Im internationalen Vergleich ist Organspende in Deutschland immer noch ein schwieriges Thema. Die Zahlen sind relativ niedrig, tausende Patienten warten dringend auf ein Organ. Hier soll das neue Organspende-Register helfen: Kliniken können ab Sommer unkompliziert und schnell danach suchen, was der Organspende-Wunsch von Patientinnen und Patienten ist.
Organspenderegister online: Wie funktioniert das?
Das Register findet ihr hinter diesem Link: www.organspende-register.de. Die Infos, die ihr eintragt, sind im Grunde ähnlich wie beim herkömmlichen Organspendeausweis. Zuerst könnt ihr eure Mailadresse und eure Versichertennummer eingegeben. Dann geht es so weiter:
- Ihr könnt der Organspende generell zustimmen oder sie ablehnen.
- Wenn ihr zur Spende bereit seid, könnt ihr noch einschränken, welche Organe entnommen werden dürfen. Übrigens: Wenn ihr euch irgendwann umentscheidet, könnt ihr diese Eingaben später auch wieder verändern.
- Nach dem Antrag gibts eine „Erklärungs-ID“ per Mail. Mit der könnt ihr eure Angaben jederzeit bearbeiten oder löschen.
Kann also jeder schnell und einfach Angaben zu seiner Organspende machen?
Das Problem ist hier, dass ihr für die Registrierung einen Personalausweis mit Online-Funktion und PIN braucht. Denn: Ihr müsst euch zunächst mit der Ausweis-App und dem Personalausweis identifizieren. Wer diese Online-Funktion noch nicht hat, kann das Register also nicht nutzen. Das hat auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert. Eigentlich war ursprünglich geplant, dass die Daten auch über die Bürgerämter der Kommunen eintragen werden können. Dafür fehlt es bei den Ämtern aber an der technischen Ausstattung.
Sollte ich den Organspendeausweis trotzdem noch im Geldbeutel haben?
Den „alten“ Organspendeausweis solltet ihr auf jeden Fall behalten, mindestens mal in der Übergangszeit bis zum Januar 2025. Das wird auch auf der Informationsseite vom Online-Organspende-Register empfohlen. Außerdem wird dort auch empfohlen, dass ihr zusätzlich eure nahen Angehörigen informiert, wie ihr euch entschieden habt. Auch eine Patientenverfügung oder andere schriftliche Erklärungen können im Ernstfall neben dem Organspende-Register für eine Entscheidung genutzt werden. Übrigens: Gibt es hier mehrere Dokumente, gilt immer das jüngste.

Der Organspende-Tattoo für die Haut
Im Zweifel schnell Leben retten? Manche Menschen lassen sich ein bestimmtes Tattoo stechen, damit sie gleich auf den ersten Blick als potenzieller Organspender erkennbar sind. Das Symbol: Zwei Halbkreise und ein ganzer Kreis – sie stehen für das „O“ in Organ und das „D“ für Donor, auf Deutsch Spender. Aber Achtung: Die Tätowierung ist kein offizielles Dokument! Mehr Informationen dazu lest ihr hier bei unseren Kolleginnen und Kollegen von ARD Brisant.

SWR3 Push Wie viel bringt das Organspende-Tattoo? Expertin Birgit Blome im Interview
- Dauer
Wenn ich mich für das Organspende-Tattoo entscheide – muss es dann an einer bestimmten Körperstelle sein? Und welche Konsequenzen hat das Tatoo im Falle des Falles für das Krankenhaus und Angehörige? Birgit Blome von der Deutschen Stiftung Organtransplantation klärt auf.
Frida (1) wird zur Organspenderin
Katharina und Carsten kommen aus der Nähe von Limburg an der Lahn und erzählen uns von ihrer Tochter Frida. Sie ist im Alter von einem Jahr verstorben. Die Eltern entschieden, dass die Kleine zur Organspenderin werden sollte:
SWR3 Report Organspende So hat Frida (1) durch ihren Tod vier Leben gerettet ♥️
„Haben Sie über Organspende nachgedacht?“ Dieser Frage mussten sich Katharina und Carsten stellen, als ihre einjährige Tochter Frida für hirntot erklärt wird.
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SWR3 Report Organspende Karin spendet ihrem Ehemann eine Niere – trotz Trennung bleibt eine tiefe Bindung
Karin spendet Matthias 2016 ihre Niere. 2020 trennt sich das Ehepaar. Was sie bis heute verbindet, ist mehr als nur die Organspende!
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True Care – Intensive Fälle mit Ricardo Lange Weitermachen trotz Krankheit: Ralfs Geschichte macht Mut
Im neuen SWR3-Podcast „True Care - Intensive Fälle mit Ricardo Lange“ erzählt Protagonist Ralf seine fast 15-jährige Krankheitsgeschichte – und die geht buchstäblich ans Herz. ❤