Du kennst diese Hollywood-Filme, in denen sich zwei Menschen endlich leidenschaftlich in den Armen liegen, sich lustvoll gegenseitig ausziehen und für mindestens die restlichen zehn Leinwand-Minuten Sex haben? Ja, da enden dann auch die meisten Filme, mit einem großen Kitsch-Finale. Und das echte Leben geht eigentlich erst dann richtig los. Deshalb eines vorweg: Die wenigsten Paare haben Jahre nach dem Happy-End, das in Wahrheit ja bestenfalls erst der Anfang ist, jeden Tag bedingungslose Begierde und leidenschaftlichen Sex.
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Keine Lust auf Sex? Kein Stress!
Die gute Nachricht ist also: Macht euch bloß keinen Stress in der Beziehung, wenn mal eine Weile lang Flaute herrscht – das geht ganz vielen so, das läutet nicht gleich das Ende der Partnerschaft ein und muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Liebe dahin ist oder man den Partner oder die Partnerin nun unattraktiv findet. Im Gegenteil: Paartherapeuten sagen, in den meisten Fällen hat es eher etwas mit Stress zu tun – ganz gleich, woher der kommt, ob vom Job, der Familiengründung oder sonstigen Sorgen, die zum Leben nunmal auch dazugehören.
Haben Männer immer Lust auf Sex?
Das Gefühl von Unlust oder jedenfalls der Abwesenheit von Lust ist keine geschlechterspezifische Sache, das kann laut Experten sowohl Frauen als auch Männer treffen. „Ich dachte, Männer haben immer Bock“, sagt SWR3-Moderatorin und Podcasterin Sabrina Kemmer im Podcast Doktorspiele und zitiert damit ein gängiges Klischee, das es für viele Männer so schwierig macht:
Druck und eine hohe Erwartungshaltung an 'männliche Bereitschaft' können Faktoren sein, die dazu führen, dass Männer keine Lust haben, ohne dass das gleich ein großes pathologisches Problem sein muss. Max stellt fest, dass das immer noch ein Tabuthema ist und schambehaftet – umso wichtiger, darüber zu sprechen!
Wir reden drüber! In unserem Podcast Doktorspiele. Hier kannst du die ganze Folge anhören:
3 Gründe, warum Unlust in der Partnerschaft kein Tabu sein sollte!
Darüber reden wir im SWR3-Podcast, aber wir alle sollten in der Beziehung darüber sprechen: Wie viel Sex wollen und brauchen beide, wie verändert sich das in unterschiedlichen Lebenssituationen und warum? Ein offener und wertschätzender Austausch ist wichtig für die Partnerschaft – und sei es nur, um Missverständnisse zu verhindern.
1. Rollen-Klischees und Erwartungen machen unnötig Druck im Bett
Bedürfnisse sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Und auch wenn man subjektiv gewisse Muster erkannt haben will, spielt auch das Geschlecht hier nicht die maßgebliche Rolle, um ungefragt verlässliche Schlüsse ziehen zu können. Jeder Partner und jeder Partnerin hat es verdient, dass man sich gegenseitig kennenlernt und die individuellen Wünsche austauscht. Im blödesten Fall setzen sich sonst Frauen unter Druck, weil sie denken, der Mann würde immer wollen – also muss sie ebenfalls eine gewisse Frequenz aufrecht erhalten, um ihn glücklich zu machen. Und umgekehrt glauben Männer, sie müssten dauerhaft zur Verfügung stehen, weil das ja als 'echter Kerl' so sein muss.
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2. Wer die eigenen Bedürfnisse und die des anderen kennt, ist glücklicher
Paartherapeuten werden nicht müde zu betonen, dass zwei Dinge in glücklichen Partnerschaften besonders wichtig sind:
- Die eigenen Bedürfnisse zu respektieren einerseits,
- und wertschätzend mit den Bedürfnissen des anderen umzugehen andererseits.
Wer daran arbeiten möchte, eine stabile und langfristig glückliche Beziehung zu führen, kommt also nicht drum herum: Beide sollten offen und vertrauensvoll miteinander sprechen können, sich selbst und den anderen mit seinen Wünschen kennenlernen und daraus ein Miteinander stricken, das für beide gut ist. Wichtig dabei: Bei Lust und Unlust spielen die Gefühlswelt und der Kopf oft eine größere Rolle als der Körper selbst.
Tipps gegen Unlust in der SWR3-Beziehungsshow
Konkrete Tipps, um die Lust wieder zu entfachen, gibt Urologe Michael Mathers in der SWR3-Beziehungsshow. Wann ein Candle-Light-Dinner, aber auch Sport helfen könnten, erklärt er hier:
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3. Über Sex zu sprechen schafft Vertrauen
Wer mit dem Partner oder der Partnerin über Sex spricht – insbesondere, wenn es um schambehaftete Themen geht – schafft Vertrauen. Das ist besonders wichtig, um auch andere Konflikte in der Partnerschaft gemeinsam angehen zu können, ohne sich vor einer blöden Reaktion oder emotionalen Konsequenzen zu fürchten. Gespräche über die eigenen Gefühle und vielleicht auch wunden Punkte und Schwachstellen sind daher ein wichtiger Schritt, um gemeinsam auch andere Herausforderungen zu meistern. Denn: Experten sagen, der häufigste Trennungsgrund ist nicht etwa ein Seitensprung des Partners oder der Partnerin, sondern vielmehr die gemeinsame Unfähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. Ein Gespräch über Lust und Unlust ist also viel mehr als das – und sollte deshalb insbesondere in einer Partnerschaft kein Tabu darstellen. Und das betrifft alle Geschlechter.
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