Klar, ein bisschen was von der 60er-Kino-Figur „Miss Marple“ hat die frühere Bundeskanzlerin in der TV-Serie schon: Sie ist aktiv, wuselt viel, aber sagt wenig. Autor David Safier hat daraus einen Krimiband gemacht, RTL hat ihn verfilmt. Jetzt läuft die Serie „Miss Merkel“ auch in Italien – mit gemischten Reaktionen, wie BR-Korrespondentin Anna Giordano recherchiert hat.
Übrigens: Angela Merkel wird heute, am 17. Juli, 70 Jahre alt. Von Merz bis Habeck – da gratulieren natürlich einige Politiker zum Geburtstag und zum Serien-Debut. Hier könnt ihr die SWR3-Comedy anhören: 😹
Miss Merkel trifft Figur, die an Berlusconi erinnert: „Haha, wen hat sie damit wohl gemeint?“
Zurück zur Serie, erste Folge: Der Friedhofsgärtner steckt kopfüber in einem frisch ausgeschaufelten Grab. Tot. Gefunden wird die Leiche in der Uckermark ausgerechnet von Angela Merkel und ihrem Mops Helmut.
Weil die frühere Bundeskanzlerin an der Kompetenz des örtlichen Polizisten zweifelt, startet sie eigene Ermittlungen. Schauspielerin Katharina Thalbach spielt dabei die Rolle der früheren Kanzlerin.
In der Anfangsszene begegnet Merkel – begleitet von Ehemann und Leibwächter – einem Mann in Ritterrüstung auf einem Pferd. Er erinnert sie an den verstorbenen italienischen Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, wie sie zu verstehen gibt, ohne es zu sagen. Die Szene wird mehrfach auf X geteilt. „Haha, wen hat sie damit nur gemeint“, schreiben die User.
Einige Szenen gleiten auch gern mal ins Alberne ab. Hier ein Trailer:
Gute Quoten für „Miss Merkel“ in Italien, aber auch harte Kritik an „Trashfilm“
Rund 600.000 Italienerinnen und Italiener haben am Freitag zur besten Sendezeit (21:20 Uhr) die erste Folge geschaut – kein schlechtes Ergebnis.
Viele finden die Miss Merkel in der Serie sympathisch. Das italienische Lifestylemagazin MOW kritisiert die Serie dagegen hart, berichtet Korrespondentin Giordano. Szenen, in denen Merkel hinter einen Baum zum Pipimachen geht oder das Geschäft ihres Hundes einsammelt, könne man als Racheakt an der Politikerin verstehen, heißt es bei MOW: „Merkel war die starke Frau im Zentrum der EU. Hier fällt sie aber ab in die Lächerlichkeit.“ Und: „Sie hat die Macht repräsentiert. Jetzt ist sie Protagonistin in einem Trashfilm.“