Beim Einkaufen, bei der Führerscheinprüfung oder bei der Entscheidung, vielleicht in einem anderen Land zu arbeiten: Die Europäische Union ermöglicht und regelt viele Dinge, die in unserem Alltag mal sichtbarer und mal unsichtbarer wahrnehmbar sind. So kurz vor der Europawahl wollen wir auf einzelne Geschichten einen Blick werfen, aber auch den Sorgen und Ängsten, die in Europa im Moment herrschen, eine Stimme geben.
- Erasmus: Europa als junger Mensch erleben
- Grenzgänger: EU sorgt für Erleichterung in der Arbeitswelt
- Kuriose EU-Regeln, die uns im Alltag begegnen
- Sorgen und Ängste in Europa
Europawahlen ab 16 Jahren
Aktiv an der Zukunft von Europa teilhaben. Das ist dieses Jahr bereits für Jugendliche möglich. Bei dieser Europawahl dürfen Menschen ab 16 Jahren wählen. Wir wollen von Jugendlichen wissen: Geht ihr überhaupt wählen? Wie seht ihr Europa und was bewegt euch? Antworten auf diese und andere spannende Fragen gab es am 5.6. in einer Livesendung mit Schülern einer Mannheimer Schule. Dort hatten Jugendliche am Vormittag im Rahmen eines Projektes die Möglichkeit, Lokalpolitiker zu ihren Wahlprogrammen zu fragen. Im Anschluss daran haben wir mit den Erstwählern gesprochen.
In unserer Instagram-Story könnt ihr die Highlights anschauen!
Die Mannheimer Schülerin Giulia sieht die Europawahl und das Wahlalter ab 16 Jahren als etwas Besonderes an und sagt im Interview:
Neben Giulia haben wir auch mit anderen Schülern der Mannheimer Carl-Benz-Schule gesprochen und gefragt, ob sie nun wählen gehen, da es das erste Mal in Deutschland möglich ist.
Die 17-jährige Susanna sieht in der Europawahl ab 16 Jahren eine Chance:
Welche weiteren Gedanken Schülerinnen und Schüler aus Mannheim haben, hört ihr hier:
Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich einen Tag lang sehr intensiv mit dem Thema Europawahl auseinandergesetzt haben, hat SWR3-Reporter Josh Kochhann nachgefragt, was ihr Fazit ist:
Erasmus: Europa als junger Mensch erleben
Seit vielen Jahren gibt es die Möglichkeit, über das Erasmus-Programm der EU in anderen Ländern zu lernen und zu arbeiten. Das Angebot gilt sowohl für Azubis als auch für Studenten, die im Ausland neue Erfahrungen sammeln wollen. Eine von ihnen, die derzeit über das Erasmus-Programm in Frankreich studiert, ist Janina. Sie ist 23 Jahre alt, studiert im 7. Semester Mediapublishing in Stuttgart an der Hochschule der Medien und ist seit Januar (und bis Ende Mai) in Montpellier in Frankreich. Ursprünglich kommt sie aus dem Raum Ulm.
Janina hingegen konnte die Vorteile des Erasmus-Programm genießen. Natürlich gibt es auch bei diesem Programm jede Menge Formulare, die man ausfüllen muss. Allerdings wusste Janina von Beginn an, dass ihre finanzielle Unterstützung auch verfügbar ist. Sie musste kein Geld vorstrecken und entspannt in ihre Auslandssemester starten.
Nach den ersten Wochen und Monaten blickt sie auf die bisherigen Erfahrungen zurück und stellt auch fest, dass sie schon etwas mit nach Hause nehmen möchte, was sie vor Ort gelernt hat:
Europa und alles rund um die Europawahl im Radio
Wir haben das Thema Europa und die anstehende Europawahl auch im Radio vielseitig umgesetzt und wollen mit euch ins Gespräch kommen.
Grenzgänger: EU sorgt für Erleichterung in der Arbeitswelt
In Bonn geboren, in Freiburg aufgewachsen, lebt Katerina jetzt in Straßburg und pendelt nach Offenburg zum Arbeiten. Warum das nur durch Regelungen der Euopäischen Union möglich ist und warum Katerina als Grenzgängerin gerne in Europa legt, erfahrt ihr hier.:
„Die Art und Weise, wie Franzosen und Französinnen Wert legen auf gutes Essen und auf gute Paterserie“, findet Katerina einfach wunderbar, weshalb sie einfach in Frankreich geblieben ist. Damals. Als sie eigentlich nur für ein Praktikum aus Deutschland nach Frankreich gereist ist. Von Straßburg pendelt sie nach Offenburg zur Arbeit.
Aber nicht alles ist so einfach wie der Grenzübergang: Das Wohnen und Arbeiten in verschiedenen Ländern bringt dennoch viel Bürokratie mit sich, sagt Katerina. „Weil man ja ganz offiziell diesen Grenzgänger-Status in beiden Ländern anmelden muss. Das heißt, man muss das beim Finanzamt, bei der Krankenkasse etc. melden.“ Dabei geht es oftmals um die Zuständigkeit. Welches Land ist in welchem Land für welche Dinge zuständig?
Wahl-O-Mat für Euopawahl nutzen
Will ich selbst vielleicht auch so frei arbeiten können und welche Partei unterstützt solche Vorhaben? Mit dem Wahl-O-Mat könnt ihr checken, welche Partei euren Einstellung am nächsten steht. Zudem informieren wir euch hier über Aktuelles zur Europawahl:
CDU liegt vorne, Ampel verliert Vorläufiges Ergebnis der Europawahl 2024: So hat Deutschland gewählt 🗳️
Das neue Europäische Parlament wurde gewählt. Wie das vorläufige Ergebnis bei der Europawahl ausgefallen ist und wie SWR3Land gewählt hat, hier lesen!
3 kuriose EU-Regeln
Europa begegnet uns übrigens auch oft im Alltag, selbst wenn wir es gar nicht so genau merken. Dabei beschäftigt sich die EU unter anderem mit Fragen wie diesen: Woher kommen die Erdbeeren in der Marmelade? Welchen Durchmesser muss eine Schwarzwälder Kirschtorte haben? Wann darf ich das Handy am Steuer nutzen? Was darf im Hotel für Gäste wie verpackt werden? Klingt komisch? Hat aber gute Gründe! Hier sind drei kuriose Regeln und die Hintergründe dazu:
- Ursprung der Erdbeeren in der Marmelade: Die Frühstücksrichtlinie regelt, dass Angaben zur Herkunft der Produkte vermerkt werden muss.
- Duschgel-Verpackung in Hotels: Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, Müll zu reduzieren.
- Verkehrs-Regelungen: Bis 2025 keine Verkehrstoten mehr. Das ist ein weiteres Ziel der EU, weshalb darüber nachgedacht wird, die Fahrprüfungen zu überarbeiten.
Was hat die EU mit mir zu tun?
Die EU selbst hat sich diese Frage gestellt und eine Website ins Leben gerufen, auf der ihr euch umschauen könnt. Kurz, knapp und mit wenigen Klicks erfahrt ihr, in welchen Bereichen eures Lebens die EU Einfluss hat und zeigt auf, welche Vorteile dadurch entstehen konnten.
Hier geht es zur Seite der EU!
Sorgen und Ängste vor der Europawahl
Die aktuellen politischen Entwicklungen sorgen bei vielen Menschen für Ängste – nicht nur bei uns in Deutschland. Wir haben mit unseren Korrespondenten in ganz Europa euch gefragt, welche Sorgen und Ängste ihr im Moment habt. Am Dienstag, den 4.6.2024 wollen wir uns im Radio von 8 bis 18 Uhr diesen Gedanken widmen. Und auch die SWR3-Community teilt ihre Gedanken mit uns: