Nach dem Ausbruch eines Vulkans auf der isländischen Halbinsel Reykjanes am Mittwoch hat dessen Aktivität wieder nachgelassen. Die Vulkanaktivität sei innerhalb von 24 Stunden deutlich zurückgegangen, erklärte der isländische Wetterdienst am Donnerstag. Es traten weiterhin Rauch und Lava aus Teilen der Vulkanspalte. Die Lava floss in Richtung von Grindavik, wurde jedoch nach Angaben des Katastrophenschutzes durch Schutzsperren aufgehalten.
Vulkan-Experten sahen Ausbruch voraus
Bei Messungen hatten Vulkan-Experten den aktuellen Magma-Austritt schon kommen sehen – so groß war der Druck unter der Erde.
Der Ausbruch des Vulkans begann am Mittwochnachmittag nach mehreren Erdbeben nördlich der Küstenstadt Grindavík. Bereits einige Stunden zuvor hatten die Behörden eine Evakuierung von Grindavík angeordnet, dort leben rund 3.800 Menschen.
Außerdem wurde das bei Touristen beliebte Geothermal-Bad Blaue Lagune (Blue Lagoon Iceland) geräumt. Dort hatten sich am Mittwochvormittag noch etwa 700 bis 800 Besucherinnen und Besucher aufgehalten. Für die Region wurde der Notstand ausgerufen.
Vulkanausbruch auf Island hat am Mittwoch begonnen
Grindavík liegt auf der Reykjanes-Halbinsel – rund 55 Kilometer südwestlich von Reykjavik. Bei der aktuellen Eruption handelte es sich um den fünften Ausbruch auf der Halbinsel seit Dezember. Die glühende Masse bewegte sich nicht nur in Richtung der Stadt Grindavík, sondern auch weiter in den Westen und Norden, wie der isländische Sender RUV berichtete. Der letzte Vulkanausbruch war erst vor knapp drei Wochen zu Ende gegangen.
Nach Angaben des isländischen Senders RUV begann der Ausbruch um 12.46 Uhr Ortszeit, die Grafik zeigt die Lage des Spalts, aus der der Vulkan die Lava spuckt:
Im Februar/März haben wir über den letzten Ausbruch des Vulkans in der Nähe des Küstenorts Grindavík berichtet:
Vulkanausbruch in Island: Zehntausende im Februar ohne Heizung
Folgen des Vulkanausbruchs auf Island
Wie die isländische Meteorologiebehörde IMO informierte, habe sich vor dem neuesten Ausbruch unterhalb des Kraftwerks Svartsengi in einer unterirdischen Kammer rund 20 Millionen Kubikmeter Magma gesammelt. Das Kraftwerk Svartsengi versorgt rund 30.000 Menschen auf der Reykjanes-Halbinsel mit Strom und Warmwasser. Es war nach einem Vulkanausbruch im Dezember geräumt worden und wird seitdem weitgehend ferngesteuert betrieben. Außerdem wurden Schutzbarrieren rund um die Anlage errichtet.
Auf dem Youtube-Kanal des isländischen Medienunternehmens mbl sind Live-Bilder des Vulkanausbruchs zu sehen.
Auf Island gibt es regelmäßig Vulkanausbrüche. Die größten Probleme bereitete in den vergangenen Jahren der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull 2010. Dieser führte zu Luftraumschließungen über Europa.
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