt Pressesprecherin Julia Linner. Man suche händeringend nach neuen Leuten: „Der Fachkräftemangel macht auch vor dem BND nicht halt.“
Plaudertaschen unerwünscht: Was Netz-Agenten beim BND draufhaben müssen
Wüstenkriegerin „AJ“ hat ihre Stärke vor allem in der Kategorie Tarnung. Hier hat sie drei von drei Punkten. In der Kategorie Anführerin sind es zwei von drei Punkten und im Small Talk ist es nur einer von drei. Die Message: Plaudertaschen sind beim BND nicht gefragt.
Finde den Hinweis auf den geplanten Terroranschlag!
Wer will, kann an dem Stand als Spiele gestaltete Aufgaben lösen: Zum Beispiel muss man Datensätze finden, die auf einen fiktiven Terroranschlag hinweisen. Die Aufgabe macht deutlich, worum es dem BND vor allem geht: um Computerexperten, die sich auskennen im Netz und in der Programmierwelt.
Linner sagt, der BND biete sich für Gamer durchaus an: Die Community und die Behörde hätten gewisse Ähnlichkeiten. „Unsere Mitarbeitenden sind computer- und technikaffin, sie begeben sich auf Missionen, schlüpfen in Rollen und nehmen verschiedene Identitäten an, um Informationen zu gewinnen – ähnlich wie Charaktere in Videospielen.“
Der BND-Stand ist bei der Gamescom etwas abseits des üblichen Trubels in einer Halle, in der sich auch andere Arbeitgeber dem Messepublikum präsentieren. Direkt neben dem BND ist die Bundeswehr positioniert, gegenüber der Rüstungskonzern Rheinmetall und eine Vertretung des Bundestags. Sie alle wollen das Interesse der Vorbeigehenden gewinnen.
Wie der Stand genau aussieht, hat sich SWR3-Reporter Theo Jost angeschaut:
Gamer haben den BND auf ihrer Messe auch schon bemerkt. Einen empörten Aufschrei oder dergleichen gibt es nicht. Stattdessen eher etwas milden Sarkasmus: