Für Kommissar Sebastian Bootz endet ein Abend, der mit einer Filmpremiere begonnen hatte, in einer Geiselnahme. Terroristen halten ihn und weitere Gäste im Kino fest. Freund und Kommissars-Kollege Thorsten Lannert versucht von draußen zu helfen. Der Stuttgarter Tatort „Verblendung“ garantiert grundsätzlich einen spannenden Sonntagabend.
Tatort Stuttgart: Der Abend endet nicht wie geplant für Bootz
Eigentlich hätte Kommissar Thorsten Lannert auf der Filmpremiere sein sollen, doch der hat kurz davor seinen Kollegen Sebastian Bootz überredet zu gehen. „Du bist einfach besser bei so offiziellen Terminen. Du kannst besser reden.“ Doch der Kinofilm dauert nur ein paar Minuten, dann wird die Leinwand schwarz.
Ein Mann und eine Frau bedrohen die Gäste mit Waffen. Schüsse fallen. Ein Securitymann stirbt. Bootz schießt den männlichen Täter an, wird dann überwältigt und mit den anderen Gästen als Geisel genommen.
Terroristen halten Geiseln im Tatort „Verblendung“ fest
Die Terroristen wollen, dass zwei Verbrecher, die in Stammheim sitzen, freigelassen werden. Außerdem fordern sie vom baden-württembergischen Innenminister eine offizielle Entschuldigung für die angeblichen „Hinrichtungen“ in deutschen Gefängnissen. Die Geiselnehmer sehen sich im „nationalen Widerstand“, planen einen Staatsstreich. Und sie fackeln nicht lange. Als die Polizei ihnen als erste Reaktion Getränke und Essen vor die Kinotür stellen will, wird die erste Geisel eiskalt erschossen.
Tatort „Verblendung“ aus Stuttgart wirkt teilweise „unrealistisch“
In dem Tatort „Verblendung“ wird schnell klar: Hier zählt jede Minute. Das erzeugt enorme Spannung. Außerdem werden wir als Zuschauer ganz nah mitgenommen, weil es im gesamten Tatort nur wenige Szenenwechsel gibt. Die Handlung spielt entweder in der Einsatzzentrale, die hektisch in einem Einkaufszentrum nebenan aufgebaut wurde, im Kino oder in der JVA Stammheim.
Dennoch gibt es für mich zu viele Ungereimtheiten. Könnte ein Innenminister in Wirklichkeit eine Forderung so lange ignorieren? Geht es in einer Einsatzzentrale tatsächlich so ruhig zu? Würde das SEK sich durch laute Geräusche tatsächlich verraten? Und auch der gelassene Kommissar Lannert und seine langen Verhöre in Stammheim wirken unrealistisch.