In Mannheim ist am Mittag ein Mann mit einem Auto durch die Fußgängerzone gerast. Eine 83-Jährige und ein 54-Jähriger kamen dabei ums Leben. Elf Personen wurden laut Polizei mit Stand Montagabend verletzt, einige von ihnen schwer.
- Das ist zur Tat bekannt
- Was ist über den mutmaßlichen Täter bekannt?
- Universitätsklinik Mannheim behandelt Verletzte
- Mannheimer Polizei bittet um Mithilfe: keine Fotos oder Videos posten
- Faschingsumzüge abgesagt, Kaufhäuser bleiben geschlossen
Bei einer Pressekonferenz am Abend haben BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU), BW-Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) den Betroffenen ihre Anteilnahme und den Einsatzkräften ihren Dank ausgesprochen.
„Das ist nun wirklich schwer zu ertragen und auszuhalten“, sagte Kretschmann. Er versicherte, der Staat tue alles, was er könne, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Aber:
Das ist eine Tat, bei der man merkt, dass es hundertprozentigen Schutz nicht geben kann.
Faeser sagte, die Polizei habe „einen herausragenden Job“ geleistet. Innerhalb von zehn Minuten seien 30 Polizeiwagen vor Ort gewesen. Die Tat nannte sie einen „Horror am helllichten Tag, bei schönstem Wetter, in der Mittagspause, wo viele Menschen draußen sind“.
Auto fährt in Menschenmenge in Mannheim – das ist zur Tat bekannt
Der mutmaßliche Täter ist kurz nach 12 Uhr mittags mit einem schwarzen Kleinwagen durch die Fußgängerzone in den Mannheimer Quadraten gerast und hat dabei mehrere Menschen erfasst. Nach Angaben des Landeskriminalamts ist er vom Friedrichsring am Mannheimer Wasserturm in die Planken eingebogen und darüber Richtung Paradeplatz im Zentrum der Quadrate gefahren.
Die Fußgängerzone in Mannheim ist wegen der Faschingssaison seit einigen Tagen eine Art Jahrmarkt mit verschiedenen Ständen. Wegen des Rosenmontags waren viele Leute unterwegs.
Teile der Innenstadt wurden abgesperrt, das blieb auch bis in die Abendstunden so.
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Was ist über den mutmaßlichen Täter bekannt?
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Polizei um einen 40-jährigen Deutschen, der in Ludwigshafen wohnt. Das Tatfahrzeug sei durch Augenzeugen bekannt gewesen und im Bereich des Quadrats E7 verlassen aufgefunden werden. In unmittelbarer Nähe, in der Hafenstraße im Stadtteil Jungbusch, habe die Polizei den Tatverdächtigen festnehmen können.
Offenbar hatte er sich mit einer Schreckschusswaffe selbst verletzt. Deshalb wird er derzeit im Krankenhaus behandelt und sei noch nicht vernehmungsfähig. Wie die Mannheimer Polizei weiter mitteilte, steht inzwischen fest, dass er als Einzeltäter handelte.
Wie die Polizei bei einer Pressekonferenz am Abend bekanntgab, gebe es aktuell keine Hinweise auf ein politisches Motiv. Vielmehr gebe es Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Tatverdächtigen. Noch am Montagabend durchsuchten Ermittler die Wohnung des Mannes.
Hier hat sich die Tat ereignet:
Universitätsklinik Mannheim behandelt Verletzte
In der Universitätsklinik Mannheim wurden drei der Verletzten behandelt, darunter ein Kind. Den Angaben zufolge wurden sie „mit einer hohen medizinischen Dringlichkeit eingestuft“ und akutmedizinisch versorgt. Auch eine Notfallbetreuung unter anderem durch die Klinikseelsorge wurde in der Universitätsklinik eingerichtet.
Die Stadt Mannheim hat „für alle betroffenen Personen und Augenzeugen des Vorfalls“ ein Bürgertelefon unter der Nummer 0621-293-6370 eingerichtet. Zudem könne man sich auch an die psychosoziale Notfallversorgung im Congress Centrum Rosengarten wenden.
Auch im Radio versorgen wir euch mit aktuellen Infos zur Situation in Mannheim:
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Mannheimer Polizei bittet um Mithilfe: keine Fotos oder Videos posten
Die Polizei bittet, keine Videos und Fotos der Tat oder den Einsatzmaßnahmen zu teilen. Stattdessen solle das Hinweisportal genutzt werden, dort könne Bild- und Videomaterial für Ermittlungszwecke hochgeladen werden. Auch ein Hinweistelefon ist mittlerweile eingerichtet, das ihr unter der Nummer 0800-503 503 555 erreichen könnt. „Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Tathergang geben können, bitten wir, sich an diese Nummer zu wenden“, schreibt die Polizei Mannheim auf X.
Sie warnt außerdem vor Falschinformationen über die Tat und den mutmaßlichen Täter, die derzeit im Netz kursieren:
Nach Großeinsatz in Mannheim So schützt du dich vor Gewaltvideos im Internet!
Videos eines Autos, das in eine Menschenmenge in Mannheim fährt, sind im Internet zu finden. Was mache ich, wenn mein Kind es gesehen hat? Und wie schütze ich mich vor Gewaltvideos?
Faschingsumzüge abgesagt, Kaufhäuser bleiben geschlossen
Mehrere Kommunen haben nach der Tat in Mannheim Konsequenzen für ihre Fastnachtsfeierlichkeiten gezogen. So sagten Schwetzingen, Brühl (beide Rhein-Neckar-Kreis) und Heidelberg ihre für Dienstag geplanten Umzüge ab. Andere Städte, wie zum Beispiel Ulm, verstärkten die Polizeipräsenz.
In Mannheim bleiben am Dienstag drei große Kaufhäuser in der Innenstadt geschlossen. Wie der Geschäftsführer des Handelsverbands Nordbaden, Swen Rubel, dem Mannheimer Morgen sagte, werden die Galeria-Filialen am Paradeplatz und Peek & Cloppenburg auf der Einkaufsmeile Planken am Dienstag nicht öffnen. Auch Engelhorn werde erst am Mittwoch wieder Kundinnen und Kunden empfangen.
SWR Aktuell berichtet in einem Live-Ticker über die Ereignisse in Mannheim
Auto rast in Menschenmenge Liveticker zum Polizeieinsatz in der Mannheimer Innenstadt: ++ Verdächtiger verletzte sich mit Schreckschusswaffe ++ Hinweise auf psychische Erkrankung ++
In Mannheim ist am Montag ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot in der Innenstadt im Einsatz. SWR Aktuell BW berichtet in einem Liveticker.
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.