Stand
Autor/in
Franziska Ehrenfeld
Onlinefassung
Sara Talmon
SWR3 Moderatorin Sarah Talmon

Was tun gegen Einschlafprobleme? Einige Menschen greifen zu Melatonin-Sprays, die es in der Apotheke oder in der Drogerie zu kaufen gibt. Aber was bringen die rezeptfreien Mittel wirklich?

Wie funktioniert Melatonin im Körper?

Melatonin ist das Hormon, das den Schlafrhythmus steuert. Wenn es dunkel wird, wird es vom Körper produziert, was dazu führt, dass wir müde werden. Manche Menschen werden allerdings nicht müde genug, um tatsächlich einschlafen zu können. Dieses Problem tritt häufig im Sommer auf. Weil es da sehr lange hell ist produziert unser Körper weniger von dem Schlafhormon Melatonin. Auch der Blick aufs Smartphone vorm Schlafengehen hält uns oft wach, weil das blaue Displaylicht die Melatoninproduktion hemmen soll. Hier könnte zusätzliches Melatonin tatsächlich helfen, uns müder zu machen.  

Helfen Melatonin-Sprays tatsächlich bei Einschlafproblemen?

Es gibt durchaus Studien, die belegen, dass zusätzliches Melatonin beim schnelleren Einschlafen helfen kann und Menschen dadurch auch länger schlafen. Aber im Gegensatz zu verschreibungspflichtigen Melatonin-Tabletten sind solche Sprays in der Regel nicht als Arzneimittel zugelassen, sondern sind als Nahrungsergänzungsmittel deklariert. Das heißt, dass die Hersteller die Wirksamkeit für die einzelnen Sprays nicht beweisen mussten. Außerdem sorgt Melatonin eigentlich dafür, dass wir müde werden. Ob man im Einzelfall wirklich durchschläft, hängt allerdings auch noch von vielen anderen Faktoren wie psychischen Belastungen ab.

Vorsicht bei zu viel Melatonin

Wer immer mehr Melatonin zu sich nimmt, weil es nicht richtig wirkt, könnte das Mittel überdosieren. Die Folge: der Schlafrhythmus kann durcheinander geraten. Daher sollte Melatoninspray vor allem in den frühen Morgenstunden nicht mehr benutzt werden. Unabhängig davon ist es grundsätzlich wichtig sich an die Packungsbeilage zu halten. Zu viel Melatonin kann nämlich auch noch andere Nebenwirkungen wie: Kopfschmerzen, Nervosität oder Magenbeschwerden führen. Außerdem sollte Melatonin nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da langfristige Auswirkungen noch nicht erforscht sind. Ein Grund mehr weshalb zum Beispiel Schwangere und stillende Frauen mit der Einnahme generell vorsichtig sein sollten. Wer längerfristige Schlafprobleme hat, sollte sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen.

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Franziska Ehrenfeld
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