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Leo Eder
Leo Eder
Max Stokburger
Max Stokburger

Gewaltige Wassermassen haben im Süden und Osten Spaniens eine große Zerstörung hinterlassen. Über 150 Menschen sind in den Unwettern gestorben. Eine Studentin aus dem Raum Mainz ist gerade in Valencia und erzählt, wie es den Menschen dort geht.

Seit September ist Josefine Joneleit für ein Auslandssemester im spanischen Valencia. Doch an das Studieren kann sie gerade nicht denken. Die Uni hat geschlossen und täglich erreichen die Studentin neue Warnmeldungen. Zwar sei das Zentrum von Valencia nicht stark betroffen, trotzdem würden keine Busse und Bahnen fahren, erzählt sie im Interview mit SWR3. Auch die Supermärkte seien direkt ausverkauft gewesen.

Man merkt einfach, dass die Leute Angst haben, dass es noch eine Weile so bleibt und auch die Autobahnen zu bleiben. Es wird dauern, bis alles aufgeräumt ist.

Die Menschen in Valencia seien betroffen und es gebe eine große Hilfsbereitschaft: Dazu zählten Sammelstellen für Klamotten oder Essen. Es sei sogar möglich, in die betroffenen Gebiete zu fahren und dort zu helfen.

Das komplette SWR3 Interview mit Josefine gibt es hier:

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Nachrichten Studentin aus Mainz in Valencia: Was erlebt sie vor Ort?

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Studentin aus Mainz in Valencia: Was erlebt sie vor Ort?

Unwetter in Spanien: dreitägige Staatstrauer

In ganz Spanien gilt ab heute eine dreitägige Staatstrauer. Die Behörden haben mitgeteilt, dass bisher 158 Leichen geborgen wurden. Es ist gut möglich, dass die Zahl weiter steigt. Denn es werden noch viele Menschen vermisst.

In der besonders hart getroffenen Region Valencia wurden zwischen Dienstag und Donnerstag mindestens 155 Tote gezählt. Zwei weitere Todesopfer wurden aus der Nachbarregion Kastilien-La Mancha und mindestens eines aus dem Süden Andalusiens gemeldet.

Menschen sammeln beschädigte Waren in einem von den Überschwemmungen betroffenen Supermarkt ein.
Menschen sammeln beschädigte Waren in einem von den Überschwemmungen betroffenen Supermarkt ein. Bild in Detailansicht öffnen
Gleise sind nach dem heftigen Unwetter in Paiporta, nahe der Stadt Valencia, von Trümmern bedeckt.
Gleise sind nach dem heftigen Unwetter in Paiporta, nahe der Stadt Valencia, von Trümmern bedeckt. Bild in Detailansicht öffnen
Menschen gehen durch überflutete Straßen.
Menschen gehen durch überflutete Straßen. Bild in Detailansicht öffnen
Auf einer Autobahn bei Valencia stapeln sich Fahrzeuge, die von den Fluten weggeschwemmt wurden.
Auf einer Autobahn bei Valencia stapeln sich Fahrzeuge, die von den Fluten weggeschwemmt wurden. Bild in Detailansicht öffnen
Autos sind durch Überschwemmungen in Valencia eingeschlossen.
Autos sind durch Überschwemmungen in Valencia eingeschlossen. Bild in Detailansicht öffnen
Fahrzeugwracks sind auf der überschwemmten Straße aufeinander gestappelt, nachdem der Sturm Dana durch das Stadtviertel La Torre in Valencia gezogen ist.
Fahrzeugwracks sind auf der überschwemmten Straße aufeinander gestappelt, nachdem der Sturm Dana durch das Stadtviertel La Torre in Valencia gezogen ist. Bild in Detailansicht öffnen

Was ist passiert?

  • Extreme Niederschläge hatten am Dienstag binnen weniger Stunden zahlreiche Flüsse in reißende Ströme und Straßen in Flüsse verwandelt, die Häuser zerstörten und Bäume, Menschen sowie Fahrzeuge mit sich rissen.
  • Der Wetterdienst Aemet sprach von einem „historischen Unwetter“, dem schlimmsten solcher Art in der Region Valencia. 
  • Mancherorts fiel innerhalb eines Tages so viel Regen wie sonst in einem Jahr – in einigen Orten der Region Valencia Aemet zufolge bis zu 400 Liter pro Quadratmeter.

📹 Vídeo | Al menos 70 personas han muerto a causa de las inundaciones en la provincia de Valencia, según han confirmado al filo de las 15.00 fuentes gubernamentales. El Instituto de Medicina Legal de Valencia ha activado nueve equipos forenses 👉https://t.co/LOn7zsQLio pic.twitter.com/pz9z8SXcLd

Nach Unwettern in Spanien: Aufräumarbeiten beginnen

In der Region Valencia waren nach Angaben des Versorgers Iberdrola am Donnerstagmorgen 155.000 Haushalte nach wie vor ohne Strom. Gleichzeitig laufen nach den schweren Überschwemmungen die Aufräumarbeiten. Vielerorts türmten sich in den Straßen durch die Fluten zusammengeschobene Autowracks, während fassungslose Bewohner versuchten, Schlamm und Wasser aus ihren Häusern zu entfernen.

Aber: Während die Aufräumarbeiten laufen, kommen am Donnerstag die nächsten Warnungen vor neuem heftigen Regen und Überschwemmungen. Die nationale Wetterbehörde hat für die Provinz Castellón nördlich von Valencia die höchste Alarmstufe Rot ausgerufen.

SWR3 Korrespondent Nicholas Buschschlüter berichtet über die Situation am zweiten Tag nach den verheerenden Unwettern in Spanien:

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Nachrichten Überschwemmungen in Spanien: Tag zwei

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Nicholas Buschschlüter berichtet über die verheerenden Schäden durch die Überschwemmungen nach Unwettern im Süden und Osten Spaniens.

Spanien: Kamen Unwetter-Warnungen rechtzeitig?

Inzwischen hat die Diskussion darüber begonnen, ob die Behörden die Warnmeldungen an die Menschen rechtzeitig und intensiv genug herausgegeben haben. Der Wetterdienst Aemet hatte schon am Dienstagmorgen gegen 7:30 Uhr vor einer sehr hohen Gefährdung der Bevölkerung gewarnt.

Die eigentliche Handy-Warnmeldung an die Bevölkerung, ähnlich unseres Warndienstes Katwarn, ging allerdings erst Dienstagabend um 20:10 Uhr heraus. Da waren die ersten Flüsse nach stundenlangem Regen aber bereits über die Ufer getreten und einige Orte überflutet. „Und da waren Leute anscheinend noch auf dem Heimweg oder haben versucht, ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Sie waren sich offenbar der Lage einfach nicht bewusst“, berichtet unser Korrespondent.

Die Regionalregierung in Valencia verteidigt sich und sagt, sie habe das Stufenverfahren für diese Fälle eingehalten. Solche Warnungen müssten mit Bedacht herausgegeben werden, um nicht das Gegenteil zu erreichen, nämlich vielleicht sogar Panik zu schüren. Ob eine frühere Warnung wirklich Menschenleben gerettet hätte, ist derzeit unklar.

Mainz will Partnerstadt Valencia helfen

Die Stadt Mainz hat ihrer spanischen Partnerstadt Valencia nach den schweren Überflutungen Hilfe angeboten. Die Bilder aus der Region seien erschütternd, sagte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos). Derzeit gebe es aber noch kein Hilfsersuchen aus Spanien.

Mainz

Inzwischen mehr als 150 Tote Hilfe aus Mainz für Partnerstadt Valencia nach Flutkatastrophe

Bei der Flutkatastrophe in Spanien sind allein in der Provinz Valencia mehr als 155 Menschen gestorben. Mainz will seiner Partnerstadt helfen. Auch Regierungschef Schweitzer bot Hilfe an.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Spanien: Spendenaktion aus Freiburg

Die Deutsch-Spanische Gesellschaft in Freiburg wird kurzfristig zum Katastrophenhelfer: Sie organisiert gerade eine Spendenaktion für die Flutopfer rund um Valencia. Der Verein will in den nächsten Tagen auch über die Stadt Freiburg zu Spenden aufrufen. Das Geld soll dem spanischen Katastrophenschutz zugutekommen.

Wetterexperte Jörg Kachelmann: Politik muss reagieren

Wetterexperte Jörg Kachelmann forderte im Deutschlandfunk, dass die Politik besser und schneller auf Extremwetter-Ereignisse reagieren muss. Dass es so viele Tote in Spanien oder damals im Ahrtal gegeben habe, liege daran, dass nach den Warnungen der Wetterexperten zu wenig vor Ort passiere. Er ist überzeugt, dass solche extremen Unwetter künftig häufiger vorkommen:

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Nachrichten Kachelmann: Unwetter wie in Spanien werden normal

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Kachelmann: Unwetter wie in Spanien werden normal

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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

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