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Leo Eder
Leo Eder
Cornelia Stenull
Cornelia Stenull

Bei Los Angeles toben mehrere Waldbrände, Zehntausende Menschen müssen sich in Sicherheit bringen. Videos zeigen die Flammen, die bereits viele Häuser zerstört haben.

Bei den Waldbränden rund um Los Angeles spitzt sich die Lage zu. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens fünf gestiegen. Das sagte der Sheriff von Los Angeles, Robert Luna, am Mittwoch (Ortszeit) dem Radiosender KNX News.

„Palisades Fire“ wütet bei Los Angeles

Das „Palisades Fire“ ist am Dienstagvormittag (Ortszeit) in Südkalifornien ausgebrochen und hat sich wegen heftiger Winde schnell ausgebreitet. Am Mittwochmorgen hatte es nach Angaben der Feuerwehr mindestens 1.000 Gebäude niedergebrannt und breitete sich weiter in und um Pacific Palisades aus, einem wohlhabenden Stadtteil im Westen von Los Angeles.

An den Hängen der Santa-Monica-Berge stehen einige millionenschwere Villen. Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon haben dort Häuser. Auch das Haus von US-Vizepräsidentin Kamala Harris befindet sich in einer Evakuierungszone, wie ein Sprecher bestätigte. Harris und ihr Mann mussten sich allerdings nicht in Sicherheit bringen, da sie nicht zu Hause waren.

Social-Media-Beitrag auf Instagram von swr3online

Überall Feuer: Schauspieler Ralf Möller und Tausende Menschen bringen sich in Sicherheit

Mehr als 52.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, schrieb die Forstverwaltung von LA am Mittwoch auf X. Knapp 21.000 Gebäude werden derzeit von den Flammen bedroht.

Video of the moment my friend and I abandoned his house after we tried to save what we could. Please be praying for him and his family @orlylistens Location: North of Rustic Canyon#cawx #PalisadesFire #fire #California pic.twitter.com/fie6Ywkmz3

Auch der deutsche Schauspieler Ralf Möller musste seine Wohnung in Santa Monica verlassen, schreibt die Bild. In einem Insta-Reel zeigt Ralf Möller, wie sich die Flammen von Pacific Palisades in seine Richtung bewegen.

Das habe ich so alles in mehr als 30 Jahren hier in den USA noch nie erlebt. Die Situation ist eine Katastrophe.

In einem neueren Reel sieht man die Zerstörung durch das Feuer – und hört den starken Wind, der dafür sorgt, dass sich die Flammen so schnell ausbreiten können:

Social-Media-Beitrag auf Instagram von ralf.moeller

Mehrere Waldbrände um Los Angeles

Das „Palisades Fire“ hat nach Angaben der Feuerschutzbehörde Cal Fire bereits 64 Quadratkilometer verwüstet. Mit dem sogenannten „Eaton Fire“ breitet sich in Pasadena im Norden von Los Angeles ein weiteres Feuer schnell aus – auf inzwischen mehr als 42 Quadratkilometer. Rund 500 Gebäude wurden dort zerstört, teilte der Leiter der Feuerwehr von Pasadena am Mittwochnachmittag (Ortszeit) mit. Unberechenbare Windböen hätten die Glut über mehrere Meilen hinweg geschleudert.

Ein dritter Waldbrand bedroht die Stadt San Fernando, ebenfalls nördlich von Los Angeles. Laut Behörden haben sich die Flammen des „Hurst Fire“ auf einer Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern ausgebreitet. Bewohner müssen auch dort ihre Häuser verlassen. Daneben haben sich mehrere bisher noch kleinere Waldbrände entfacht.

Über das „Palisades Fire“ berichtete unser USA-Korrespondent Reinhard Spiegelhauer nach dem Ausbruch am Dienstag:

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Nachrichten „Wie ein Inferno“ – Waldbrand zerstört Häuser in Los Angeles

Dauer

Am Westrand von Los Angeles wütet ein Waldbrand in einer Wohngegend. Betroffen ist der Stadtteil Pacific Palisades am Westrand von Los Angeles. Mehr als 30.000 Menschen mussten Häuser und Wohnungen verlassen. Mehrere Häuser sind zerstört, wie viele ist aktuell noch unklar.

Evacuations were ordered as a fast-moving wildfire tore through the Pacific Palisades, destroying homes and threatening lives. Fueled by strong Santa Ana winds, the fire spread rapidly, making containment efforts even more challenging. pic.twitter.com/k5sPIThfip

Feuerwehr bahnt sich Weg mit Bulldozern

Es ist schlimm, es ist wie ein Inferno“, sagte eine Einwohnerin von den Pacific Palisades der Los Angeles Times. Vor diesem Inferno flohen die Menschen mit ihren Autos – und blieben dann in den verstopften Straßen stecken. Viele haben ihre Fahrzeuge in Panik einfach stehen lassen und sind zu Fuß weiter. Das wiederum macht Probleme für die Einsatzkräfte, die dann auch nicht mehr durchkommen.

Deshalb bahnt sich die Feuerwehr mit Bulldozern ihren Weg und schiebt die Autos an die Straßenseite, wo sie nun zerdrückt und mit schallenden Alarmanlagen stehen.

KTLA's @GeneKangTV reports from the perimeter of the #PalisadesFire where crews needed to clear vehicles using a bulldozer to make access for firefighters. Live coverage: https://t.co/ZEEfGXODEx pic.twitter.com/ziOctuFD7X

Vehicles deserted along Palisades Drive following the evacuation mandate from @LAFD in response to the #PalisadesFire in Los Angeles, California. More #GettyFootage #SantaAnaWinds 🎥 @WallySkalij/Los Angeles Times 👉 https://t.co/CU3FF3t1P2 pic.twitter.com/tjnAlgXEOo

In kurzer Zeit hatten sich die Flammen auf ein riesiges Gebiet ausgebreitet, wie die Behörden meldeten. Auch Löschflugzeuge sind im Einsatz. Wegen der heftigen Winde konnten sie nicht überall eingesetzt werden.

#PalisadesFire great drop pic.twitter.com/B5GTEcovv8

Die Feuerwehr kämpft nicht nur gegen die Flammen, sondern auch mit leeren Hydranten. In Pacific Palisades seien während der Löscharbeiten in der Nacht auf Mittwoch drei riesige Tanks mit insgesamt mehr als elf Millionen Litern Fassungsvermögen, die das Gebiet mit Wasser versorgen, geleert worden, sagte die Chefin der städtischen Wasser- und Strombetriebe. Daher seien „die Hydranten versiegt“. Die Einwohner im Großraum Los Angeles werden deshalb zum Wassersparen angehalten, damit die Feuerwehren genug Wasserdruck haben.

Die mehr als 1.400 Feuerwehrleute, die aus ganz Kalifornien vor Ort sind, sollen nun auch durch Kräfte aus benachbarten Bundesstaaten unterstützt werden. Über die schwierigen Löscharbeiten berichtet Reinhard Spiegelhauer aus Los Angeles:

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Nachrichten Waldbrände bei Los Angeles: Schwierige Löscharbeiten

Dauer

Die Waldbrände bei Los Angeles stellen die Brandbekämpfer vor große Herausforderungen. Menschen und Material werden knapp. Die mehr als 1400 Feuerwehrleute, die aus ganz Kalifornien vor Ort sind, sollen nun auch durch Kräfte aus benachbarten Bundesstaaten unterstützt werden. Neben verletzten Feuerwehrleuten und Zivilisten sind mittlerweile auch mindestens zwei Tote zu beklagen. Reinhard Spiegelhauer berichtet aus Los Angeles.

„Palisades Fire“: Biden sichert Unterstützung zu

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, erklärte den Notstand. US-Präsident Joe Biden habe sofort Unterstützung des Bundes für den Kampf gegen das „Palisades Fire“ genehmigt, sagte Newsom vor Reportern. Bidens Nachfolger Donald Trump hatte zuvor gedroht, Kalifornien Brandhilfe zu verweigern.

Biden hat die von Bränden betroffene Region in Kalifornien am Mittwoch zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben, teilte das Weiße Haus mit. Der US-Präsident besuchte am Mittwoch auch selbst Einsatzkräfte der Feuerschutzbehörde Cal Fire und schickt zur Bekämpfung der verheerenden Brände 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde.

All hands are on deck to fight the #PalisadesFire in Southern California. California is deeply grateful for the brave firefighters & first responders battling the blaze.We will continue to mobilize resources and support local communities as they respond to this severe weather. pic.twitter.com/JZrYy85e4z

Die Rauchwolke des „Palisades Fire“ ist weithin sichtbar:

Eerie sight to walk down to Ocean Avenue and see people jogging, biking, exercising and waking dogs as smoke from the monstrous Pacific Palisades fire drifts over the Pacific and heads toward Santa Monica and the pier. Sky is turning color and can hear sirens in the distance but… pic.twitter.com/jXLAiipBsJ

Nach Waldbrand in Malibu: Schlimmster Wintersturm des Jahrzehnts?

Die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde trafen die Region und könnten sich laut Vorhersagen zum schlimmsten Wintersturm des Jahrzehnts entwickeln. Dem US-Wetterdienst zufolge wurden Windstärken von bis zu 160 Kilometern pro Stunde erwartet. Die höchste Brandwarnstufe sollte voraussichtlich bis Donnerstagabend aufrechterhalten werden.

The Palisades Fire is now at 1,262 acres and rapidly expanding northwest of Santa Monica, California. 30,000 people are fleeing the fire, and the winds are about to ramp up BIGTIME. This is going to be an absolute disaster overnight as the fire grows exponentially.🔥 pic.twitter.com/xs6UlPPplU

Erst im Dezember 2024 hatte ein heftiger Waldbrand im Küstenort Malibu, nicht weit von Los Angeles, gewütet. Über 40 Häuser brannten ab. In Malibu leben viele Prominente – so mussten auch Stars wie Cher oder Mark Hamill vor dem Feuer fliehen.

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