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Autor/in
Alicia Tedesco
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Eine Sonde der NASA „berührt“ am Heiligabend quasi die Sonne – das gabs noch nie! Warum die Sonde nicht einfach schmilzt und welche Daten sie liefert.

Heiligabend ist dieses Jahr noch ein kleines bisschen besonderer – oder ein großes bisschen, wenn ihr Wissenschaftler fragt: Denn am Mittag des 24. Dezember 2024 fliegt eine Sonde der NASA so nahe an die Sonne heran, wie es bisher kein anderes von Menschen gefertigtes Objekt geschafft hat. Nur noch sechs Millionen Kilometer trennen da die Sonde von der Sonnenoberfläche, so die NASA. Zum Vergleich: Die Erde ist im Schnitt etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, der sonnennächste Planet Merkur rund 58 Millionen Kilometer.

Die Parker Solar Probe fliegt so nah an die Sonne heran, dass Forschende gerne davon sprechen, dass sie die Sonne berührt.

Streng genommen berührt die Sonde allerdings nicht die Sonnenoberfläche, sondern die untere Sonnenatmosphäre. „Was dort passiert, ist noch sehr stark vom Inneren der Sonne beeinflusst – insofern kann man tatsächlich davon reden, dass die Menschheit mithilfe der PSP zum ersten Mal mit einem Stern auf Tuchfühlung geht“, erklärt Uwe Gradwohl aus der SWR3 Wissenschaftsredaktion.

Keine Zeit, den ganzen Artikel zu lesen? Oder zu beschäftigt mit Vorbereitungen fürs Weihnachtsessen? Dann hört euch den Rest von seiner Erklärung doch einfach nebenbei an! 🎧

Eine Illustration von Parker Solar Probe, einer Sonde von NASA, die an Heiligabend die Sonne „berührt“.

Nachrichten NASA-Sonde kommt der Sonne so nahe wie nie

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Die NASA-Sonde Parker Solar Probe wird am Mittag des 24. Dezember 2024, also an Heiligabend, so nahe wie kein anderes von Menschen gefertigtes Objekt an die Sonne heranfliegen. Warum die Sonde nicht einfach schmilzt und welche Daten sie liefert, erklärt Uwe Gradwohl.

Welche Daten sammelt die Sonde der NASA?

Die NASA erforscht mit der PSP die Sonne mit dem Ziel, immer tiefer in deren Atmosphäre einzutauchen. Die Forschenden erhoffen sich so unter anderem Erkenntnisse zu Sonnenwinden und -stürmen. Aus der oberen Sonnenatmosphäre werden immer wieder Teilchen ins Weltall geschleudert, was als Sonnenwind bezeichnet wird. Je nach Stärke und Häufigkeit der Teilchen ist es auch ein Sonnensturm. Bei uns auf der Erde hat dieses Phänomen dieses Jahr mehrfach für Polarlichter an ungewöhnlichen Orten gesorgt, auch in SWR3Land.

Forschende vermuten, dass der Grund für die Sonnenwinde und -stürme in der unteren Atmosphäre liegt. Also genau dort, wo jetzt die NASA-Sonde angekommen ist. Mit den Daten der Sonde könnten Forschende besser verstehen, wie Sonnenstürme entstehen und deren Ausmaß besser vorhersagen. Das könnte Satellitenbetreibern helfen, rechtzeitig auf Warnungen zu reagieren. Denn die Strahlungen von starken Sonnenstürmen können eine Gefahr für Satelliten, Astronauten und Stromnetze auf der Erde sein.

On Dec. 24, our Parker Solar Probe will make history with a record-breaking closest approach to the Sun ☀️ Follow along in real time with this interactive visualization, brought to you by @NASA_eyes and @NASASun: https://t.co/DXeKvMdJsl pic.twitter.com/zQUdlozvqt

Aber nicht nur die Daten von der Sonde, sondern auch über sie sind ganz schön interessant – hier ein paar Fun Facts für euch:

  • Die Raumsonde ist das schnellste Objekt, das je von Menschen gebaut wurde – sie fliegt mit fast 700.000 Stundenkilometern an der Sonne entlang.
  • Sie ist in etwa so groß wie ein Kleinwagen und wiegt 700 Kilogramm.
  • Gestartet ist die Sonde bereits im August 2018. Seitdem hat sie sich 22 Mal der Sonne angenähert.
  • Sie kann Temperaturen von über 1.000 Grad aushalten – wie das geht, hier ⬇️

Warum schmilzt die Sonde der NASA nicht, wenn sie der Sonne so nahe kommt?

Die Sonde ist mit einem speziellen, knapp zwölf Zentimeter dünnen Hitze-Schutzschild ausgestattet. Der hat einen Durchmesser von über zwei Metern und besteht aus Kohlenstofffasern, so Uwe Gradwohl. Über dem schwarzen Schutzschild liegt eine Außenhaut aus weißem, reflektierendem Keramik, „damit sich der Schild in Sonnennähe nicht ganz so sehr aufheizt“. Auf der Sonnenseite außen erreicht der Schild trotzdem um die 1.400 Grad, während es innen bei „kuscheligen 30 Grad bleibt“. In diesem Innenbereich befindet sich fast die ganze Sonde inklusive Ausstattung – dazu gehört übrigens auch eine mit deutscher Hilfe entwickelte Kamera.

Bis die Daten der Sonde bei der Erde ankommen, dauert es aber noch. Die ersten werden Ende Januar erwartet und bis alle da und ausgewertet sind, werde es einige Jahre dauern, so Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen. Er leitet die deutsche Beteiligung an der Mission. „Wir wissen nicht genau, welche Weihnachtsgeschenke die Sonne uns macht, aber wir rechnen mit Überraschungen.

Noch mehr über die Sonde und ihre genaue Funktionsweise könnt ihr bei der Tagesschau checken:

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